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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Tatsächlich werde ich euch nicht sehen, ich werde euch hören ...« Mein Lachen klang selbst in meinen eigenen Ohren matt.
    Ich zog eine imaginäre Linie ihren Körper entlang bis zu ihren Füßen. Carrie hatte ihre Haltung nicht verändert, seit ich sie hingelegt hatte, deshalb wusste ich, dass diese Linie zum Waldrand zeigte. Ich kroch los, tastete mich durchs nasse Laub auf dem Dschungelboden voran und erreichte bald die Lichtung.
    Die Geräuschkulisse veränderte sich sofort. Das fast metallische Scheppern des Regens, der auf dichtes Laub trommelte, wurde durch das dumpfe Prasseln abgelöst, mit dem er in den Schlamm klatschte. Hier war es jedoch ebenso finster, und weil das Gelände vor mir anstieg, konnte ich die Lichter des Hauses nicht sehen.
    Ich stand auf und reckte mich. Dann riss ich von den Bäumen am Waldrand einen Arm voll Palmblätter ab, legte sie auf dem Boden aus, um die Stelle zu bezeichnen, an der ich den Dschungel verlassen hatte, und beschwerte sie mit Schlamm, damit sie nicht weggeweht werden konnten. Danach zog ich mit dem Stiefelabsatz mehrere tiefe Rillen in den Schlamm, um ganz sicherzugehen. Ob Charlies Männer diese langen geraden Pfützen bei Tagesanbruch entdeckten, spielte keine Rolle: Bis dahin hatte ich Erfolg gehabt und war nicht mehr hier — oder mein Unternehmen war in die Hose gegangen, und Carrie und Luz waren darauf angewiesen, gefunden zu werden.
    Ich machte mich auf den Weg zum Haus, wobei mir bewusst war, dass der Hubschrauber irgendwo links von mir stand. Ich war versucht, einen Umweg zu machen, um dort eine Waffe zu suchen. Aber was war, wenn der Pilot in der Maschine schlief oder Musik aus seinem Walkman hörte? Wenn der Hubschrauber bewacht wurde? Das war unwahrscheinlich, weil er mitten in der Wildnis stand und wir auf der Flucht vermutet wurden, aber trotzdem durfte ich nicht riskieren, die Leute im Haus vorzeitig zu alarmieren. Zweck meines Unternehmens war, uns die Möglichkeit zu verschaffen, von hier wegzukommen, statt sich von jemandem an Bord der Huey in einen Ringkampf verwickeln zu lassen.
    Als ich den Rand der Senke erreichte, sah ich den schwachen Lichtschimmer der einzelnen nackten Glühbirne, die im Waschbereich brannte. Sonst war kein Licht zu sehen — nicht in Luz’ Zimmer, nicht im Elternschlafzimmer. Ich konnte natürlich nicht erkennen, ob unser Fluchtfenster noch offen stand, und hatte nicht die Absicht, danach zu sehen. Wozu auch? Das wäre Zeitverschwendung gewesen. Ich würde auf die Seite des Hauses gehen, auf der es eine Zugangsmöglichkeit gab, die ich bereits kannte.
    Ich stolperte in abfallendem Gelände weiter, umging den Hubschrauber und arbeitete mich auf die andere Seite des Hauses vor, während über mir erneut Donner grollte. Indem ich mich durch den Schlamm ackerte, bis die linke Hausseite vor mir lag, erreichte ich wieder höheres Gelände. Die einzelne Glühbirne im Waschbereich, die sich tapfer mühte, den Regen zu durchdringen, befand sich jetzt rechts von mir.
    Als ich mich den Pflanzkübeln näherte, begann ich das Tuckern des Generators zu hören, ließ mich auf alle viere nieder und begann zu kriechen. Der Schlamm unter meinem nackten Bauch fühlte sich warm und klumpig an; er linderte sogar den Juckreiz der vielen angeschwollenen Insektenstiche.
    Das Tuckern ging bald im Prasseln des Regens auf den Deckeln der Kunststoffbehälter unter. Aus dem Haus drang kein Lebenszeichen; erst als ich mich auf gleicher Höhe mit der Tür des Lagerraums befand, konnte ich unter ihr einen schmalen Lichtstreifen ausmachen. Ich kroch weiter und sah wenig später einen trüben gelblichen Lichtschein, der durchs Fliegengitter des Fensters zwischen den Bücherregalen fiel, aber nirgends eine Bewegung.
    Als ich das Ende der Pflanzkübelreihen erreicht und mich auf gleicher Höhe mit der Veranda und den Geländewagen befand, brauchte ich nicht mehr zu kriechen. Ich stand über und über mit Schlamm bedeckt auf und bewegte mich vorsichtig auf sie zu.
    Ich wollte zu dem Land Cruiser, auf dessen Karosserie der Regen trommelte und der jetzt mit der Motorhaube zu der Fahrspur durch den Dschungel abgestellt war. Als ich unterwegs Halt machte, konnte ich im Haus Bewegung erkennen, aber aus dieser Entfernung würde mich niemand sehen können. »Lauern«, im Schatten stehen und beobachten, war etwas, das ich als junger Soldat in Nordirland bei langen Fußstreifen durch katholische Wohnviertel gelernt hatte. Wir hatten beobachtet, wie die Leute zu Abend

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