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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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das ich im Schlafzimmer gesehen hatte, in die Hände bekommen konnte, um zu schauen, ob es sich für meine Zwecke eignete. Ich schälte eine Banane und wünschte mir dabei, ich wäre bei meinen vielen Dschungelaufenthalten regelmäßig alle fünf Wochen versorgt worden.
    Während Luz ihr Porridge auslöffelte, sah Carrie auf die Küchenuhr. »Weißt du was? Du lässt deinen Teller einfach im Ausguss stehen, gehst hinüber und loggst dich ein. Schließlich willst du Grandpa nicht warten lassen.« Luz nickte begeistert, stand mit ihrem Teller auf und stellte ihn in den Ausguss, bevor sie im
    Computerraum verschwand.
    Carrie trank einen weiteren Schluck Kaffee, dann rief sie ihr nach: »Sag Grandpa, dass ich mich später bei ihm melde.«
    »Klar«, antwortete Luz aus dem Computerraum.
    Carrie deutete auf die Familienfotos am Kühlschrank und vor allem auf das eine, auf dem ein schwarzhaariger Kerl mit grauen Schläfen, der ein weißes Polohemd trug, mit Luz Händchen haltend auf der Veranda stand. »Mein Vater George — er ist ihr Mathelehrer.«
    »Wer sind die Männer mit den Babys?«
    Sie drehte sich um und sah das verblasste Schwarzweißfoto an. »Oh, das ist auch mein Vater, der mich hält — wir sind rechts außen. Das ist mein Lieblingsfoto.«
    »Wer sind die anderen Leute?«
    Luz steckte ihren Kopf mit besorgter Miene zur Tür herein. »Mom, das Bild von der Schleuse wird nicht mehr übertragen.«
    »Schon in Ordnung, Darling, ich weiß.«
    »Aber Mom, du hast gesagt, dass es immer ...«
    Carrie unterbrach sie scharf. »Ich weiß, Baby, ich hab’s mir anders überlegt, okay?«
    »Oh, okay.« Luz zog sich sichtlich verwirrt zurück.
    »In allen übrigen Fächern unterrichten wir sie hier. Aber sie bleibt zumindest in Verbindung mit ihrem Großvater. Die beiden haben eine sehr enge Beziehung.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Klingt gut«, sagte ich, ohne mich allzu sehr daran zu stören, dass sie meine Frage nicht beantwortet hatte. Ich hatte wichtigere
    Dinge im Kopf. Es wurde Zeit, zum Wesentlichen zu kommen. »Ist das Gewehr in Ihrem Schlafzimmer voll funktionsfähig?«
    »Ihnen entgeht nicht viel, nicht wahr, Fiebermann? Natürlich ... warum?«
    »Zu meinem Schutz. Wir können Ihren Führungsoffizier anrufen, damit ich eines bekomme, kein Problem. Ich habe nur nicht viel Zeit und möchte meinen Auftrag möglichst schnell durchführen.«
    Sie stützte ihre Ellenbogen auf. »Fühlt ihr Leute euch ohne Waffe niemals sicher?«
    Der durchdringende Blick ihrer grünen Augen durchbohrte mich, forderte eine Antwort. Das Problem war nur, dass ich ahnte, dass ihre Frage vielschichtiger war, als sie auf den ersten Blick zu sein schien.
    »Vorsicht ist immer besser als Nachsicht — deshalb haben Sie das Gewehr, nicht wahr? Außerdem ist Charlie nicht gerade Mr. Nice.«
    Sie stand auf und ging zur Tür ihres Schlafzimmers. »Das ist er todsicher nicht — aber wenn er Sie erwischt, werden Sie mehr als ein altes Gewehr brauchen.«
    Carrie verschwand hinter der Tür. Vom Esstisch aus konnte ich das Fußende des Betts und die gegenüberliegende Wand sehen. Sie war mit alten und neuen Familienfotos bedeckt, auf denen Kinder und Erwachsene um die Wette lachten. Ich konnte hören, wie ein Verschlusshebel mehrmals zurückgezogen wurde und Messingpatronen leise klirrend auf die Bettdecke fielen. Natürlich war das Gewehr geladen gewesen — wozu hätten sie es sonst an die Wand hängen
    sollen?
    Sie kam mit dem Gewehr in der einen und einem Blechbehälter mit Bandgriffen in der anderen Hand zurück. Der Behälter hatte keinen Deckel, und ich konnte sehen, dass darin Patronenschachteln gestapelt waren.
    Ich hatte nur Augen für das Scharfschützengewehr mit aufgesetztem Zielfernrohr. Es war tatsächlich eine sehr altmodische Waffe, deren Schaft sich unter dem ziemlich langen Lauf bis fast unter die Mündung fortsetzte.
    Carrie hielt das Gewehr hoch. »Das ist ein Mosin- Nagant. Mein Vater hat es im Krieg einem gefallenen nordvietnamesischen Scharfschützen abgenommen.«
    Ich kannte diese Waffe. Sie war ein Klassiker.
    Bevor sie mir das Gewehr gab, hielt sie es mir so hin, dass ich den zurückgezogenen Verschlusshebel, die leere Kammer und das leere Magazin sehen konnte. Ich war beeindruckt, was man mir bestimmt anmerkte. »Mein Vater ... nun, welchen Sinn hätte es, eine Waffe zu haben, wenn man nicht mit ihr umgehen kann?«
    Ich überprüfte die Kammer — entladen — und nahm die Waffe entgegen. »Bei welcher

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