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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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den Beinen strampelte. Seine Hände fuhren nach oben, um meine Handgelenke zu umklammern und zu
    versuchen, die Machete wegzudrücken, und ich hörte
    einen erstickten Schrei. Ich hielt seinen Kopf weiter an meine Brust gepresst und entschied mich dafür,
    rückwärts von der Motorhaube zu fallen. Als ich auf den Rücken knallte, wurde mir die Luft schlagartig aus der Lunge gepresst, und er landete auf mir, und wir schrien beide vor Schmerzen auf.
    Seine Hände hielten die Machete umklammert, und er
    drehte und wand sich wie ein Verrückter, trat nach allen Seiten um sich und traf dabei das Rad und den Kotflügel.
    Ich schlang ihm meine Beine um die Taille, machte dann ein Hohlkreuz und drückte die Brust heraus, um seinen Körper zu strecken, während ich die Machete an seinen Hals gedrückt hielt. Ich brachte meinen Kopf an sein linkes Ohr. »Pssst!«
    Ich konnte spüren, wie die Schneide der Machete sich in einer Hautfalte verfing. Sie musste die Haut etwas verletzt haben, denn ich fühlte warmes Blut auf meiner Haut. Als ich nochmals »Pssst!« sagte, schien er endlich zu kapieren, dass er den Mund halten sollte.
    Ich machte weiter ein Hohlkreuz und zog seinen
    Körper in einem Bogen über mich. Er bewegte sich jetzt nicht mehr, nur seine Brust hob und senkte sich unter keuchenden Atemzügen. Ich konnte weiter seine Hände auf meinen spüren, als er die Klinge umfasste, aber er versuchte nicht mehr, sie mir zu entwinden. Ich sagte 448
    noch mehrmals »Pssst!«, bis ich sicher war, dass er begriff, was ich von ihm wollte.
    Er ließ es sich stumm gefallen, dass ich ihn nach
    rechts von mir abwälzte, wobei ich »Los, los, rüber mit dir!« murmelte, ohne zu wissen, ob er mich überhaupt verstand. Wenig später lag ich mit dem Oberkörper auf seinem Kopf, drückte sein Gesicht ins Laub und konnte mich endlich nach dem M-16 umsehen. Es lag nicht weit entfernt; ich angelte es mit einem Fuß im Trageriemen zu mir her. Das Sturmgewehr war gesichert, was gut
    war, weil man nur eine schussbereite Waffe sichert. Ich hätte ihn schlecht mit dem M-16 bedrohen können,
    wenn er gewusst hätte, dass es nicht durchgeladen war.
    Ich hörte ihn schnauben, als seine Nase sich aus
    Schock mit Schleim füllte, und das Auf und Ab seines Brustkorbs gab mir das Gefühl, auf einem Trampolin zu liegen. Da ich ihn weiter mit einem Bein umklammerte, konnte ich den Druck seiner Hüfte auf meinem Knie im Schlamm spüren. Entscheidend war, dass er von seiner Atmung abgesehen bewegungslos blieb – genau wie
    ich’s in seiner Lage getan hätte, um diese Sache zu überleben.
    Ich zog mein Bein unter seinem Körper heraus, hielt den Druck der Machete gegen seinen Hals aufrecht und griff dann mit der linken Hand nach dem M-16. Die
    Klinge blieb an seinem Hals, während ich mich langsam erhob, bis ich über ihn gebeugt dastand und die Machete wegnehmen konnte.
    Er wusste genau, was gespielt wurde, und verhielt
    sich richtig, indem er nicht die geringste Bewegung 449
    machte, sondern nur schmerzhaft das Gesicht verzog, als die Klinge der Machete über seine Kehle glitt. Aber dieser nur als Warnung gedachte Schnitt war nicht tief.
    Sobald ich von dem Liegenden frei war, sprang ich
    zurück und bedrohte ihn mit dem M-16, das ich nur mit der linken Hand hielt.
    »Hallo«, sagte ich halblaut.
    Sein angstvoller Blick war starr auf mich gerichtet.
    Ich legte die Klinge der Machete an meine Lippen, um ihn nochmals zum Schweigen zu ermahnen, dann nickte ich ihm zu, er solle aufstehen. Er gehorchte sehr
    langsam und ließ seine Hände erhoben, als ich ihn in den Dschungel dirigierte, um zu meinem Rucksack zu
    gelangen. Eigentlich hatte ich dafür keine Zeit, weil jeden Augenblick weitere Mitglieder seines Teams
    aufkreuzen konnten, aber ich musste Carries
    Scharfschützengewehr mitnehmen.
    Wir erreichten die Stelle, wo mein Rucksack lag, und ich ließ ihn sich auf den Bauch legen, während ich mir hastig das Mosin-Nagant umhängte und meine Machete
    in die Scheide zurücksteckte. Dann zog ich den
    Verschlusshebel des M-16 zurück, um mich davon zu
    überzeugen, dass das Sturmgewehr tatsächlich
    durchgeladen war.
    Der Junge beobachtete mich aus weit nach links
    verdrehten Augen. Er schwebte in Todesangst, weil er jede Sekunde erwartete, ein 5,56-mm-Geschoss werde
    seinem Leben ein Ende setzen.
    Ich lächelte ihn an. »Sprichst du Englisch?«
    Er schüttelte nervös den Kopf, als ich ein paar
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    Schritte näher an ihn herantrat. »Como esta?«
    Er nickte

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