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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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während
    Gebäude sandgestrahlt, Straßen neu asphaltiert und Unmengen kontaminierter Erde abtransportiert wurden.
    Und noch Jahre später würden die Schlangen von
    Krebskranken vor allen Krankenhäusern länger werden.

    Schmutzige Bomben waren die perfekte Terrorwaffe; sie jagten einen nicht nur in die Luft, sondern zerfetzten das Herz einer Nation.
    George schien meine Gedanken lesen zu können. »Wir reden von Tschernobyl, Nick, von Tschernobyl in
    unserem eigenen Hinterhof …« Er machte eine Pause und hob dann die Hände, als wolle er sich ergeben. »Und wenn’s dazu kommt, haben sie gesiegt. Unabhängig
    davon, was anschließend passiert. Stellen Sie sich vor, was passieren würde, wenn ein Lastwagen, der mit zwei Tonnen Sprengstoff und radioaktiven Abfallprodukten beladen ist, mit neunzig Sachen gegen den Zaun des Weißen Hauses kracht, vielleicht sogar bis auf den Rasen gelangt. Stellen Sie sich einen weiteren vor, der auf die Rockefeller Plaza rast, auf der es von Leuten wimmelt, die Weihnachtseinkäufe machen, und einen dritten, der auf der Wall Street hochgeht. Oder vielleicht gar keine Lastwagen, sondern vielleicht zwanzig Leute, die in Einkaufszentren in und um Boston zu Fuß unterwegs sind, wobei jeder zwei, drei, vier Pfund kontaminierten Sprengstoff in einer Tragetasche oder unter seinem Wintermantel am Körper trägt. Stellen Sie sich vor, sie alle würden ihre Sprengladungen im selben Augenblick zünden. Stellen Sie sich das vor, Nick. Ich tue es, deshalb finde ich seit Wochen kaum noch Schlaf.«
    Er zerquetschte die leere Coladose, als wolle er sie erdrosseln, und das war ausnahmsweise nicht gespielt.
    »Wie aus den Unterlagen hervorgeht, klauen die Kerle seit zwei Jahren Isotope – Zeug, das in Krankenhäusern und von der Industrie verwendet wird – und bunkern sie irgendwo. Wir reden von einem Vorrat, der für eine Unmenge kleiner Sprengladungen oder fünf bis sechs Lastwagen wie damals in Oklahoma ausreichen würde –
    womöglich auch für Autobomben und von Terroristen am Körper getragene Sprengladungen.«
    Er beugte sich mit auf die Knie gestützten Ellbogen nach vorn. »Immerhin gibt’s einen Strohhalm, an den wir uns klammern können. Diese Kerle sind
    Selbstmordattentäter. Aber …« Er hob den rechten
    Zeigefinger. » Aber sie werden sich hüten, etwas zu unternehmen, bevor sie wissen, dass ihre
    Familienangelegenheiten geregelt sind.«
    »Sie meinen, dass keiner dieser Kerle aktiv wird, bevor er weiß, dass Dad einen neuen Landcruiser mit allem Zubehör bekommen hat?«
    »Genau. Sie sind vielleicht verrückt, aber sie sind nicht dumm. Die Finanzmittel für diese Anschläge wurden über fast drei Jahre hinweg in die USA eingeschleust, und alle Vorbereitungen waren schon vor dem Anschlag aufs WTC abgeschlossen, weil sie wussten, dass es danach sofort schärfere Kontrollen geben würde. Durch die Zeralda-Connection wissen wir, dass al-Qaida ihre Zellen in den USA über drei in Südfrankreich tätige Hawalladas mit Geld versorgt hat. Über ihre Geschäftspartner in Algerien sollten diese Kerle auch die Entschädigungszahlungen für die Angehörigen der
    Selbstmordattentäter regeln.« Er lächelte zum ersten Mal, seit wir das Hotelzimmer betreten hatten. »Aber dazu kommt’s nicht mehr, weil Sie Ihren Johannes-der-Täufer-Trick mit Zeralda vorgeführt haben. Die algerischen Hawalladas haben sämtliche Aktivitäten eingestellt, und weitere Al-Qaida-Geldverschieber sind ihrem Beispiel gefolgt. Nun sieht’s ganz danach aus, als säßen diese französischen Hawalladas auf einem Haufen Geld –
    ungefähr drei Millionen US-Dollar –, das sie unter den Familien der Attentäter aufteilen müssen. Gelingt ihnen das nicht, gibt’s keine Anschläge. Von unserer Quelle in Frankreich wissen wir, dass ein Al-Qaida-Team dorthin unterwegs ist. Es soll das Geld einpacken und nach Algerien zurückbringen.« Er machte eine Pause, um sicherzustellen, dass die Message ankam. »Ihr Job, Nick, ist es, dafür zu sorgen, dass das nicht passiert.«
    Wir sollten diese Kerle »übergeben«, wie George es ausdrückte. Im Klartext hieß das, dass wir die drei Hawalladas – sobald ich sie mit Hilfe der Quelle, mit der ich mich sofort nach meiner Ankunft in Frankreich in Verbindung setzen würde, identifiziert hatte – entführen, betäuben und an einem vereinbarten Ort zurücklassen würden. Dort würden sie abgeholt und an Bord eines US-Kriegsschiffs gebracht werden, das zu einem
    Flottenbesuch vor Nizza

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