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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Zeit klingelte das Telefon. Ich 166
    zählte mit. Nach dem dritten Klingeln verstummte es wieder.
    Mickey hatte gute Nachrichten für mich, hoffte ich. Als er wieder anrief, hob ich nach dem zweiten Klingeln ab.
    »Hallooo, hier ist Michael.« Im Hintergrund war zu hören, wie Gary vor sich hinsang.
    »Hallo, Kumpel, sind Sie fündig geworden?«
    »Die letzten vier Ziffern entsprechen genau der alten Telefonnummer meiner Mutter in Mill Hill. Ist das nicht verrückt?«
    Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Ich hatte Mühe, meine Ungeduld zu beherrschen. »Oh, und wie hat die gelautet?«
    »Vier-vier-sechs-acht.«
    »Danke, Kumpel. Mehr wissen Sie bestimmt nicht?«
    »Leider nicht, Nick. Ich hatte nur die Kontaktnummer. Tut mir Leid.«
    »Kein Problem. Schönen Abend noch.«
    »Okay. Ich bin hier, falls Sie mich brauchen. Byeee.«
    Ich sah auf meine Armbanduhr. Es war gleich 21.30 Uhr –
    nach meiner Körperuhr 2.30 Uhr morgens –, und ich war allmählich erledigt. Ich hatte das dringende Bedürfnis nach einem Treff mit Ronald McDonald, aber zuvor musste ich noch einmal telefonieren.
    Ich wählte eine Nummer in London. Nach dem ersten
    Klingeln meldete sich eine sehr klare Frauenstimme. »Ihre PIN, bitte?« Sie sprach so präzise wie die telefonische Zeitansage.
    »Zwo-vier-vier-zwo, Charlie-Charlie.«
    »Augenblick, bitte.« Am anderen Ende entstand eine Pause; fünf Sekunden später meldete die Stimme sich wieder.
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    »Charlie-Charlie. Nähere Angaben, bitte.«
    Ich gab ihr die Informationen, die ich von Metal Mickey hatte, und verlangte die Adresse. Ich hörte das Klicken einer Tastatur, als sie die Einzelheiten aufnahm. »Ich wiederhole«, sagte sie dann. »North Carolina, eine Adresse, deren Rufnummer mit vier-vier-sechs-acht endet, möglicherweise im Gebiet um Falls Lake. Das dürfte ungefähr eine halbe Stunde dauern. Kennziffer fünf-sechs, fünf-sechs. Goodbye.«
    Charlie-Charlie war das Codewort für eine dringende
    Anfrage. Den Leuten in London genügen oft schon minimale Informationen, und man bekommt die Auskunft in eiligen Fällen telefonisch oder kann eine schriftliche Auskunft anfordern, die detaillierter ist, aber länger dauert.
    Eine Telefonnummer oder ein Autokennzeichen kann zu fast allen Informationen führen, die irgendwo über den
    Betreffenden gespeichert sind – vom Namen seines Hausarztes bis hin zur letzten Verwendung seiner Kreditkarte mit Ort, Zeit und Angabe des gekauften Artikels. Ein Charlie-Charlie gehörte zu den wenigen kleinen Annehmlichkeiten meines Jobs; ich hatte den Auskunftsdienst schon mehrmals in Anspruch genommen, um mich nach Frauen zu erkundigen, mit denen ich ausgehen wollte. Kein Mensch fragt nach, wofür man diese Informationen braucht, und es kann einem das Leben erleichtern, vorher zu wissen, ob eine Frau verheiratet ist, eine allein erziehende Mutter mit Kindern ist oder eine monatliche Champagnerrechnung in Höhe einer mittleren Hypothek hat.
    Diesmal brauchte ich jedoch nur eine Adresse. Meine
    Anfrage war eine reine Routinesache, und ich verstieß damit nicht gegen Lynns Prinzip, keiner dürfe mehr erfahren, als er 168
    wissen müsse.
    Ich fuhr ins Erdgeschoss hinunter. Wayne war nirgends zu sehen. Ich erreichte mein Auto, zog den Strafzettel unter dem Scheibenwischer heraus und warf ihn auf den Rücksitz. Das Einbahnstraßensystem zwang mich, nach Westen in Richtung Georgetown zu fahren. Das war mir auch recht, und
    McDonald’s hatte tatsächlich nicht zu viel versprochen. Keine fünf Minuten später kam ich an den gelben Bögen vorbei; das Problem war nur, dass ich nirgends parken konnte. Ich würde einfach auf der M Street weiterfahren müssen, bis ich einen Parkplatz fand.
    Nach genau einer halben Stunde rief ich wieder in London an. Die präzise Frauenstimme meldete sich wieder:
    »Kennziffer, bitte.«
    »Kennziffer drei-zwo, eins-vier.«
    Am anderen Ende entstand eine Pause, während sie die von mir genannte Kennziffer überprüfte. Dazu hatte ich lediglich meine PIN von ihrer Kennziffer abziehen müssen. Das ist ein schnelles und einfaches Kontrollsystem für weniger wichtige Anfragen.
    Sie meldete sich wieder. »Ich habe drei Adressen. Nummer eins …«
    Die beiden ersten – in Charlotte und in Columbia – waren viel zu weit von Falls Lake entfernt. Aber die dritte schien ein Treffer zu sein. »The Lodge, Little Lick Creek, Falls Lake.
    Dieser Anschluss ist jetzt abgemeldet. Brauchen Sie die zu den Adressen gehörenden Postleitzahlen

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