Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
Vom Netzwerk:
Sonnenbrille heraus und setzte sie ebenfalls auf. Sechzig bis siebzig Meter vor mir führten Rolltreppen zu einer Brücke hinauf. Die Herde benutzte sie und hielt sich oben links, um über die Gleise hinweg in die Schalterhalle zu gelangen. Ich beobachtete, wie die Romeos im Menschenstrom
    mitschwammen. Auf der Brücke nahm Romeo zwo seine Sonnenbrille ab, sah sich alles genau an und bemerkte hoffentlich nichts, während Lautsprecherdurchsagen durch den Bahnhof hallten und auf riesigen Bildschirmen Informationen für Reisende erschienen.
    Wir kamen in die Schalterhalle: endlose Weiten aus Edelstahl und poliertem Marmor, noch immer unter der Erde. Überall um mich herum quietschten Schuhsohlen und klapperten hohe Absätze, während im Hintergrund Kaffeemaschinen zischten und Leute bei Espressi
    miteinander schwatzten. Reisende warteten auf einen der vielen Aufzüge, der sie zur Straße hinaufbringen würde.
    Aber ich wollte mit keinem Aufzug fahren, selbst wenn er noch so vielen Leuten Platz bot.
    Während ich meine Bauchtasche und den Pistolengriff mit der linken Hand festhielt, polterte ich die Stahltreppe hinauf und sah mich nach etwa jeder zehnten Stufe um.
    Die Treppe war länger, als ich erwartet hatte, und ich geriet allmählich außer Atem. Mir wurde klar, dass ich einen Fehler gemacht hatte: Meine Chancen, vor den Geldeintreibern oben anzukommen, waren gering. Hätte ich das Geländer benutzt, wäre ich schneller
    vorangekommen, aber ich wollte keine Spuren
    hinterlassen. Also schwang ich die Arme und rannte keuchend weiter.
    Endlich sah ich Tageslicht über mir. Noch drei
    Treppenabsätze, dann war ich oben. Ich sah die
    geschlossenen Aluminiumtüren der Aufzüge, vor denen eine kleine Gruppe von Reisenden wartete. Ich trat in die oberirdische Bahnhofshalle und bemühte mich, nicht auffällig zu keuchen, während ich mir den Schweiß von der Stirn wischte. Vor der Stahl- und Glasfassade der kleinen Halle lag auf meiner Seite der verkehrsreichen Straße eine Bushaltestelle. Da ich übers Mittelmeer hinaussehen konnte, war klar, dass ich mich hoch über dem Fürstentum befand, aber der Hafen war nicht zu erkennen. Er musste irgendwo dort unten liegen.
    Die Seebrise kühlte angenehm, als ich zur
    Bushaltestelle ging. Unterwegs sah ich mich nach den Romeos um. Wollten sie tatsächlich zum Palais de la Scala, mussten sie nach links gehen.
    Ich entdeckte sie an einer Straßenecke etwa fünfzehn Meter links von mir. Romeo zwo studierte einen kleinen Stadtplan, während eins sich nervös umsah und an einer Packung Marlboro herumfummelte. Ich kehrte ihnen
    weiter den Rücken zu, ging zur Bushaltestelle und drückte meine Sprechtaste. »Hallo, hallo, hört mich jemand? Hier November, hört mich jemand?«
    Keine Antwort. Ich wartete noch knapp eine Minute, dann drehte ich mich zur Straße um, weil ich hoffte, sie am äußersten Rand meines Blickfelds zu sehen. Sie waren den Hügel hinunter in Richtung Spielkasino und Palais de la Scala unterwegs. Als ich mich an ihre Fersen heftete, entdeckte ich sofort zwei Überwachungskameras.
    Ich hasste diese Stadt. Sie glich einer besonders großen und luxuriösen Version des Big-Brother -Containers.
    Ich wechselte auf die rechte Straßenseite, wo sie mich hoffentlich nicht bemerken würden. Der Hafen lag
    ungefähr hundert Meter unter mir; gewaltige graue Wolken schnitten die Berge waagrecht ab.
    Horden von Lastwagen und Motorrädern röhrten eine Straße hinauf und hinunter, die vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts für den einen oder anderen Bentley gebaut worden war.
    Je näher wir dem Gelände ums Spielkasino kamen,
    desto höher ragten die Bankgebäude um uns auf. Häuser, die einst Luxusvillen gewesen waren, strotzten jetzt vor Messingschildern. Man konnte die großen Geldgeschäfte, die hinter ihren Fenstern mit blickdichten
    Lamellenvorhängen gemacht wurden, förmlich riechen.
    Die Romeos sahen erneut auf ihren Stadtplan, bevor sie an den in den British Motor Showrooms ausgestellten glänzenden Rolls-Royce, Jaguars und Minis vorbei
    weitergingen, während eins an seiner Marlboro zog und Rauch ausstieß, den der Wind über ihren Köpfen
    verteilte. Wollten sie tatsächlich zum Palais de la Scala, würden sie bald die Straße überqueren und nach rechts abbiegen müssen. Ich blieb stehen, trat in den Eingang einer Buchhandlung und interessierte mich sehr für ein französisches Fischkochbuch mit einem prachtvollen Hecht auf dem Titel.
    Die Romeos überquerten die

Weitere Kostenlose Bücher