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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Verbindungstür stand. Unter dem Türspalt sah ich das rote Leuchten seiner Bremslichter, und meine Nase füllte sich mit Auspuffschwaden.
    Ich kam wieder auf die Beine, packte seine
    Sturmhaube an der Mittelnaht und zog sie ihm vom Kopf.
    Erst jetzt sah ich das Ausmaß seiner Verletzungen. Tiefe Schnitte überzogen seine Wangen, von denen Hautlappen bis unters Kinn herunterhingen. An einigen Stellen war unter seinem mit Blut durchtränkten Haar das Weiß des Schädelknochens zu sehen.
    Um die Gefahr zu verringern, später wieder erkannt zu werden, zog ich mir die Sturmhaube über den Kopf. Sie war nass und warm. Während er tonlos vor sich hin 370
    winselte, tastete ich seinen Körper nach einem Funkgerät ab. Ich fand keines; offenbar hatte er wie seine Leute alles abgegeben, was ihn hätte verraten können. Die P7
    hatte er behalten müssen, damit er mich in Schach halten konnte.
    Danach wandte ich mich der Tür zu. Jetzt war die Frau an der Reihe.
    Ich trat in eine von Bremsleuchten rot angestrahlte Wolke aus Auspuffdampf hinaus. Der Wagen stand kaum einen Meter von der Tür entfernt: mit im Leerlauf brummendem Motor und geöffnetem Kofferraum, der auf mich wartete. Während die Tür hinter mir krachend zufiel, trat ich auf der linken Autoseite an die Fahrertür.
    Ich hob die Pistole einen Viertelmeter von der Scheibe entfernt und zielte damit auf das Gesicht der Frau.
    Öffnete sie ihre Tür, konnte sie die Pistole nicht schnell genug wegstoßen, um mich am Schuss zu hindern;
    versuchte sie wegzufahren, war sie beim ersten Schuss tot.
    Ihre Augen unter der bunten Skimütze weiteten sich entsetzt, als sie in die Pistolenmündung starrte. Im Licht der Instrumentenbeleuchtung konnte ich sehen, wie sie zu begreifen versuchte, was ihre Augen ihr zeigten. Das würde nicht lange dauern; meine mit Blut getränkten Baumwollhandschuhe und die Sturmhaube des
    Demokraten waren Hinweis genug.
    Mit der linken Hand machte ich ihr ein Zeichen, sie solle aussteigen. Diese Leute hielten mich für einen Russen; ich würde kein Wort sagen, wenn es sich
    vermeiden ließ.
    371
    Sie starrte mich weiter wie gelähmt an. Aber sie
    bluffte, sie hätte mich bei erster Gelegenheit platt gemacht.
    Als sie endlich langsam ihre Tür öffnete, beschloss ich, mir einen starken slawischen Akzent zuzulegen.
    Oder zumindest einen, den ich dafür hielt. »Waffe, Waffe!«
    Sie starrte erschrocken zu mir auf und sagte mit einer Kleinmädchenstimme: »Bitte tun Sie mir nichts. Bitte tun Sie mir nichts.«
    Dann nahm sie die Beine auseinander und ließ mich eine P7 zwischen ihren in Jeans steckenden
    Oberschenkeln sehen. Das bewies, dass der Demokrat und sie ohne Waffen hatten reisen wollen; sonst hätten sie für diese Phase des Unternehmens konventionelle Pistolen gehabt.
    Ich bedeutete ihr, die P7 in den Fußraum vor dem
    Beifahrersitz zu werfen. Sie griff sehr langsam nach unten, um meine Anweisung auszuführen.
    Sobald die P7 ihre Hand verlassen hatte, öffnete ich die Fahrertür ganz, packte die Frau an ihrem
    schulterlangen dunkelbraunen Haar und riss sie aus dem Wagen. Als sie auf allen vieren vor mir lag, tastete ich ihre Taschen nach einem Handy ab. Sie schien eines zu haben. Ich trat drei Schritte zurück und deutete wortlos auf die Rückwand des Hangars, wo dieser Wagen
    ursprünglich gestanden hatte. Sie rappelte sich auf und ging davon. Was sie tat, nachdem sie nun entwaffnet war, konnte mir egal sein. Ihre Funkgeräte waren alle
    weggepackt, ich hatte ihr einziges Handy, und es gab 372
    niemanden mehr, den sie zur Hilfe hätte rufen können.
    Ich stieg in das behaglich warme Auto, einen Ford, legte den ersten Gang ein und fuhr mit quietschenden Reifen auf das geschlossene Rolltor zu. Die Frau war vermutlich schon zum Korridor hinter der
    Verbindungstür unterwegs, um nachzusehen, was ihrem Freund, dem Demokraten, zugestoßen war.
    Ich hielt neben den drei Vans und dem zerschossenen Geländewagen, stieg mit der P7 in der Hand aus und platschte durch kleine Pfützen aus Schmelzwasser, das von den Fahrzeugen herabgetropft war, und machte mich bereit, ein paar Reifen zu zerschießen. Man stellt sich nicht einfach hin und zielt auf die Reifen; dabei wäre die Gefahr zu groß, von einem Querschläger getroffen zu werden. Stattdessen benutzt man den Motorblock als Deckung, beugt sich um den Kotflügel herum und drückt ab.
    Der charakteristische dumpfe Abschussknall der P7
    war unbedeutend im Vergleich zu dem hohen dinggg , das durch den Hangar

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