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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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spezielle Adressenliste setzen; dann würde das Sortiersystem der Royal Mail die an Suite 26 adressierten Sendungen erst einmal umleiten, damit E4 sie kontrollieren konnte. Finden würden sie jedoch nur meine Access-Abrechnung. Na ja, Davidsons Abrechnung. Vielleicht waren sie so freundlich, sie zu bezahlen. Von mir hatte die Kreditkartengesellschaft nichts mehr zu erwarten.
    Falls sie gründlicher ermittelten, würden sie morgen auch wissen, dass Mr. Davidson vor kurzem in Norwegen gewesen und auf der selben Route wie vor einigen Wochen zurückgekehrt war. Was würden sie daraus schließen? Ich bezweifelte, dass sie auf einen Skiurlaub tippen würden, nachdem Davidson beobachtet worden war, wie er aus einem überwachten Apartmentgebäude kam, in dem eine Wohnung einem Russen gehörte, der erst Anfang der Woche in Helsinki - nur eine Tagereise von dem Hafen entfernt, in dem Davidson an Land gegangen war - überfallen und entführt worden war. Scheiße, jetzt war’s zu spät, sich darüber Sorgen zu machen. Solange sie kein Foto von mir hatten, konnte mir nichts passieren.
    Ich blieb bei einer weiteren Cola und einer Packung Erdnüsse noch 35 Minuten sitzen, bevor ich endlich aufzubrechen beschloss. Auf allen Seiten der dreieckigen Verkehrsinsel kam der abendliche Stoßverkehr in einem Gewirr aus Scheinwerfern und Auspuffqualm etwa einen Meter pro Minute voran. Jeder vierte Fahrer hatte einen Blinker gesetzt, weil er glaubte, in einer anderen Fahrspur schneller voranzukommen. Auch der Fußgängerverkehr war viel stärker geworden und bewegte sich schneller als die Fahrzeuge. Jeder hastete mit hochgeschlagenem Mantelkragen dahin, verwünschte die Kälte und wollte nur schnellstens nach Hause.
    Ich ließ meinen Helm unter dem Tisch liegen und verließ den Pub durch den Ausgang, der auf eine andere Straße hinausführte. Der Sturzhelm wäre ein äußeres Erkennungszeichen gewesen. Das war auch meine Lederkleidung, aber die konnte ich schlecht ausziehen. Ich musste mich darauf beschränken, die Zahl der Dinge, die mich verraten konnten, möglichst zu verringern.
    Als Erstes brauchte ich ein Hotel für die Nacht, bevor ich morgen früh Verbindung mit Tom aufnahm. Außerdem brauchte ich Klamotten, denn ohne Maschine konnte ich unmöglich als Lederkerl herumlaufen.
    Braucht man bis spät nachts geöffnete Geschäfte, ist man im West End richtig. Ich fuhr mit einem Taxi zum Piccadilly Circus und wechselte dort in mehreren Wechselstuben insgesamt 1000 Dollar um.
    Das Einkaufsparadies Selfridges erreichte ich nach einer weiteren kurzen Taxifahrt. Dort kleidete ich mich neu ein und kaufte Toilettenartikel und eine hübsche kleine Reisetasche für meinen neuen Reichtum.
    Dann nahm ich mir im Hotel Selfridges ein Zimmer, das ich mit meiner auf Nick Stone ausgestellten Kreditkarte bezahlte. Mit Davidsons Karte hätte ich riskiert, dass binnen weniger Stunden an meine Tür geklopft wurde.
    Nachdem ich gebadet und mich anzogen hatte - lauter normale Sachen: Jeans, Timberland-Stiefel, blaues
    Sweatshirt, dazu fürs Freie eine dunkelblaue Daunenjacke -, rief ich den Zimmerservice an und bestellte ein Club-Sandwich und Kaffee.
    Samstag, 11. Dezember 1999
    13
    Ich wachte auf und sah auf meine Baby-G. Kurz nach acht Uhr, noch Zeit für ein paar schnelle Runden in der Badewanne, bevor ich mich anziehen musste.
    Ich sah wie ein Junge in seinen neuen Weihnachtssachen aus, als ich zum Frühstück hinunterfuhr - ohne die Daunenjacke, aber mit meiner Geldtasche. Mir blieben noch 25000 Dollar, nachdem die sehr dankbare Klinik nicht nur den geschuldeten Betrag, sondern außerdem eine Akontozahlung erhalten hatte. Seltsam, dass Leiter der Finanzabteilung nicht nur abends reinkommen, um einen größeren Betrag in Empfang zu nehmen, sondern auch noch Kaffee kochen und eingießen.
    Die Zeitungen waren voller Schreckensnachrichten, und während ich mein komplettes englisches Frühstück verschlang und zuhörte, wie die Amerikaner am Nebentisch erzählten, was sie noch alles einkaufen wollten, war ich mit mir zufrieden, weil ich meiner Verantwortung gegenüber Kelly gerecht geworden war, auch wenn ich wusste, dass ich weit mehr hätte tun sollen, als nur Geld auf den Tisch zu legen.
    In meinem Zimmer setzte ich mich aufs Bett und rief die Nummer auf dem Zettel an, den Liv mir gegeben hatte.
    Eine junge Frau meldete sich. Ihr »Hallo« klang ungefähr so freundlich, als sei ich der vierte Anrufer, der sich verwählt hatte.
    »Oh, hi. Ist Tom

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