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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Mann?«
    Der Hintern des Jahres kam zurück. »Toast ist gleich fertig, Sweetie.« Sie stellte mir meinen Kaffee hin, den ich ignorierte, während ich ihr nachsah, als sie in Richtung Küche davonging.
    Ich griff nach dem Guardian, den die junge Frau vom Nebentisch mir anbot, als sie aufstand und ging. Wir lächelten uns an, weil wir wussten, dass wir das Gleiche über unsere amerikanische Freundin dachten.
    Ich las die Titelseite, während ich auf meinen Toast und Tom wartete.
    Eine halbe Stunde später war der Toast aufgegessen, und ich schlürfte meinen zweiten Café au lait . Klone kamen und gingen, küssten sich zur Begrüßung auf beide Wangen und taten sehr wichtig miteinander. Dann kam endlich Tom herein. Zumindest hielt ich den Mann für Tom. Sein fettiges Haar war jetzt zu einem langen Pferdeschwanz zusammengefasst, mit dem er wie ein Musiker einer Garagenband aus Los Angeles aussah. Seine Backen waren hamsterartiger, als ich sie in Erinnerung hatte; vielleicht hatten die zusätzlichen Pfunde seine Gesichtsform verändert.
    Seine Klamotten schienen aus demselben Laden wie die aller übrigen Gäste zu stammen: Segeltuchschuhe, braune Cargohose, ausgebleichtes grünes Sweatshirt und ein T-Shirt, das weiß angefangen und dann ein paar Runden mit etwas Blauem gedreht hatte. In dieser Aufmachung musste er auf der Straße jämmerlich frieren.
    Tom wuchtete seinen fetten Hintern auf einen Hocker vor der Frühstückstheke am Fenster und zog unter dem linken Arm eine Zeitschrift mit Palmtops und Computerspielen auf dem Titel heraus. Wenigstens sah er wie jemand aus, der sich mit solchem Zeug beschäftigte.
    Eine zierliche Puertoricanerin nahm seine Bestellung auf. Ich beschloss zu warten, bis er gegessen hatte, bevor ich zu ihm ging und den Überraschten spielte, weil wir uns hier »zufällig« getroffen hatten. Dazu kam es jedoch nicht, weil er plötzlich aufstand und hinaushastete. Gemeinsam mit der Bedienung, die stinksauer war, beobachtete ich, wie er über die Straße lief und eine Seitenstraße entlang weitertrabte, bis er wegen der beschlagenen Scheiben außer Sicht kam.
    Er musste mich gesehen haben.
    Ich stand auf, zahlte bei »Hintern des Jahres« und erntete ein besonders freundliches Lächeln und ein »Bye, Sweetie!«, als sie sah, wie viel Trinkgeld ich auf der Untertasse zurückgelassen hatte.
    Tom war Richtung Zuhause gerannt, deshalb machte ich mich an Geschäften für Reggaemusik und Klempnerläden vorbei auf den Weg zur All Saints Road. Seine Adresse war ein gelb gestrichener Altbau in einer Seitenstraße unmittelbar an der All Saints Road. Den Klingelknöpfen am Eingang nach war das Haus in acht Wohnungen unterteilt, von denen jede ungefähr die Größe einer Besenkammer haben musste. Die meisten
    Häuser dieser Straße waren in Wohnungen aufgeteilt; sie waren schwarz, grün oder gelb gestrichen und hatten schmutzige Fenster mit Netzstores, die in der Mitte durchhingen. Diese Straße war garantiert nicht in dem Film vorgekommen.
    Ich drückte auf den Klingelknopf seiner Wohnung - Nummer vier -, aber das zur Türsprechanlage führende Kabel war korrodiert und ausgefranst. Neben einigen Klingelknöpfen steckten in den dafür vorgesehenen Fenstern handgeschriebene Namensschilder, aber die meisten, darunter auch Wohnung vier, hatten überhaupt keines.
    Als ich klingelte, hörte ich ein leises Summen, das zu beweisen schien, dass das Ding funktionierte. Ich wartete, stampfte in der Kälte mit den Füßen und vergrub meine Hände in den Jackentaschen, ohne eine Reaktion auf mein Klingeln wahrzunehmen. Ich erwartete keine Stimme aus der Sprechanlage, aber ich dachte, ich würde einen Ruf von oben oder ein Gesicht an einem Fenster sehen. Nach einiger Zeit schien sich ein Vorhang im zweiten Stock leicht zu bewegen.
    Ich klingelte erneut. Nichts.
    Das war eher amüsant als frustrierend. Tom war einfach nicht der richtige Mann für solche Spielchen. Wer flüchten will, rennt nicht geradewegs nach Hause. E4 hätte keine Mühe gehabt, ihn hier aufzuspüren. Ich musste grinsen, als ich mir vorstellte, wie er dort oben am Fenster stand und hoffte, wenn ich einfach wegginge, würde alles wieder in Ordnung kommen.
    Ich sah nochmals zu dem schmutzigen Fenster auf und sorgte dafür, dass von oben deutlich zu sehen und zu hören war, wie ich die Treppe zum Gehsteig hinunterpolterte, damit auch jeder wusste, dass ich aufgegeben hatte.
    Ich ging zurück, wo ich hergekommen war, und trieb mich an der Einmündung zur All

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