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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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geraten. Er ist auf die Fahrbahn getorkelt, wollte den Lastwagen am Wegfahren hindern und hat behauptet,
    das Holz gehöre dem Wald und habe eine Seele.
    Merkwürdigerweise hat der Laster ihn nicht gehört, und das war’s dann. Sägemehl.«
    Ich stimmte in ihr Lachen ein, während ich mir die
    absurde Konfrontation zwischen Mensch und Lastwagen vorstellte. Sie klappte den Deckel des Zippo hoch und zündete eine Zigarette an. Das zugedrehte vordere Ende des dünnen Papiers flammte auf und kräuselte sich, als sie einen tiefen Zug nahm, die Luft anhielt und dann den Rauch langsam ausatmete. Ich roch den unverkennbaren Duft eines Joints. Sie lachte in sich hinein, bevor sie ihre Geschichte zu Ende brachte. »Er hatte Mumm, das muss man ihm lassen, aber leider hat er sich in dieser Nacht überschätzt.«
    Ich trank einen Schluck Wasser, während sie
    Tabakkrümel von ihrer Unterlippe pickte und wieder
    zum Haus hinübersah. »Er hat das Haus und das
    Grundstück der Universität für Forschungszwecke
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    vermacht. Wir sind jetzt seit fast sechs Jahren hier. Wir haben ein Stück Land für den Hubschrauber gerodet und den Anbau selbst errichtet.«
    Sie wandte sich wieder mir zu und bot mir den Joint an.
    Ich schüttelte dankend den Kopf. Wollten andere
    Leute kiffen, war das ihre Sache, aber ich hätte nicht einmal im Traum daran gedacht, einen Joint zu
    probieren.
    Sie zuckte mit den Schultern und nahm einen
    weiteren Zug. »Einen Joint rauchen können wir nur im Freien, damit Luz uns nicht erwischt. Sie würde
    ausflippen, wenn sie wüsste, was Mami gerade tut. Der reinste Rollentausch, nicht wahr?« Sie inhalierte tief und verzog das Gesicht, als sie eine lange Rauchfahne
    ausblies. »Jemand wie Sie kifft natürlich nicht, stimmt’s?
    Vielleicht haben Sie Angst, Sie könnten dann
    überrumpelt werden. Was denken Sie?«
    »Aaron hat mir erzählt, dass Sie sich an der
    Universität kennen gelernt haben …«
    Sie nickte, während ich das Magazin mit Patronen zu füllen begann. »1986. Ohne ihn hätte ich nie bis zur Promotion durchgehalten. Ich war eine seiner
    Studentinnen.«
    Sie beobachtete mich erwartungsvoll lächelnd, als
    kenne sie die übliche Reaktion auf ihre Mitteilung nur allzu gut. Meine schien ihren Erwartungen zu
    entsprechen.
    Ihr Tonfall forderte mich heraus. »Ach, kommen Sie, Nick, haben Sie sich niemals zu einer älteren Frau
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    hingezogen gefühlt?«
    »Yeah, zu Wonder Woman, aber da war ich so alt wie
    Luz.«
    Damit brachte ich sie zum Lachen, obwohl daran auch das Kicherkraut mit Schuld sein konnte.
    »Die Hälfte aller Professoren hat letztlich eine
    Studentin geheiratet. Manchmal mussten sie sich von einer scheiden lassen, um eine andere heiraten zu
    können – aber warum sollte wahre Liebe sich an einer Universität störungsfreier entwickeln als anderswo?«
    Ich spürte, dass dies eine gut eingeübte Erklärung für ihre Beziehung zu Aaron war. »Es war großartig, zum Studium hier zu bleiben, während meine Eltern nach
    Norden zurückgegangen sind und sich dort haben
    scheiden lassen«, fuhr sie fort. »Sie wissen schon, eine konservative katholische Familie, die zerbricht … die rebellischen Jugendjahre, der verständnislose Vater …
    der übliche Kram.« Ihr Blick war wieder auf mich
    gerichtet, und sie lächelte, als denke sie an diese schönen Jahre, während sie einen weiteren Zug nahm. »Es ist sogar fast Brauch, mit seinem Professor zu schlafen, wissen Sie. Nicht unbedingt als Übergangsritual, mehr als eine Art Visumstempel – als Beweis dafür, dass man dort war. Jemand wie Sie müsste das eigentlich
    verstehen, nicht wahr?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Ich hatte keine Ahnung, wie es an Universitäten zuging, aber jetzt wünschte ich mir, ich hätte eine Vorstellung davon.
    Carrie griff nach dem geladenen Gewehr, das
    zwischen uns lag. Der Verschlusshebel war
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    zurückgezogen, und sie überzeugte sich davon, dass die Kammer leer war, bevor sie die Waffe über ihre Knie legte. Dann schob sie den Hebel langsam nach vorn,
    sodass er die oberste Patrone aus dem Magazin in die Kammer mitnahm. Aber statt den Hebel
    herunterzudrücken, um das Gewehr schussbereit zu
    machen, zog sie ihn nach hinten und warf so die Patrone aus, die leise klirrend ins Gras fiel. Dann schob sie den Hebel wieder nach vorn, um den Vorgang zu
    wiederholen.
    »Wie passt Luz da hinein?« Schon als ich zu sprechen begann, war mir klar, wie taktlos meine Frage war, aber ich konnte mich nicht mehr

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