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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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durchschritt, sah immer 441
    wieder auf den Kompass, um meine Marschrichtung zu
    kontrollieren, und suchte ständig nicht nur den
    Dschungel vor mir, sondern auch – was ebenso wichtig war – das Laubdach über mir ab.
    Ich wäre gern rascher marschiert, um möglichst
    schnell zu Aaron und Carrie zurückzukommen, aber ich wusste, dass dies die beste und sicherste Methode war, um das zu erreichen. Die Jäger würden nicht mehr
    durchs Unterholz brechen und blindlings in den
    Dschungel schießen; sie würden großräumig verteilt auf der Lauer liegen und darauf warten, dass ich ihnen in die Arme lief. Taktische Bewegungen im Dschungel sind
    immer schwierig: Man muss das leichte höhere Gelände meiden, darf niemals Wege benutzen und darf keinen
    Wasserläufen folgen. Der Feind rechnet damit, dass man das tut. Man muss in der Scheiße bleiben, sich nur nach dem Kompass orientieren und sich langsam bewegen.
    Aber das lohnt sich, denn auf diese Weise überlebt man.
    Mit Diet gemischter Schweiß lief mir in die Augen –
    nicht bloß wegen der hohen Luftfeuchtigkeit in diesem Dampfkochtopf, sondern auch, weil es stressreich war, sich langsam und kontrolliert zu bewegen, Augen und Ohren anzustrengen und dabei ständig zu überlegen:
    Was ist, wenn sie vor mir auftauchen? Was ist, wenn sie von links kommen? Was ist, wenn sie zuerst schießen und ich nicht weiß, woher das Feuer kommt?
    Feindberührung im Dschungel findet in
    Nahkampfentfernung statt.
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    Um die Ringstraße zu erreichen, brauchte ich zwei
    Stunden, was weit weniger war, als ich erwartet hatte.
    Ich ließ den Rucksack von meinen Schultern gleiten
    und zog das T-Shirt von der heftig juckenden Stelle auf meinem Rücken weg. Dann strich ich mir mein
    schweißnasses Haar aus dem Gesicht, nahm das Gewehr wieder hoch und bewegte mich langsam weiter. Als ich mich der Straße näherte, wurde es Zeit, die Waffe zu sichern und zu Boden zu gehen. Ich stützte mich nur auf meine Ellbogen und die Zehenkappen meiner
    Timberlands, um mich bis an den Straßenrand
    vorzuschieben. Das Gewehr lag dabei immer rechts von mir; während ich es mitnahm, wusste ich, dass der
    umgelegte Sicherungshebel verhindern würde, dass sich unbeabsichtigt ein Schuss löste.
    Nach dem nächtlichen Regen standen die Rillen und
    Schlaglöcher im Asphalt voll Wasser, und der Himmel war weiterhin düster. Schwarze, helle und dunkelgraue Wolken brüteten über mir, während ich beobachtete und horchte. Verstanden meine Verfolger sich auf ihre Sache, würden sie die Straßen von Männern überwachen lassen, die auf der Lauer lagen, um zu sehen, was aus dem
    Dschungel hervorkam. Aber selbst wenn es hier solche Posten gab, musste ich meine bisherige Marschrichtung beibehalten.
    Ich schob mich noch etwas weiter vor, bis mein Kopf aus dem Unterholz ragte. Rechts war nichts zu sehen, außer dass die Straße verschwand, während sie
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    allmählich eine Linkskurve machte. Ich drehte meinen Kopf auf die andere Seite.
    Höchstens vierzig Meter entfernt stand einer der
    Geländewagen aus dem Haus: ein glänzender schwarzer Land Cruiser, der mir zugekehrt am Straßenrand parkte.
    An der Motorhaube lehnte ein junger Mann, der mit
    einem M-16-Sturmgewehr in den Händen beide Seiten
    der Straße beobachtete. Er war Anfang zwanzig, trug Jeans, ein gelbes T-Shirt und Laufschuhe und schien sich zu langweilen.
    Mein Herz begann zu jagen. Ein Fahrzeug wäre das
    ideale Mittel gewesen, um schnellstens von hier zu
    verschwinden – aber war dieser Posten vielleicht nicht allein? Waren seine Kameraden in regelmäßigen
    Abständen entlang der Straße verteilt? Oder hielt er dort vorn Wache und sollte die anderen alarmieren,
    sobald er etwas sah, während sie hinter dem Wagen eine Zigarettenpause machten?
    Es gab nur eine Möglichkeit, das festzustellen. Ich schob mich langsam unter die Bäume zurück und
    richtete mich auf alle viere auf, bevor ich zu meinem Rucksack kroch. Ich schlüpfte in die Tragriemen,
    entsicherte die Waffe und bewegte mich parallel zur Straße auf den Land Cruiser zu – Gewehr im Anschlag, Augen und Ohren auf Höchstleistung eingestellt. Immer wenn mein Fuß den Waldboden berührte und mein
    Gewicht das Laub zerquetschte, kam mir das Geräusch hundert Mal lauter vor, als es in Wirklichkeit war. Bei jedem Vogel, der in meiner Nähe aufflatterte, erstarrte ich mitten in der Bewegung zu einer Salzsäule.
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    So waren zwanzig mühsame Minuten vergangen, als
    ein neues Geräusch mich

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