Nick Stone - 04 - Eingekreist
. Was soll ich mit ihm machen? . Er schläft nebenan . Nein, es war nur ein Fieber . Jesus, Dad, du hast mir versprochen, dass das nicht passieren würde .«
George wollte nichts davon hören und wies auf dem Bildschirm mit dem Zeigefinger auf sie.
Ihre Stimme klang aufgebracht. »Natürlich war ich das ... Er mag mich.«
In diesem Augenblick kam ich mir vor, als sei eine riesige Flutwelle über mich hereingebrochen. Mein Gesicht begann zu jucken und zu brennen, als ich meinen Kopf an den Türrahmen sinken ließ. Das letzte Mal, dass ich mich so schmählich hintergangen gefühlt hatte, lag lange zurück.
Ich wusste, dass ich mich ihr nicht hätte anvertrauen sollen, ich hatte es gewusst!
Du wirst wieder mal ordentlich, reingelegt ... Warum
merkst du nie, wenn die Leute dich, bescheiden?
»Nein, das geht nicht, er schläft gleich nebenan .«
Ich konnte mir Carries Verhalten nicht erklären, aber ich wusste, was ich zu tun hatte.
Als ich die Tür öffnete, flogen Carries Finger über die Tastatur. Sie sprang erschrocken auf, wobei das Kabel ihrer Hör-Sprech-Garnitur sich straffte und sie ihr fast vom Kopf riss, während der Bildschirm dunkel wurde.
Carrie erholte sich von ihrem Schock und beugte sich nach vorn, um die Hör-Sprech-Garnitur abzunehmen. »Oh, Nick . haben Sie gut geschlafen?«
Sie hatte ein schlechtes Gewissen, das sah ich an ihrem Blick.
Warum hast du nicht schon früher gemerkt, dass sie lügt?
Ich hatte geglaubt, sie sei anders. Ich hatte ausnahmsweise geglaubt, sie sei . Scheiße, ich wusste nicht, was ich geglaubt hatte. Ich überzeugte mich davon, dass die Tür zum Wohnzimmer geschlossen war, und war mit drei großen Schritten bei Carrie. Sie glaubte, sterben zu müssen, als ich ihr mit einer Hand den Mund zuhielt und mit der anderen ihr Haar packte und ihren Kopf hochriss. Sie stieß ein leises Wimmern aus. Ihre grünen Augen waren größer, als ich mir Augen jemals vorgestellt hatte. Sie blähte die Nüstern, um etwas Luft in ihre Lunge zu bekommen. Ihre Hände umklammerten meine Handgelenke, während sie versuchte, ihren nach oben gerissenen Kopf zu entlasten.
Ich schleppte sie in die Dunkelheit des Lagerraums, wobei ihre Füße kaum den Boden berührten. Nachdem ich die Tür mit dem Fuß hinter mir geschlossen hatte, sodass wir beide augenblicklich blind waren, brachte ich meinem Mund an ihr linkes Ohr. »Ich stelle Ihnen jetzt ein paar Fragen. Dann gebe ich Ihren Mund frei, und Sie antworten. Sie schreien nicht, sondern antworten nur.«
Sie atmete keuchend, und ich grub meine Finger absichtlich tiefer in ihre Wange, um noch beängstigender zu wirken. »Nicken Sie, wenn Sie das verstanden haben.«
Ihr Haar duftete nicht mehr nach Apfelshampoo; ich roch nur noch, dass sie Kaffee getrunken hatte, als sie mehrmals hastig in meine Hände nickte.
Ich atmete langsam tief durch, um mich zu beruhigen, und flüsterte wieder in ihr Ohr. »Warum haben Sie mit Ihrem Dad über mich gesprochen? Und wer kommt hierher?«
Ich lockerte den Griff meiner auf ihrem Mund liegenden Hand ein wenig, damit sie etwas Luft holen konnte, hielt sie aber weiter an den Haaren gepackt. Ich fühlte ihren feuchten Atem zwischen meinen Fingern. »Ich kann Ihnen alles erklären, bitte, lassen Sie mich nur Luft bekommen .«
In diesem Augenblick hörten wir beide das Motorengeräusch eines Geländewagens, der im ersten Gang die schlammige Zufahrt heraufkam.
»O Gott, o bitte, Nick, bitte bleiben Sie einfach hier drin. Draußen ist’s zu gefährlich, ich erkläre Ihnen alles später, bitte!«
Ich zog an der Lichtschnur. Die Leuchtstoffröhre über uns begann flackernd zu brennen, als ich das Gewehr aus dem Regal nahm, die Klarsichthülle vom
Verschlusshebel riss und mir zwei vorbereitete Päckchen Bereitschaftsmunition in die Tasche stopfte.
Sie bettelte noch immer, während das
Motorengeräusch lauter wurde. »Bitte, Nick, bleiben Sie hier drin, verlassen Sie diesen Raum nicht — ich komme mit diesen Leuten allein zurecht.«
Ich ging zu der ins Freie führenden Tür. »Scheiß drauf ... machen Sie das Licht aus! Sofort!«
Das Motorengeräusch wurde noch lauter, als der Wagen die letzte Steigung nahm. Ich stand an der Tür und hielt mein Ohr ans Wellblech gepresst.
»Licht aus!«
Sie zog an der Schnur.
27
Ich zog die Tür eine Handbreit auf, brachte ein Auge an den Spalt und schaute nach rechts zur Vorderfront des Hauses hinüber. Ich konnte den Geländewagen nicht sehen, nur das Licht seiner
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