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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Wirkung, denn Romeo drei kam mit, ohne zu protestieren. Er wirkte nur resigniert. Als wir um die Ecke bogen, donnerte der Postlaster an uns vorbei.
    Wir blieben vor der Garage stehen, und Romeo drei suchte mit zitternden Fingern aus seinem Schlüsselbund den Schlüssel für das Tor heraus. Mit Hubba-Hubbas Hilfe und Unterstützung steckte er schließlich den richtigen Schlüssel ins Zylinderschloss und schob das Garagentor hoch. Hubba-Hubba, der heute den Gentleman spielte, ließ ihm den Vortritt und folgte ihm mit einem Schritt Abstand.
    Ich betrat das kühle Dunkel als Letzter. Unter den Füßen spürte ich harten Beton, und es roch nach Benzin und Farbe. Romeo drei begann zu betteln. Das einzige Wort, das ich verstand, klang wie »Audi«. Ich schloss das Tor und betätigte den Lichtschalter links neben dem Stahlrahmen mit dem Ellbogen. Jetzt war zu sehen, wovon der Hawallada schwatzte. Der hier geparkte silberfarbene Audi A6 mit französischem Kennzeichen nahm den größten Teil der Garage ein.
    Als Romeo drei sich nach uns umdrehen wollte, trat Hubba-Hubba neben ihn und hielt ihm mit der rechten
    Hand den Mund zu. Der Schlüsselbund des Hawallada fiel klirrend auf den Betonboden. Hubba-Hubba drückte seinen Kopf nach hinten, schlang ihm den linken Arm um den Hals und rang ihn in einer kleinen Wolke aus Betonstaub zu Boden, wo der Hawallada sich das Gesicht aufschürfte.
    Romeo drei stieß erstickte Schreie aus, drehte und wand sich verzweifelt und trat gegen seinen Audi, während er versuchte, unter Hubba-Hubba herauszukommen. Die Reaktion des Ägypters, der aussah, als ringe er mit einem Krokodil, bestand darin, den Kopf des anderen noch fester auf den Beton zu drücken, während beide keuchend nach Luft rangen.
    Ich lag bereits auf den Knien, zog den Reißverschluss meiner Bauchtasche auf und holte das Spritzbesteck heraus, während der Hawallada unaufhörlich kämpfte, um sich zu befreien, und Hubba-Hubba alles in seiner Macht Stehende tat, damit sein Kopf unten und sein Hintern oben blieb.
    »So ist’s gut, Kumpel, halt ihn so fest, so festhalten!« Ich bohrte mein rechtes Knie in seinen linken Oberschenkel. Der Duft seines Rasierwassers stieg mir in die Nase, und ich sah an seinem Handgelenk eine goldene Rolex glänzen. Dieser Junge hatte offenbar nie gehört, dass eine preiswerte Traser ebenso pünktlich ging.
    Ich packte die Plastikhülle über der Nadel mit den Zähnen und verlagerte mein ganzes Gewicht auf seinen Oberschenkel, um die Injektionsstelle zu erreichen, bevor ich die Schutzhülle abzog. Ich konnte die Geldbörse in seiner Hüfttasche fühlen, als ich mit der freien Hand seinen Hintern herunterzudrücken versuchte, damit er stillhielt.
    Während ich an dem Knopf herumfummelte, um die Geldbörse herausziehen zu können, zischten draußen Druckluftbremsen, als der nächste Lastwagen rückwärts an die Verladerampe der Hauptpost heranfuhr.

 
35
    »Halt ihn still, verdammt noch mal!«, flüsterte ich drängend.
    Ihre keuchendes Luftholen, während sie auf dem Betonboden miteinander rangen, kam mir fast so laut vor wie das Scheppern der Rollcontainer und die gut gelaunte Unterhaltung der Postarbeiter.
    Ich warf die Geldbörse des Hawallada auf den Boden und setzte mich dicht unterhalb seiner Knie so auf die Beine, dass beide Kniescheiben fest auf den Beton gedrückt wurden. Das musste wehtun, aber er kämpfte zu verzweifelt, um etwas davon zu merken. Ich rammte die Spritze in den oberen rechten Quadranten seiner rechten Gesäßbacke, hielt sie fest gedrückt und betätigte zugleich den Auslöser. Ich hörte ein leises Ping!, als die Feder die Injektionsnadel, die größer als bei einer normalen Insulinspritze war, durch seine Kleidung in den Gesäßmuskel trieb. Ich hielt die Spritze dort wie vorgeschrieben noch zehn Sekunden fest, während das
    Geräusch zorniger, frustrierter Atemzüge zwischen Hubba-Hubbas Fingern hervordrang.
    Wir hielten ihn gemeinsam ungefähr eine Minute lang fest, bis er aufhörte, sich zu wehren. Danach war er sehr bald ins »K-Loch« unterwegs.
    Ich kam auf die Beine. Hubba-Hubba hielt ihn sicherheitshalber weiter fest, bis er sich überhaupt nicht mehr bewegte. Ich lud die Spritze nach, indem ich sie aufschraubte und Patrone und Nadel ersetzte. Nachdem ich die ausgespuckte Nadelschutzhülle aufgehoben hatte, packte ich wieder alles in meine Bauchtasche und angelte die Windelnadel heraus, während Hubba-Hubba sich aufrappelte und begann, sich abzuklopfen. Draußen

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