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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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einem Zusatztank hatte das winzige Flugzeug keinerlei Sonderausstattung an Bord gehabt. Das Funkgerät war eigentlich nicht geeignet gewesen, und er hatte die richtigen Antennenlängen ausprobieren müssen, indem er einen mit einem Ziegelstein beschwerten Draht aus der Maschine gehängt hatte. Er hatte einen Fallschirm getragen, um notfalls die Tür öffnen und abspringen zu können. Wie ich das schaffen sollte, war mir nicht klar, aber ich wußte zumindest, daß es zu schaffen war.
    Aber diese Möglichkeiten waren alle viel zu riskant. Ich hatte keine Lust, den Rest meines Lebens in einem Staatsgefängnis zu verbringen, und wollte natürlich auch nicht, daß Kelly und ich bei einem Fluchtversuch umkamen. Simmonds hatte mir die beste Möglichkeit aufgezeigt. Kreuzte ich bei der Firma mit den gewünschten Informationen auf, würde ich zwar nicht mit offenen Armen, aber wenigstens in Gnaden aufgenommen werden. Ich mußte also bleiben und sie mir beschaffen.
    Vorläufig ließ das Problem sich darauf reduzieren, daß ich feststellen mußte, wer in dem Gebäude in der Ball Street ein und aus ging.
    »Kelly? Du weißt, was ich sagen will, nicht wahr?«
    »Todsicher«, sagte sie lächelnd. Sie war mir offenbar wieder gut, weil ich ihr das Haar frottiert und sie in trockene Sachen gesteckt hatte.
    »Zehn Minuten, okay?«
    Ich schloß die Tür, horchte, hörte Kelly innen den Riegel vorschieben und hängte das Schild an den Türknopf. Links von mir erweiterte sich der Korridor zu einer Nische mit Automaten für Getränke und Snacks. Mit einer Coladose in der Hand ging ich an unserem Zimmer vorbei zum Lift. Rechts davon befand sich der Notausgang, der zu einem Treppenhaus aus Stahlbeton führte. Ich wußte, daß die Brandschutzvorschriften bestimmten, daß diese Treppe auch aufs Dach führen mußte; falls unten ein Brand ausbrach, sollten die Eingeschlossenen mit Hubschraubern gerettet werden können.
    Ich stieg die Treppe hinauf. Eine zweiflüglige feuersichere Tür führte aufs Dach hinauf; man brauchte nur den Griff herunterzudrücken, um sie zu öffnen. An der Tür hing kein Warnschild, sie sei alarmgesichert, aber das mußte ich überprüfen. Ich suchte den Türrahmen ab, ohne einen Kontakt zu entdecken, der einen Stromkreis unterbrochen und Alarm ausgelöst hätte, drückte den Griff hinunter und stieß die Tür auf. Kein schrilles
    Geklingel.
    Das Flachdach war mit ziemlich grobem Kies bedeckt. Ich sammelte ein paar größere Steine ein und klemmte sie in die Tür, um sie offenzuhalten.
    Auf dem Washington National Airport landete ein Flugzeug, dessen Landescheinwerfer im Nieselregen gerade noch erkennbar waren. Die Satellitenschüssel stand in der entferntesten Dachecke. Außerdem gab es hier oben ein grüngestrichenes Gehäuse aus Aluminium, das vermutlich den Elektroantrieb des Aufzugs enthielt. Die etwa einen Meter hohe Dachbrüstung machte mich vom Hotelparkplatz aus unsichtbar, aber von der Stadtautobahn mußte ich zu sehen sein.
    Ich stapfte durch den Kies zu der dem Potomac zugewandten Dachseite. Aus dieser Perspektive konnte ich das Flachdach des Zielgebäudes mit seinen Lüftungsöffnungen sehen. Es war rechteckig und überraschend groß. Dahinter lag unbebautes Gelände mit eingeschlagenen Pflöcken, die darauf schließen ließen, daß es als Baugelände verkauft werden sollte. Hinter einer Baumreihe und dem Ende der Startbahn war gerade noch der Fluß zu sehen.
    Auf dem Rückweg stieg ich wieder über mehrere dicke Elektrokabel hinweg und blieb vor dem Aufzuggehäuse stehen. Als nächstes brauchte ich einen Stromanschluß. Die Überwachungskamera, die ich aufstellen wollte, ließ sich auch mit Akkus betreiben, deren Betriebsdauer aber ungewiß war. Ich sah mir noch rasch die Tür des Aufzugsgehäuses an. Sie war mit einem Schloß in einfachster Ausführung gesichert, das sich mühelos würde knacken lassen.
    In unserem Zimmer suchte ich mir aus den Gelben Seiten die Adressen einiger Pfandleiher heraus.
    Dann ging ich ins Bad, setzte mich auf den Wannenrand und drückte die Patronen aus den Pistolenmagazinen, um die Federn zu entlasten. Das braucht man nicht jeden Tag zu tun, aber es ist gelegentlich nötig. An den meisten Ladehemmungen ist das Magazin schuld. Ich wußte nicht, wie lange es schon gefüllt war; ich konnte einen Schuß abgeben, und die nächste Patrone würde steckenbleiben, weil die Magazinfeder klemmte. Deswegen ist ein Revolver manchmal besser, der selbst dann noch funktioniert, wenn man ihn

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