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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Himmel, während die Gerüstbauer ihr Werkzeug weglegten und sich Sitzplätze suchten, von denen aus sie den Auftritt der
    Mädchen verfolgen konnten.
    Stille Betrachtung war offenbar nicht Aarons Spezialität, und er schwatzte bald wieder drauflos. »Wissen Sie, der Kanal ist nicht nur ein durchs Land gebuddelter großer Graben wie der Suezkanal. Er ist ein sehr kompliziertes Ingenieurbauwerk — was umso erstaunlicher ist, als er mehr oder weniger aus viktorianischer Zeit stammt.«
    Ich bezweifelte nicht, dass er absolut faszinierend war, aber ich hatte andere, deprimierende Dinge im Kopf.
    »Die Miraflores-Schleuse und die beiden nächsten Schleusen heben oder senken die Schiffe um fünfundzwanzig Meter. Sind sie erst mal oben, fahren sie einfach über den See und werden am anderen Ende wieder auf Meeresniveau abgesenkt. Das Ganze gleicht einer Brücke über die Landenge. Wirklich genial — das achte Weltwunder.«
    Ich zog den Ring meiner zweiten Orangenlimonade auf und nickte zur Schleuse hinüber. »Ziemlich knapp bemessen, was?« Darüber konnte er wieder eine Zeit lang schwatzen.
    Er antwortete, als habe er die Schleuse selbst entworfen. »Kein Problem — die Schiffe sind alle nach Panamax-Norm gebaut. Werften in aller Welt berücksichtigen schon seit Jahrzehnten die Abmessungen dieser Schleusenkammern.«
    Der Frachter stieg weiter wie ein Wolkenkratzer vor mir in die Höhe. Im nächsten Augenblick legten Posaunen, Trompeten, Querpfeifen und Trommeln los, als die Kapelle eine flotte Samba anstimmte, und die
    Girls führten ihr Zeug zum Entzücken der Gerüstbauer vor.
    Zehn Minuten später, als die Wasserspiegel gleich hoch waren, wurde das vordere Schleusentor geöffnet, und der Vorgang wiederholte sich. Das Schleusensystem glich einer gigantischen Treppe. Die verchromten Stäbe wirbelten weiter durch die Luft, und die Blaskapelle marschierte in der Affenhitze auf dem Rasen auf und ab. Auch die Musiker schienen von lateinamerikanischem Überschwang erfasst zu werden und versuchten selbst ein paar Tanzschritte, während sie hin und her marschierten.
    Ein schwarzer Lexus 4x4 mit goldbedampften Seitenscheiben fuhr vor dem Shop vor. Die vorderen Fenster öffneten sich, und zwei jüngere Weiße mit Hemd und Krawatte kamen zum Vorschein. Der Beifahrer, ein muskulöser, braun gebrannter Mittzwanziger stieg aus und ging geradewegs ans Trailerfenster, ohne sich um die Schlange der Wartenden zu kümmern. An seinem Gürtel glitzerte eines der neuen kleinen Nokia-Handys mit Chromeffekt neben der Pistole, die er in einem Halfter an der rechten Hüfte trug. Aber ich dachte mir nichts dabei — schließlich waren wir hier in Mittelamerika. Ich legte den Kopf in den Nacken, um die zweite Dose zu leeren, und nahm mir vor, noch ein paar für unterwegs zu kaufen.
    Als der Mittzwanziger mit den Getränken zurückkam, ertönte aus dem Lexus eine junge amerikanische Stimme: »Hey, Mr. Y.! Wie läuft’s,
    Mann?«
    Aaron warf den Kopf herum. Auf seinem Gesicht erschien ein Lächeln. Er winkte. »Hey, Michael, und wie geht’s Ihnen? Wie waren die Semesterferien?«
    Ich sah ebenfalls zu dem Lexus hinüber. Obwohl mein Kopf noch in den Nacken gelegt war, erkannte ich das grinsende Gesicht in dem geöffneten hinteren Fenster sofort wieder.
    Nachdem ich ausgetrunken hatte, hielt ich meinen Kopf gesenkt, während Aaron an den Wagen trat. Meine Müdigkeit verflog, als Adrenalin durch meinen Körper gepumpt wurde. Das war nicht gut, überhaupt nicht gut. Ich sah zu Boden, gab vor, mich zu entspannen, und versuchte, trotz der Musik mitzubekommen, was gesprochen wurde.
    Der Junge streckte Aaron zur Begrüßung die rechte Hand hin, aber sein Blick blieb auf die Girls gerichtet. »Tut mir Leid, ich kann nicht aussteigen — mein Vater sagt, dass ich mit Robert und Ross im Wagen bleiben muss. Ich hab gehört, dass sie heute hier auftreten würden, und wollte sie mir auf der Heimfahrt ansehen, Sie wissen, was ich meine, Mr. Y.? Haben die PomponGirls Sie nicht auch interessiert? Ich meine, bevor Sie geheiratet haben ...«
    Ich stellte fest, dass die beiden Leibwächter sich nicht im Entferntesten von den Girls oder dem ansteckenden Latinobeat ablenken ließen; sie konzentrierten sich ausschließlich auf ihren Job. Ihre Gesichter hinter den dunklen Sonnenbrillen waren ausdruckslos, während sie aus ihren Dosen tranken. Der Motor lief weiter, und ich konnte sehen, wie Kondenswasser von der Klimaanlage auf den Asphalt tropfte.
    Die Kapelle hörte

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