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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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leicht wie ich ihn und kam mit ausgestreckter Hand auf mich zu.
    »Oh, hallooo. Sie müssen Nick sein.«
    Ich schüttelte ihm die Hand, wobei mir auffiel, wie weich und gepflegt sie war – fast wie eine Frauenhand. Wir nahmen Platz, und der Ober kam sofort an unseren Tisch, als sei Metal Mickey hier Stammgast. Er deutete auf meine Tasse und sah lächelnd auf. »Für mich bitte auch einen.« Der Mokkageruch kam nicht gegen sein Duftwasser an.
    Sobald der Ober außer Hörweite war, lehnte er sich
    unnatürlich weit zu mir hinüber. »Also, ich weiß nur, dass ich Ihnen behilflich sein soll, während Sarah fort ist.« Bevor ich etwas sagen konnte, sprach er schon weiter. »Das ist richtig aufregend, finde ich. Ich habe noch nie mit einer persönlichen Sicherheitsüberprüfung zu tun gehabt – außer meiner eigenen, versteht sich. Jedenfalls stehe ich Ihnen ganz zur Verfügung!«
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    Er schloss mit einer großen Geste, indem er andeutungsweise die Hände hob, als ergebe er sich.
    Ich ergriff rasch meine Chance und sagte: »Danke, das erleichtert mir natürlich die Arbeit. Wann haben Sie Sarah übrigens zuletzt gesehen? Ich weiß nicht genau, wie lange sie schon unterwegs ist.«
    »Oh, seit ungefähr drei Wochen. Aber was ist daran neu?
    Sarah ist ständig mal hier, mal dort, nicht wahr?«
    Der Mokka wurde serviert, und Metal Mickey drehte seinen Kopf zur Seite, als er sich bei dem Ober bedankte. Dabei sah ich die Stelle, wo die Metallplatte in seinen Schädel eingesetzt worden war – eine leicht erhöhte Fläche von ungefähr vier mal sechs Zentimeter Größe. Ich konnte nur hoffen, dass hier niemand sein Mobiltelefon benutzte, sonst würde er vermutlich aufspringen und einen wilden Tanz hinlegen.
    Er griff nach der Tasse, setzte sie an seine dicken Lippen und trank schlürfend den Schaum ab. »Ah!«, sagte er
    befriedigt und stellte sie wieder hin. Dann machte er ohne Pause weiter. »Ja, ich habe sie vor ungefähr drei Wochen zum letzten Mal gesehen. Um ihr Kommen und Gehen mache ich mir nie viel Sorgen. Ich kümmere mich nur darum, dass hier alles klappt.« Er zögerte wie ein kleiner Junge, der etwas von einem Erwachsenen möchte und erst den Mut aufbringen muss, danach zu fragen. Ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn er angefangen hätte, mit seinen Fingern zu spielen und mit den Füßen zu scharren. Er trank einen Schluck, dann murmelte er: »Ich habe mich gefragt: Findet ihre Überprüfung statt, weil sie wieder nach England versetzt werden soll? Und müsste ich dann … ich meine, würde ich mit zurückgehen müssen? Ich hätte an sich nichts dagegen, aber …«
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    Ich merkte, worauf er hinauswollte, und unterbrach ihn:
    »Ich glaube nicht, dass einer von Ihnen in nächster Zeit zurückbeordert wird, Michael. Bestimmt nicht gegen Ihren Willen.« Ich hielt es für besser, ihn vorerst nicht mit Fragen zu löchern. Er war zu nervös, und seine Loyalität gehörte verständlicherweise Sarah. Außerdem war es besser, sich erst die Wohnung anzusehen und ihn dann mit allen Fragen auf einmal zu konfrontieren.
    Er war sichtlich erleichtert. Ich nickte ihm aufmunternd zu und fragte: »Haben Sie die Schlüssel zu ihrem Apartment?«
    »Aber klar! Sollen wir gleich rübergehen?«
    Ich nickte, und wir tranken unseren Mokka aus, bevor Michael aus seiner eleganten Geldbörse einige Scheine zog, um für uns beide zu bezahlen. Die Kassenquittung faltete er sorgfältig zusammen und steckte sie ein. »Spesen«, seufzte er dabei.
    Michael sprach weiter, während wir den Coffee Shop
    verließen. »Ich weiß wirklich nicht, wann sie zurückkommt.
    Haben Sie eine Ahnung?« Er hielt mir die Glastür auf.
    Verdammt, wer soll hier die Fragen stellen?, dachte ich.
    »Nein, ich weiß leider auch nicht mehr. Ich bin nur hier, um die Überprüfung vorzunehmen.« Damit wollte ich es
    bewenden lassen. Zum Glück war er noch immer so
    eingeschüchtert, dass er nur nickte.
    »Haben Sie einen Parkplatz in der Nähe gefunden?«
    »Gleich um die Ecke auf der M Street.«
    »Gut gemacht!«
    Ich wollte nach rechts zum Auto gehen, weil ich dachte, wir müssten ein Stück fahren.
    »Nein, nein«, wehrte er ab und deutete in die
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    Gegenrichtung. »Sie wohnt am Ende dieses Blocks in der N
    Street.«
    Das war merkwürdig: Lynn hatte mir alle notwendigen
    Informationen gegeben, nur Sarahs Adresse nicht. Und ich hatte vergessen, ihn danach zu fragen. Der Gedanke, dass ich Sarah wieder sehen würde, musste mich völlig verwirrt haben.
    Als wir

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