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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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nicht gut. Der Pizzamann war an der Miraflores-Schleuse gewesen; die Schleuse wurde von hier aus mit einer Webcam überwacht. Er war in Charlies Landhaus gewesen; dorthin war ich jetzt unterwegs. Er kannte George; George wusste von mir. Nein, das war definitiv nicht gut.
    Die Fliegengittertür quietschte, dann traten die beiden Latinos aus dem Haus und kamen die Verandatreppe herunter, während der Pizzamann wieder hinten einstieg. Der kleine Dicke trug weiterhin seinen Aktenkoffer. Carrie folgte ihnen aus dem Haus, blieb aber mit in die Hüften gestemmten Armen auf der Veranda stehen und beobachtete, wie Schwarzhemd seine Zigarettenkippe in den Schlamm warf, bevor er um den Wagen herumging, um sich ans Steuer zu setzen. Der Dicke stieg vorn rechts ein.
    Der Motor heulte auf, und helles Scheinwerferlicht überflutete meine Umgebung. Ich machte mich ganz klein, bis der Lichtkegel über mich hinweggehuscht war; dann richtete ich mich kniend auf, um zu horchen und zu beobachten, bis der Dschungel das Motorengeräusch und die Schlussleuchten verschluckt hatte.
    Ich stand aus dem Schlamm auf, sicherte meine Waffe und bewegte mich aufs Haus zu. Als ich die Fliegengittertür zuknallen ließ, konnte ich sehen, dass Aaron und Carrie in Luz’ Zimmer waren und sie im Bett zu beruhigen versuchten. Keiner der beiden sah sich nach mir um, als ich zum Kühlschrank ging und nach dem Schwarzweißfoto mit dem Pizzamann griff. Der runde Magnet, der es festgehalten hatte, fiel herab und rollte über den Fußboden. Ich blieb mit dem Foto in der Hand stehen und dachte nach. Dass er nicht gesehen werden wollte, musste einen bestimmten Grund haben. Konnte ich meine Situation verschlimmern, wenn ich ihnen von dem Pizzamann erzählte und sie George davon erzählten? Vielleicht sogar meinen Auftrag
    gefährden?
    Ich hob den Magneten auf und brachte das Foto wieder an der Kühlschranktür an. Ich atmete tief durch, beruhigte mich wieder und dachte an meinen Job, während ich in den Lagerraum weiterging. Dort brannte jetzt Licht. Als ich das Gewehr auf das Feldbett legte, kam Carrie in den Computerraum, setzte sich an die PCs und vergrub ihren Kopf in den Händen. Ich schloss die Tür des Lagerraums hinter mir. »Okay, erzählen Sie’s mir.«
    Carrie ließ ihr Gesicht in den Händen, als befände sie sich in einem anderen Raum-Zeit-Kontinuum, während über uns die Ventilatoren rumpelten. Als sie dann zu mir aufsah und mit dem Daumen in Richtung Veranda wies, wirkte sie sehr verängstigt. »Diese ganze Sache macht mich echt fertig — haben Sie eine Ahnung, wie verrückt diese Kerle sind? Ich hasse es, wenn sie kommen, ich hasse es!«
    »Das merke ich, aber wer sind sie?«
    »Sie arbeiten für meinen Vater. Sie führen irgendein Unternehmen gegen die FARC durch, irgendwo auf dem Bayano. Es gehört zum Kolumbien-Plan.«
    Sie war nicht nur verängstigt, sondern sogar körperlich mitgenommen. Ihre Hände zitterten, als sie ihr Haar hinter ihre Ohren strich. »Es geht um die Überwachung von Drogenschmugglern ... bei uns steht die Relaisstation für ihre Nachrichtenverbindungen. Die Meldungen gehen hier ein und werden an George weitergeleitet. Er hat gesagt, dass Sie aus Gründen operativer Sicherheit nichts davon erfahren dürfen.«
    »Warum haben die beiden Kerle dagegen verstoßen, indem sie während meiner Anwesenheit hier aufgekreuzt sind?«
    »Wegen der Webcam ... sie überwachen damit Schiffe, die sie in Verdacht haben, auf dem Kanal Drogen zu schmuggeln. Ich sollte sie abschalten, bevor Sie hier ankommen, aber ich hab’s vergessen. Eine begabte Spionin, was?«
    Sie sah mit ihren geröteten und geschwollenen Lidern erbärmlich aus. »Daddy war nicht gerade stolz auf mich. Als ich die Kameras dann endlich abgeschaltet habe, muss ich ihre Nachrichtenverbindungen stillgelegt haben ... irgendwas mit dem Relais.« Sie zeigte auf das Kabelgewirr unter den Tischen. »Jedenfalls mussten sie kommen und es wieder in Ordnung bringen. Das hat George mir angekündigt, als Sie reingekommen sind. Wir wollten es nicht mit dem Job vermengen, zu dem er Sie hergeschickt hat .«
    »Augenblick! Ihr Vater hat mich hergeschickt?«
    »Haben Sie das nicht gewusst? Er kontrolliert beide Unternehmen. Nick, Sie müssen mir glauben, dies ist wirklich das erste Mal, dass ich so etwas mache.«
    Ich war natürlich sauer, aber dann fühlte ich mich sehr schnell deprimiert. Ich war wieder mal gelinkt worden. Ich ließ mich auf den zweiten Regiestuhl fallen, während Carrie

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