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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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über eine bestimmte Jacht
    machen, die in nächster Zeit einen Hafen an der
    französischen Riviera anlaufen werde. An Bord würde das Al-Qaida-Team sein – eine bisher unbekannte Anzahl von Personen mit dem Auftrag, das Geld von drei
    verschiedenen Hawalladas einzusammeln und nach Algerien zurückzubringen. Wir sollten diesen Leuten folgen, feststellen, von wem sie das Geld abholten, und dann unseren Auftrag am selben Tag ausführen. Wir durften keine Zeit verlieren. George wollte die
    Hawalladas so bald wie möglich auf dem Kriegsschiff haben.

    Außer mir war hier nur eine alte Frau anwesend, die für die angelieferte Wäsche zuständig war. Sie zog alle paar Minuten den Saum ihres zerschlissenen braunen Kittels hoch und schlurfte über das abgetretene Linoleum, um die Restfeuchtigkeit der Wäsche in den Trocknern zu prüfen. Dazu hielt sie ein Wäschestück an ihre Wange und schien sich jedes Mal murmelnd über die
    mangelhafte Trocknerleistung zu beschweren. Dann
    schloss sie die Tür wieder und murmelte etwas in meine Richtung, das ich lächelnd und mit einem Nicken
    quittierte, während ich bereits wieder zu dem Treff hinübersah, soweit er zwischen den Playboy- Postern und Anpreisungen, wie super economique die Maschinen dieses Salons seien, zu erkennen war.

    Ich war nun seit vier Tagen in Südfrankreich, nachdem ich aus Boston mit der ersten Maschine nach Amsterdam, von dort aus über Paris an die Riviera geflogen und am 18. November angekommen war. In Cannes hatte ich
    mich in einem Hotel in der Altstadt hinter der Synagoge und dem Obst- und Klamottenmarkt einquartiert.
    Heute war der Tag, an dem das Dreimannteam unter
    meinem Befehl den Krieg in die Reihen von al-Qaida tragen würde.
    Die Trommel meiner Waschmaschine drehte sich wie
    verrückt, und drüben in der Brasserie herrschte ein ständiges Kommen und Gehen von Leuten, die ihre
    Zigaretten und ihre Zeitung kauften, während der
    Verkehr in beiden Richtungen über den Boulevard
    brauste.
    Das Geld, das wir den Hawalladas abnehmen sollten, war hier in Europa verdient worden. Al-Qaida und die Taliban kontrollierten gemeinsam fast siebzig Prozent des weltweiten Heroinhandels. Das Hawalla -System war sehr erfolgreich für den Transfer von Geldmitteln zur Finanzierung von Al-Qaida-Zellen in den USA eingesetzt worden.
    Die alte Frau stemmte ihren müden Körper wieder
    hoch und murmelte etwas vor sich hin, während ich vorgab, mich für einen Mopedfahrer zu interessieren, der sich mit nur einer Hand an der Lenkstange durch den Verkehr schlängelte. In der anderen Hand hielt er einen Plastikbecher mit Kaffee. Seine Helmriemen flatterten auf beiden Seiten nach hinten, als er einen Schluck zu nehmen versuchte, während er gleichzeitig einen Citroën schnitt.
    Dies war ein guter Ort, um den Treff zu beobachten, bevor ich mich dort zeigte, und er verbarg mich vor der draußen auf einem hohen Stahlmast montierten
    Überwachungskamera. Sie schien den Verkehr auf dem viel befahrenen vierspurigen Boulevard zu überwachen, der die Autoroute mit dem Strand verband, aber ich musste davon ausgehen, dass solche Kameras sich
    schwenken ließen. In dieser Beziehung durfte ich nichts riskieren. Sorgen machten mir nicht nur al-Qaida und die Hawalladas , sondern auch die französische Polizei und der Inlandsgeheimdienst.
    Da unsere Auftraggeber dieses Unternehmen strikt
    geleugnet hätten, mussten alle Vorkehrungen getroffen werden, um die Sicherheit meines Teams zu
    gewährleisten. Die Franzosen hatten große Erfahrung im Kampf gegen islamische Fundamentalisten. Sie verfügten über exzellente nordafrikanische Quellen und konnten jeden Augenblick entdecken, dass wir an der Riviera operierten. Wie und warum ihnen das möglicherweise gelang, spielte keine Rolle; unter Umständen hatten sie die Al-Qaida-Geldströme überwacht, und wir gerieten ins Kreuzfeuer. Dann hätten wir echt in der Scheiße
    gesessen, weil niemand uns zu Hilfe gekommen wäre.
    Um zu beweisen, dass er nichts mit dieser Sache zu tun hatte, hätte George vermutlich den Franzosen geholfen, uns als Terroristen vor Gericht zu stellen und zu verurteilen. Ich fragte mich noch heute spät nachts, weshalb zum Teufel ich diese Aufträge annahm. Weshalb nahm ich sie nicht nur an, sondern ließ mich auch noch von den Leuten, denen ich am ehesten hätte vertrauen sollen, aufs Kreuz legen? Die Bezahlung war gut …
    zumindest jetzt, seit ich für George arbeitete. Aber ich fand noch immer keine brauchbare Antwort,

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