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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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eigentlich?«
    Es wurde Zeit, ein bisschen Schadensbegrenzung zu betreiben. »Nur für jemanden, der am Leben zu bleiben versucht«, sagte ich. »Deshalb habe ich unser Gespräch mitgeschnitten, Mr. Frampton.«
    Er verstummte mehrere Sekunden lang schwer atmend und mit hervorquellenden Augen, während ihm das ins Bewusstsein drang. Ah, richtig, die Tonbänder und Fotos. Ihm musste plötzlich wieder eingefallen sein, weshalb ich noch lebte und er hier war. Nachdem er sich wieder gefangen hatte, sagte er: »Sie haben überhaupt keine Ahnung, wie viel Schaden Sie angerichtet haben. Die Amerikaner haben darauf bestanden, dieses Unternehmen müsse heute durchgeführt werden. Ich habe ihnen — und anderen — mein Wort gegeben, dass alles klappen würde.« Er fing an, sich selbst zu bemitleiden. »Ich kann es nicht fassen, dass ich solches Vertrauen zu Ihnen gehabt habe.«
    Das Ganze war also ein amerikanischer Job gewesen. Kein Wunder, dass er sich so aufregte. Das britische Führungspersonal hatte seit längerer Zeit versucht, alle möglichen Brüche in unseren Beziehungen zu den USA zu kitten — vor allem weil einige der amerikanischen Dienste Großbritannien nicht als gleichberechtigten Partner, sondern nur als Sprungbrett für die Ausdehnung ihrer Aktivitäten nach Europa sahen. Tatsächlich waren die »besonderen Beziehungen« längst Geschichte.
    Aber übergeordnete Erwägungen standen auf meiner Prioritätenliste nicht sehr weit oben. Mir war es egal, was ich verpatzt hatte. Mir war es sogar egal, wer den Job in Auftrag gegeben hatte und warum er so dringend gewesen war. Ich wollte nur heil und gesund aus diesem Raum herauskommen. »Wie ich schon gesagt habe, Mr. Frampton, die Lichter haben gebrannt, und ich habe den Feuerbefehl gegeben. Vielleicht könnten die drei Scharfschützen bei einer Befragung angeben, was ...«
    Er sah mir auf den Mund, schien meine Worte aber nicht zu registrieren. »Sie haben zugelassen, dass in Mittelamerika ein ernstes Problem entsteht, Stone. Sind
    Sie sich über die Folgen nicht im Klaren?«
    »Nein, Sir.« Das hörte er gern. »Das bin ich nicht, Sir.«
    Frampton nahm seine rechte Hand von der Hüfte und starrte auf seine Armbanduhr. »Nein, Sir, ganz recht, das sind Sie nicht, Sir. Ihretwegen beeinflussen wir — der Service — die dortigen Ereignisse nicht auf eine für Großbritannien günstige Weise.«
    Das klang wie ein Ausschnitt aus einem Wahlkampfspot einer Partei. Was in Mittelamerika passierte, war mir scheißegal. Mir machte nur das Hier und Jetzt Sorgen.
    Der Jasager seufzte, als er seine scharlachrote Krawatte lockerte und den Kragen aufknöpfte. Schweißperlen liefen ihm übers hochrote Gesicht. Er wies mit dem Daumen hinter sich in Richtung Sundance. »Ziehen Sie jetzt mit diesem Mann los, um das Tonband und alles sonstige Material zu holen, das Sie über dieses Unternehmen zu haben behaupten, und ich sehe zu, was ich tun kann, um Ihren Arsch zu retten.«
    »Nicht zu machen, Sir.«
    Seine Haltung versteifte sich. Er war kurz davor durchzudrehen. »Nicht zu machen, Sir?«
    Ich fand, das liege auf der Hand, aber ich wollte nicht respektlos wirken. »Tut mir Leid, Mr. Frampton, aber ich muss sicherstellen, dass Sie sich die Sache mit mir nicht doch anders überlegen.« Ich riskierte ein Lächeln. »Ich bin gern am Leben. Ich verstehe, weshalb die Scharfschützen liquidiert werden mussten. Ich möchte mich nur nicht zu ihnen gesellen.«
    Der Jasager ging neben mir in die Hocke, sodass unsere Augen sich auf gleicher Höhe befanden. Er gab sich alle Mühe, den Zorn zu beherrschen, der sein Gesicht puterrot anlaufen ließ.
    »Ich will Ihnen mal was sagen, Stone. In meiner Abteilung ändert sich einiges. Ich stelle einen neuen ständigen Kader auf, und es dauert nicht mehr lange, bis alle Nieten ausgesondert sind. Leute wie Sie hören dann zu existieren auf.« Er wusste, dass ich ihn vorläufig in der Hand hatte. Mit mühsam beherrschter Wut in der Stimme fragte er gefährlich leise: »Sie haben immer nur Schwierigkeiten gemacht, nicht wahr?«
    Ich wandte den Blick ab, versuchte eingeschüchtert zu wirken ... und war es auch ein wenig. Aber leider fiel mein Blick dabei auf einen großen, frisch ausgedrückten Pickel unterhalb seiner Kragenlinie. Das gefiel ihm nicht. Er stand abrupt auf und stürmte aus dem Raum. Sundance warf mir einen drohenden Blick zu und folgte ihm.
    Ich versuchte mitzubekommen, was die vier draußen in der Garage murmelten, aber die Stimmen waren zu

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