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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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neununddreißig Dollar neunundneunzig plus Steuer.« Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie erwartete, ich würde bei dieser Mitteilung einen Freudensprung machen. Ich reagierte prompt.
    »Großartig!« Ich zog meine Geldbörse und legte ihr meine Kreditkarte hin. Selbst wenn sie 139,99 Dollar plus Steuer verlangt hätte, wäre mir das scheißegal gewesen.
    »Danke ...« Sie las meinen Namen von der Karte ab. »... Mr. Snell.«
    Sie zog die Plastikkarte durch ihre Maschine, die klickte und summte, während ich den Anmeldevordruck ausfüllte. Als Autokennzeichen trug ich ein, was mir gerade einfiel. Dafür interessierte sich nie jemand, und falls sie es doch tat, würde ich einfach a la Hugh Grant den zerstreuten britischen Touristen im Ausland spielen.
    »Okay, Sie haben Zimmer sechzehn. Wo haben Sie geparkt?«
    Ich zeigte nach draußen und machte eine vage Handbewegung nach links. Sie gestikulierte mit den Händen. »Okay, Sie gehen nach links zurück und die erste Treppe hinauf, dann finden Sie Ihr Zimmer auf der rechten Seite.«
    »Vielen Dank.«
    »Oh, nichts zu danken. Schönen Tag noch, Leute.«
    Als wir die Rezeption verließen, legte ich Sarah meinen Arm um die Schultern und erzählte irgendwelchen Scheiß, wie schrecklich dieser Morgen gewesen sei. Wir wandten uns nach links, um zu unserem nicht existierenden Wagen zu gehen, und gingen dann um das Motel herum zu unserem Zimmer. Natürlich bestand die Gefahr, dass jemand, der nach den Nachrichten zwei und zwei zusammenzählte, die Polizei anrief
    - vor allem, wenn das Fernsehen schon über die Sache in der Tankstelle berichtete. Aber dieses Mädchen sah aus, als wisse es nicht einmal, welchen Wochentag wir hatten. Für mich war der Punkt erreicht, an dem ich mir eingestehen musste, alles im Augenblick Mögliche getan zu haben. Wir mussten duschen, etwas schlafen und uns in Menschen zurückverwandeln, bevor wir weiterflüchteten.
    Unser Zimmer war ein typisches billiges Motelzimmer, wie man es in aller Welt bekommen konnte: ein großes
    französisches Bett, eine ausgebleichte Tagesdecke mit floralem Muster und weiß beschichtete Pressspanmöbel. Die Vorhänge waren zugezogen und die Klimaanlage ausgeschaltet, um Strom zu sparen.
    Ich nahm das Bitte nicht stören-Schild innen von der Türklinke und hängte es außen an die Tür, während ich innen nach dem Lichtschalter tastete. Sobald Sarah im Zimmer war, schloss ich die Tür und schob den Riegel vor. Dann trat ich an das Klimagerät und stellte es auf volle Heizleistung. Die Vorhänge ließ ich zugezogen.
    Sarah saß auf der Bettkante und zog ihre Sportschuhe aus. Ich ging durchs Zimmer und kontrollierte das zweite Fenster mit der fest verglasten Isolierglasscheibe, das auf den
    Außenbalkon hinausführte. Verlassen konnte man dieses Zimmer also nur durch die Tür. Ich ging in Gedanken meinen Fluchtweg durch. Hier gab es zwei Treppen, die entweder ins Freie oder aufs Dach führten. Sobald ich im Freien war, würde ich zum Parkplatz zurücklaufen und einem Autofahrer mit vorgehaltener Pistole seinen Wagen rauben. Konnte ich Sarah dabei nicht mitnehmen, würde ich sie hier liquidieren müssen. Ich nahm die Fernbedienung vom Nachttisch - sie hing an einem Spiralkabel, damit man sie nicht klauen konnte - und zappte auf der Suche nach einer Nachrichtensendung durch die Programme. Der Fernseher mit dem verblassten Silbergehäuse war bestimmt schon zehn Jahre alt - genau wie die meisten Programme.
    Sarah, die jetzt vor dem Klimagerät stand, zog ihre Jacke aus und murmelte: »Ich muss unter die Dusche.« Sie fing an, ihre übrigen Sachen auszuziehen, legte sie Stück für Stück auf das Gerät und beschwerte sie mit Aschenbechern und einem Telefonbuch, um zu verhindern, dass der heiße Luftstrahl sie herunterwehte. So flatterten sie wie Wäschestücke auf einer Leine im Sturm.
    Ich sah ihr auf dem Bett liegend zu, wie sie sich auszog. Ich musste immer wieder daran denken, was sie über die Attentatspläne der Männer in dem Haus am See erzählt hatte, und dass wir von Glück sagen konnten, dass wir ihnen entkommen waren. Ich konnte nur hoffen, dass Sarah keinen Polizeibeamten erschossen hatte; auch wenn sie die Wahrheit gesagt hatte, was das geplante Attentat betraf, saßen wir sonst tief in der Scheiße.
    Ich entschied mich dafür, ihr die Pistole zu lassen. War ein Polizeibeamter erschossen worden, hatte sie die Tatwaffe, mit der auch Lance erschossen worden war. London würde einen Mega-Deal mit den Amerikanern

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