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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ihrem Schweiß in die Augen gelaufen war, die Kontaktlinsen geschmolzen waren. Ich warf drei der kleinen Flaschen aufs Feldbett.
    Nachdem ich weitere zehn Minuten in Kartons und Kisten herumgewühlt hatte, fing ich an, meinen Rucksack zu packen. Als Erstes streifte ich die raschelnden Papierhüllen von den Sesamriegeln und kippte sie in einen Plastikbeutel, der in die große linke Außentasche kam, wo ich ihn tagsüber leicht erreichen konnte. Aus demselben Grund steckte ich in die rechte Außentasche eine Flasche Evian. Das restliche Mineralwasser und die Thunfischbüchsen kamen in Geschirrtücher gewickelt, damit sie nicht klirrten, ganz unten in den Rucksack. Diese Sachen würde ich nur nachts auspacken, wenn ich nicht in meiner Feuerstellung war.
    Als Nächstes steckte ich das Moskitonetz, das mich nachts vor Insekten schützen sollte, und eine bereits ausgepackte olivgrüne Wolldecke in große Klarsichtbeutel und verstaute sie im großen Mittelteil des Rucksacks. Die Hängematte würde später ihren eigenen Plastikbeutel bekommen, sobald ich sie mir heimlich von der Veranda geholt hatte. All dieses Zeug musste ständig trocken sein. Ebenso gut verpacken würde ich die Kleidungsstücke, die ich nachts tragen wollte, denn ich würde sie noch brauchen, wenn ich aus dem Dschungel kam und zum Flughafen unterwegs war. Diese Klamotten würde ich mir von Aaron geben lassen.
    Die beiden anderen Moskitonetze legte ich mit zwei fünf Zentimeter breiten, grellbunten Nylonspanngurten neben den Rucksack. Schwarz, Braun, eigentlich fast jede Farbe außer dieser grässlichen Buntheit wäre in der grünen Welt des Dschungel weniger auffällig gewesen. Ich steckte sie in die Deckeltasche, um sie zur Hand zu haben, wenn ich mir einen Scharfschützensitz bauen wollte. Die Idee dafür stammte aus dem Indien der Kolonialzeit, als die alten Sahibs tagelang mit ihren Lee Enfields auf einem Baum saßen und darauf warteten, dass unten ein Tiger vorbeikam. Die Konstruktion dieser Baumsitze war einfach, aber wirkungsvoll. Die beiden Gurte wurden als Sitzschlingen an zwei Ästen aufgehängt, und man lehnte sich mit dem Rücken an den Baumstamm. Ein erhöhter Beobachtungsplatz ist immer vorteilhaft, weil man das Zielgebiet besser überblicken kann, und auf einem Baum würde ich gut getarnt sein — wenn ich nicht vergaß, den Regenbogen unter meinem
    Hintern mit dem Moskitonetz abzudecken.
    Dann saß ich auf dem Feldbett und überlegte, was ich noch brauchte. Vor allem eine Abdeckung für das Objektiv des Zielfernrohrs, damit sich kein Sonnenlicht darin spiegeln und meine Position verraten konnte.
    Ich holte mir einen Behälter mit Fußpilzpulver, wieder aus Beständen der U.S. Army: einen kleinen olivgrünen Plastikzylinder. Nachdem ich ihn ausgeleert hatte, schnitt ich die beiden Enden ab und schlitzte die entstandene Röhre auf. Ich wischte die letzten Puderspuren weg und stülpte das Ding vorn übers Zielfernrohr. Es passte genau darüber, ließ sich aber noch gut verschieben, als ich es hin und her bewegte, bis der vorn über den Rand hinausragende Teil eine Kleinigkeit länger war als der Objektivdurchmesser. Nun würde sich nur dann Sonnenlicht im Glas spiegeln, wenn ich die Sonne selbst in meinem Blickfeld hatte.
    Als Nächstes musste ich die Mündung und alle beweglichen Teile meines Gewehrs vor Regen schützen, und das ließ sich ebenso leicht erreichen. Ich stülpte einen Plastikbeutel über die Mündung und befestigte ihn mit Klebeband am Holzschaft; dann setzte ich das Magazin mit vier Schuss an, zog den Verschlusshebel zurück und sicherte die Waffe.
    Ich riss den Boden einer der Klarsichthüllen auf, in denen die Wolldecken gesteckt hatten, ließ die beiden Seiten intakt, schob die Hülle wie einen Muff über das Gewehr, bis sie Zielfernrohr, Magazin und Verschluss abdeckte, und befestigte ihre offenen Enden mit Gewebeband an Kolben und Schaft. Zwei kleine Schlitze genügten, um das Zielfernrohr freizulegen, das ich umklebte, damit dort kein Wasser eindringen konnte. Nun war außer dem Zielfernrohr alles wasserdicht in Plastikhüllen verpackt.
    Das Gewehr sah jetzt etwas dämlich aus, aber das spielte im Dschungel keine Rolle. Es ließ sich weiterhin entsichern, und wenn es soweit war, brauchte ich nur die Klarsichthülle mit dem Zeigefinger zu durchstoßen, um den Abzug zu erreichen. Musste ich mehr als einen Schuss abgeben, konnte ich das dünne Plastikmaterial rasch zerreißen, um an den Verschlusshebel heranzukommen. Das

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