Nick Stone - 04 - Eingekreist
Minute.
Ich sah einen Lichtblitz, als er eine Probeaufnahme machte. Im nächsten Augenblick blitzte am Rand meines Blickfelds etwas anderes auf, und ich sah nach unten.
Das dritte Lämpchen. Ich hätte beinahe laut gejubelt.
Ich überließ es der blonden PR-Tante, sich mit dem
Mann vom Partyservice auseinander zu setzen, und
konzentrierte mich auf meinen Kasten, während ich
dreimal die Sendetaste drückte. Scharfschütze Drei
bestätigte mein Signal umgehend.
Der Big Ben schlug dreimal.
Erleichterung überflutete mich. Ich hatte gewusst,
dass diese Leute ihre Feuerstellungen erst im
allerletzten Augenblick beziehen würden, aber das hatte mich nicht daran gehindert, mir Sorgen zu machen,
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während ich wartete. Jetzt wollte ich diesen Job nur noch rasch hinter mich bringen und danach mit dem
Eurostar zum Gare du Nord verschwinden, um zum
Flughafen Charles de Gaulle weiterzufahren. Dort
würde ich rechtzeitig eintreffen, um zum Flug um 21
Uhr mit American Airlines nach Baltimore
einzuchecken, um Kelly wiederzusehen und die
Geschichte mit Josh endgültig zu regeln.
Ich hängte mich wieder ans Fernglas und
beobachtete, wie die PR-Tante die Briten
scheißfreundlich und mit strahlendem Lächeln
aufforderte, verdammt noch mal den Eingang frei zu
machen und sich unter die Gäste zu mischen, sobald sie eintrafen. Sie nahmen ihre Champagnergläser mit,
schlenderten zu den Knabbersachen hinüber und
verschwanden aus meinem Gesichtsfeld. Ich beobachtete weiter die Bogentür.
Da sie jetzt nicht mehr von Leuten verstellt war,
konnte ich sogar halbwegs erkennen, was im Schatten hinter ihr lag. Offenbar eine Cafeteria, die Art
Schnellrestaurant, in dem man sich sein Essen selbst auf ein Tablett stellt und am Ende der Theke zahlt. Was für eine Enttäuschung! Ich hatte ein bisschen mehr Prunk erwartet.
Bald erschien wieder jemand in der Bogentür: eine
weitere Frau, die mit dem Handy am Ohr telefonierte.
Die Neue trug ein Klemmbrett in ihrer freien Hand; sie trat auf die Terrasse hinaus, klappte ihr Handy zu und sah sich um.
Die blonde PR-Tante kam wieder in Sicht. Die beiden 40
redeten miteinander, nickten viel und deuteten im
Zielgebiet herum, dann verschwanden sie dorthin, wo sie hergekommen waren. Unbehagen überflutete mich.
Ich wollte diese Sache zu Ende bringen und meinen
Eurostar erreichen.
»Einer aus dem Team«, hatte der Jasager behauptet.
Einer aus dem Team? Lachhaft. Die einzigen Dinge,
die mir helfen würden, falls hier etwas schief ging, waren meine Sicherheitsvorkehrungen und
schleunigstes Verschwinden in die Staaten.
Sekunden später begannen menschliche Gestalten den
Raum hinter der Bogentür zu füllen, und wenig später strömten sie ins Zielgebiet hinaus. Hinter ihnen tauchte die Frau mit dem Klemmbrett auf, die sie mit starrem Profilächeln wie Schafe vor sich hertrieb. Sie führte sie zu den Gläsern auf dem Tisch am Eingang – als ob sie die hätten übersehen können. Dann fielen die
Bedienungen über sie her wie Fliegen über Scheiße und drängten ihnen Hors d’œuvres von Silbertabletts und noch viel mehr Champagner auf.
Das südamerikanische Kontingent war leicht zu
erkennen – nicht an brauner oder schwarzer Haut,
sondern weil die Männer weit besser angezogen waren; sie trugen gut geschnittene Anzüge mit elegant
gebundenen Krawatten. Selbst ihre Körpersprache hatte mehr Stil. Die Gruppe bestand überwiegend aus
Männern, aber keine der Frauen in ihrer Begleitung
hätte in einem Modejournal fehl am Platz gewirkt.
Klemmbrett tat mir den Gefallen, die Gäste vom
Eingang wegzulocken und aufs Zielgebiet zu verteilen.
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Dort vermengten sie sich mit dem Vorauskommando.
Wie sich bald zeigte, zogen es alle vor, stehen zu
bleiben, statt zu den Bänken hinüberzugehen. Mir wäre es am liebsten gewesen, wenn sie sich alle wie
Schießbudenfiguren in eine Reihe gesetzt hätten, aber das würde nicht passieren. Wir würden uns mit einem beweglichen Ziel abfinden müssen.
Der Jasager sollte zehn Minuten nach der
Hauptgruppe eintreffen. Der Plan sah vor, dass er fünf Minuten lang an der Tür stehen und telefonieren würde, damit wir alle Zeit hatten, seine Anwesenheit zu
registrieren. Danach würde er sich unter die Gaste
mischen und die Zielperson identifizieren.
Alle drei Scharfschützen würden jetzt langsam und
tief atmen, um ihrem Körper reichlich Sauerstoff
zuzuführen. Und sie würden bis zum letzten Augenblick die Windanzeigen
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