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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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zuzudecken, aber das Gezerre an der
    schweren Plane war zu schmerzhaft. Vor Anstrengung begann ich wieder zu hyperventilieren, und die
    McDonald’s-Tüte zerfiel, als ich meinen Atem in sie hineinblies. So blieben mir nur meine vor Mund und Nase gewölbten Hände. Ich stützte meine Ellbogen einen Augenblick auf die Knie, aber auch diese Haltung erwies sich als zu schmerzhaft.
    In der folgenden Stunde erhellten ab und zu
    Autoscheinwerfer die Büsche am Straßenrand, und dann hörte ich einen schweren Wagen mit Dieselmotor bergab fahren. Ich horchte gespannt, weil ich hoffte, er werde an der Zufahrt halten, aber das tat er natürlich nicht. Er fuhr an uns vorbei, und seine Lichter verschwanden. Ich sah wieder auf die Traser. Seit meinem letzten Blick auf die Uhr waren erst zehn Minuten vergangen.
    Spitzbart würgte, und ich hörte etwas auf die Plane klatschen. Er rang keuchend nach Atem, dann hustete und würgte er nochmals, und ich spürte etwas Warmes auf der Hand, mit der ich mich am Boden abstützte.
    In beiden Richtungen fuhren jeweils zwei oder drei Autos vorbei, während ich einfach nur mit
    untergeschlagenen Beinen dahockte, den Oberkörper aufrecht zu halten versuchte und mir wünschte, mein Leben verränne schneller, weil ich dringend darauf angewiesen war, dass Thackery endlich aufkreuzte und uns beide abholte. Spitzbart stöhnte leise; sein Körper zuckte gelegentlich, und seine Beine strampelten unter der Plane, aber zumindest seine Atmung war
    regelmäßiger als meine.
    Plötzlich erfüllte ein melodisches Piepsen die Luft. Ich fragte mich, ob ich anfing, Halluzinationen zu haben. Ich brauchte einige Sekunden, um zu merken, dass die
    Piepstöne von Spitzbarts Handy stammten. Er begann die Beine zu strecken und murmelte etwas auf Arabisch vor sich hin. Ich ließ mich zur Seite kippen, tastete in der Dunkelheit seinen Körper ab und stieß auf eine Hand, die seine Tasche zu finden versuchte. Ich strengte mich an, um sie wegzuziehen.
    Er grunzte etwas, das wie ein Fluch klang. Unsere Gesichter waren jetzt nur eine Handbreit voneinander entfernt, sodass ich seinen schlechten Atem riechen konnte. Meiner roch vermutlich nicht viel besser.
    Ich schob die linke Hand in seine Hosentasche und zog das Handy heraus. Es hatte zu piepsen aufgehört, und Spitzbart winselte auf Arabisch. Ich hatte den Eindruck, dies seien keine Schmerzlaute, sondern er ärgere sich darüber, dass er den Anruf nicht hatte entgegennehmen können.
    »Wer war das?«
    Ich hörte ein Schmatzen, als er den Mund mehrmals öffnete und schloss, bevor er murmelte: »Meine Frau.«
    Ich klappte das Handy auf, dessen mattblaues Display im Dunkel leuchtete. »Pech für Sie.« Mit dem rechten Daumen, an dem Blut- und Teerflecken hafteten, gab ich erst die Vorwahl 001 und dann die Telefonnummer in Massachusetts ein.
    In Marblehead war es jetzt Nachmittag, und sie würde zu Hause sein. Sie musste dort sein – heute war der Wochentag, an dem sie sich ums Bed-and-Breakfast-Geschäft kümmerte, um ihre Mutter zu entlasten.
    Nach dem dritten oder vierten Klingeln hörte ich ihre Stimme. »Hallo?«
    »Carrie, ich bin’s. Leg bitte nicht auf.«
    »Oh.«
    »Ich brauche Hilfe.«
    »Das erzähle ich dir seit Monaten.« Ihr Tonfall
    veränderte sich. »Also, Nick, wie soll’s mit uns
    weitergehen?«
    »Hör zu, ich brauche wirklich Hilfe.« Ich versuchte, ein Husten zu unterdrücken.
    »Alles in Ordnung mit dir, Nick? Deine Stimme klingt so … Ist jemand bei dir?«
    »Ja.« Ich zögerte, dann wurde mir klar, dass ich ihr die Wahrheit sagen musste. »Pass auf, ich arbeite noch immer für George.« Ich hielt das Telefon von mir weg und hustete wieder etwas Blut.
    »Nick?«
    »Es geht schon wieder. Du musst deinen Vater für
    mich anrufen. Bestell ihm, dass ich mit der heutigen Lieferung mitkomme, die abholbereit ist. Sag ihm, dass wir beide dringend ärztliche Versorgung brauchen.
    Kannst du das tun? Kannst du ihn erreichen?«
    »Klar, über seinen Piepser. Aber –«
    »Bitte, ruf ihn einfach an.«

    »Natürlich.«
    »Und bitte sofort – es ist wichtig.«
    »Nick?«
    »Tut mir Leid, ich kann nicht länger reden. Bitte, tu’s einfach.« Ich drückte die rote Taste, ließ aber das Handy für den Fall eingeschaltet, dass es mit einer PIN aktiviert werden musste.
    Spitzbart hustete und räusperte sich, bevor er sprach.
    »Ihre Frau?« Das klang, als erwarte er im Ernst eine Antwort.
    »Sie liegen im Sterben. Wir werden bald abgeholt, und diese Leute werden

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