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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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bestätigen.«
    Ich fuhr auf der Küstenstraße weiter. Lofti blieb ständig hinter mir; ich konnte seine abgeblendeten Scheinwerfer in meinem Rückspiegel sehen, hatte aber keine Ahnung, wo Hubba-Hubba steckte. Das spielte jedoch keine Rolle, weil wir über Funk in Verbindung standen. Wir erreichten die Abzweigung nach Cap Ferrat, durchfuhren keine zwei Minuten später eine weite
    Rechtskurve und hatten plötzlich die Bucht von
    Villefranche unter uns. Das US-Kriegsschiff lag wie ein Weihnachtsbaum beleuchtet auf der Reede, und im Hafen flimmerten die Lichter von Dutzenden von Jachten. Mir blieb nicht viel Zeit, diesen Postkartenblick zu
    betrachten, bevor ich die Einmündung der zum
    Übergabepunkt hinaufführenden Straße erreichte. Dort hielt ich, wartete mit eingeschaltetem Blinker darauf, dass Lofti mich überholte, und folgte ihm dann durch eine Serie von unglaublich steilen Haarnadelkurven. Die Straße wurde enger, bis sie kaum noch Platz für sich begegnende Fahrzeuge bot. Loftis Rücklichter
    verschwanden zwischendurch immer wieder, während
    wir erst zwischen den Mauern und Zäunen großer in den Hang hineingebauter Villen und dann zwischen
    Leitplanken, die gefährliche Straßenabschnitte sicherten, weiter bergauf fuhren.
    Unser Ziel war Lou Soleilat, ein mit Büschen und
    niedrigen Bäumen bestandenes Gebiet in der Umgebung eines großen Parkplatzes mit Picknickplätzen, die von Recyclingtonnen umgeben waren. Dort würden wir als Merkzeichen eine Dose Cola Light aufstellen, um zu signalisieren, dass hier ein Hawallada zur Abholung bereitlag.
    Das Abholteam, vermutlich Angehörige der US-Bot-

    schaft oder Besatzungsmitglieder des Kriegsschiffs, würde aus Nizza kommend in Gegenrichtung an den
    Picknickplätzen vorbeifahren. War die Coladose
    aufgestellt, würden sie die Dose mit anderen zur Tarnung mitgebrachten Abfällen wegwerfen, etwa einen halben Kilometer zum Übergabepunkt weiterfahren, den
    Hawallada einladen und der Straße nach Villefranche und zum Kriegsschiff hinunter folgen.
    Die Picknickplätze waren in den Wald hineingebaut und mit Kies bestreut worden. Holztische und -bänke mit Betonfundamenten standen für Sonntagnachmittage en famille bereit. Ich vermutete, die Glascontainer seien hier nur aufgestellt, damit die hiesigen Reichen mit ihren Luxusgeländewagen hier heraufkommen, eine
    Wochenration leerer Champagnerflaschen entsorgen und das Gefühl haben konnten, etwas für die Umwelt getan zu haben.
    Wir fuhren weiter, bis wir auf ungefähr vierhundert Meter an den Übergabepunkt herangekommen waren, wo ich auf einen kleinen Parkplatz abbog, während Lofti zu den Picknickplätzen vorausfuhr. Dieser Platz für etwa sechs Fahrzeuge wurde tagsüber von Leuten benutzt, die ihre Hunde im Wald spazieren führten – und nachts von Teenagern und abenteuerlustigen Geschäftsleuten zu gänzlich anderen Zwecken. An den hier herumliegenden gebrauchten Kondomen hätte ein Heer von Hunden
    ersticken können. Jedenfalls war es jetzt zu spät für Hunde und zu früh für Spiele auf dem Rücksitz, deshalb war ich allein.
    Als Lofti in der Dunkelheit verschwand, schaltete ich die Scheinwerfer des Audis aus, ließ aber den Motor im Leerlauf weiterlaufen. Mein Kopf sank für einige
    Sekunden gegen die Kopfstütze. Ich war erledigt; mein Gehirn tat weh, wenn ich nur daran dachte, was ich als Nächstes tun musste.
    Lofti fuhr zu den Picknickplätzen voraus, um mich warnen zu können, falls jemand von dort herunterkam, während ich Gumaa auslud, und die Dose Cola Light als Merkzeichen aufzustellen, sobald ich mit der Arbeit fertig war. Hubba-Hubba würde hier bald zu mir stoßen und die Sicherung gegen von unten Heraufkommende
    übernehmen.
    Wenig später meldete Lofti sich über Funk. »Lima
    steht auf dem Parkplatz. Hier parken zwei weitere Wagen, einer davon ein Passat mit viel Bewegung im Inneren. Seine Insassen betreiben ihr Kartenstudium sehr energisch. Der Renault daneben ist leer.«
    Ich antwortete mit einem Doppelklick. Offenbar hatte ich mich getäuscht – es war also nicht zu früh für solches Zeug. Vielleicht wollten die beiden sich zum Abschied noch einmal vergnügen, bevor sie zu ihren jeweiligen Partnern nach Hause fuhren.
    Während ich wartete, zog ich wieder das Spritzbesteck aus meiner Bauchtasche, obwohl ich hoffte, dass die Leute, die Gumaa abholen sollten, nachts mehrmals vorbeikommen würden, statt nur einmal kurz vor
    Tagesanbruch vorbeizuschauen. Es durfte nicht
    passieren, dass er in

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