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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ich mich eingelassen hatte.
    Aber diesmal war mir anders zu Mute. Ich dachte an Kelly, mit der ich nicht mehr gesprochen hatte, seit dieses Unternehmen lief. Das lag nicht etwa daran, dass ich keine Gelegenheit dazu gehabt hätte — letzten Monat hatten Josh und ich uns auf bestimmte Zeiten geeinigt —, aber ich war zu sehr mit den Vorbereitungen beschäftigt gewesen oder hatte einfach vergessen, sie anzurufen.
    Josh hatte Recht, wenn er mich abzuwehren versuchte, wenn ich einmal anrief; Kelly brauchte einen geregelten Tagesablauf und Stabilität. Ich sah seinen halb mexikanischen, halb schwarzen rasierten Schädel vor mir, wie er am Telefon in der Rolle einer geschiedenen Ehefrau ein finsteres Gesicht machte. Die Haut zwischen Unterkiefer und Backenknochen bestand aus rosa Flickwerk, das an einen schlecht zusammengenähten zerrissenen Schwamm erinnerte. Diese Narben verdankte er mir, was die Situation nicht gerade entschärfte. Er würde nicht viele Angebote als Fotomodell für Old Spice bekommen, das stand fest. Ich hatte einmal versucht, das Eis zu brechen, indem ich ihm das gesagt hatte. Josh hatte sich nicht gerade vor Lachen ausgeschüttet.
    Ich drehte den Kopf zur Seite, ließ meine Wange auf den Händen ruhen und beobachtete, wie Laufschuhe seine letzte Selbstgedrehte rauchte. Ich hatte vermutlich schon immer gewusst, dass es mich früher oder später erwischen würde, aber ich wollte nicht schon jetzt abtreten. Mir schossen alle möglichen Dinge durch den Kopf, als sei ich nur Bruchteile einer Sekunde von einem tödlichen Verkehrsunfall entfernt: all die Dinge, die einem Vater durch den Kopf gehen mussten, wenn er erkannte, dass er sterben würde. Der dumme Streit mit den Kindern, bevor er sich ins Auto gesetzt hatte, um in die Arbeit zu fahren. Das Baumhaus, das er nicht gebaut hatte. Das Testament, dessen Abfassung er immer wieder hinausgeschoben hatte. Die nicht unternommenen Ferienreisen, die gebrochenen
    Versprechen.
    Außer Kelly war Josh der einzige noch lebende Mensch, aus dem ich mir etwas machte. Würde ich ihm fehlen? Am Telefon war er nur sauer gewesen, weil zwischen uns noch Fragen offen waren. Und was war mit Kelly? Für sie hatte jetzt ein neues Leben begonnen
    — würde sie ihren unnützen, überforderten Vormund in ein paar Jahren vergessen haben?
     

 
7
    Montag, 4. September
    Nach einer langen, schmerzvollen Nacht zerschnitten die kurzen, scharfen Piepstöne von Sundance’ StarTac die Luft. Es war wenige Minuten nach acht. Ich machte mir nicht die Mühe, die Bauchlage zu verändern, in der meine Schmerzen halbwegs erträglich waren, sondern versuchte mir stattdessen einzureden, die Schmerzen seien nur eine Art Schwäche, die meinen Körper verlasse
    — irgendwas in dieser Art.
    Laufschuhe sprang auf, um die BBC-Frühstücks- nachrichten abzuschalten, die Aufnahmen vom Albert Embankment zeigten, während Sundance sein Handy aufklappte. Er wusste, wer der Anrufer war. Es gab kein einleitendes Geschwafel, nur Grunzen und Nicken.
    Sobald das StarTac wieder zugeklappt wurde, stellte Laufschuhe den Wasserkocher an, und Sundance wälzte sich vom Sofa. Er grinste mich breit an, während er sich mit der Hand durch die Haare fuhr. »Sie bekommen Besuch, und wissen Sie was? Er scheint nicht gerade guter Laune zu sein.«
    Die Geisterstunde war gekommen.
    Ich setzte mich auf und lehnte mich in die Ecke zwischen den Klinkerwänden, als die beiden die Sessel zurechtrückten und ihre Hemden anzogen, während sie

darauf warteten, dass das Teewasser kochte.
    Es dauerte nicht lange, bis ein Auto zu hören war. Laufschuhe ging hinaus, um das Garagentor zu öffnen. Sundance stand einfach nur da, starrte mich an und versuchte, mich auf diese Weise nervös zu machen.
    Der Wasserkocher schaltete sich klickend aus, kurz bevor das Garagentor offen war; es sah so aus, als würden die beiden noch eine Weile auf ihren Tee warten müssen.
    Ins Schloss fallende Autotüren übertönten für einen Augenblick den Berufsverkehr in Kennington. Noch bevor das Garagentor sich wieder geschlossen hatte, kam der Jasager mit großen Schritten hereingestürmt. Nach einem Blick hinüber zu Sundance ging er auf mich zu und verzog angewidert die Nase wegen der Geruchsmischung aus Fritten, kaltem Zigarettenrauch und Frühmorgenfürzen.
    Heute trug er einen hellgrauen Anzug und spielte weiter den erzürnten Lehrer. Er baute sich zwei, drei Schritte von mir entfernt auf, stemmte seine Arme in die Hüfte und sah angewidert auf

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