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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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holen.
    Bisher wirkte alles ganz normal - was überhaupt nichts zu bedeuten hatte.
    Ein Auto kam mir in schneller Fahrt entgegen. Der Fahrer vergaß abzublenden, fuhr an mir vorbei und raste weiter. Ich folgte der Küstenstraße in Richtung Monaco, weil ich für den Fall, dass der Campingbus wieder da war, nicht hinter der Beobachtungsstelle parken wollte; das hätte um diese Zeit am frühen Morgen auffallen können. Der beleuchtete Jachthafen verschwand aus meinem Rückspiegel, als ich die erste Kurve nahm und ins Dunkel weiterfuhr. In einer Parkbucht standen acht oder neun Autos parallel zur Straße. Abgesehen von Hubba-Hubbas Scudo gehörten sie vermutlich zu der kleinen Gruppe von Häusern, die sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite den Hang hinaufzog. Ich parkte am Ende der Linie.
    Ich stieg aus, kontrollierte meine Bauchtasche und schob den Hammer der Browning von der wunden Stelle weg, die zu bluten angefangen hatte. Aus dem Kofferraum des Megane holte ich das große Badetuch, in das ich meinen Wasservorrat, die Schokoriegel und meine sonstige Ausrüstung packte.
    Dann schloss ich den Wagen ab, schwang das Badetuch mitsamt seinem Inhalt über meine linke Schulter und machte mich mit fest aufgesetzter Baseballmütze, damit ich’s später warm hatte, auf den Rückweg zur Beobachtungsstelle.
    Lediglich in zwei oder drei der vielen Häuser, die über den Steilhang verstreut waren, brannte noch Licht; ansonsten schien der Berg zu schlafen.
    Irgendein kleines Tier huschte vor mir davon, als ich mich der Stelle näherte, wo ich über die Hecke steigen wollte. Ich sah mich rasch um, bevor ich hinüberstieg und der Hecke auf allen vieren folgte, bis ich mein V- förmig eingeschnittenes Palmengebüsch erreichte.
    Dort blieb ich einige Zeit sitzen und nahm die Atmosphäre meiner Umgebung in mich auf, bevor ich mein Fernglas aus dem Badetuch holte. Da die Umgebung des Jachthafens durch Straßenlampen schwach erhellt wurde, war es auch als Nachtglas verwendbar. Ich begann mit Pier 9, konnte aber nicht sicher feststellen, ob die Neunter Mai noch dort lag. Am richtigen Liegeplatz war zwar ein Boot geparkt, das jedoch nicht die richtige Silhouette zu haben schien. Das Fernglas half mir auch nicht weiter; es war zwar gut, aber eben doch kein richtiges Nachtglas.
    Ich würde zum Pier hinuntergehen müssen, um mir die Jacht selbst anzusehen - und das möglichst schnell. Es hatte keinen Zweck, hier herumzuhocken und darauf zu warten, dass der Tag anbrach, um dann feststellen zu müssen, dass die Neunter Mai verschwunden war.
    Ich suchte die Umgebung der Marina nach dem VW- Campingbus ab. Auf dem Parkplatz stand ungefähr ein Dutzend Fahrzeuge, darunter nur zwei Vans. Diese beiden Fahrzeuge parkten den Booten zugekehrt nebeneinander. Der eine Van trug auf der Seite irgendeine Beschriftung, die ich von meinem Platz aus nicht lesen konnte. Sorgen machte mir die Tatsache, dass beide Pier 9 gut überblicken konnten.
    Ich ließ das Badetuch mit Inhalt liegen, kroch zur Hecke zurück, stieg aber nicht hinüber, sondern folgte ihr noch etwa dreißig Meter weiter, während unter mir ein Wagen auf den Parkplatz fuhr. Dann machte ich mich an den Abstieg zum Badestrand Petite Afrique. Hier gab es keinen Fußweg, sondern nur Büsche und trockene Erde bis hinunter zum Sand.
    Vom Badestrand aus machte ich mich auf den Weg zum Parkplatz. Durch meinen Umweg näherte ich mich den beiden Vans von hinten an, wobei ich voraussetzte, dass eventuelle Beobachter in ihrem Inneren sich auf ihr Zielobjekt konzentrieren würden.
    Ich kam an den Schaukeln und dem Klettergerüst vorbei, nutzte die riesigen Sandhaufen als Deckung und bewegte mich ansonsten ganz normal, als sei ich auf einer Abkürzung zu meinem Boot unterwegs. Es hatte keinen Zweck, sich taktisch zu verhalten und zu rennen, sich zu ducken, zu kriechen und allgemein zu versuchen, in Deckung zu bleiben. Ich befand mich in offenem Gelände und würde spätestens zu sehen sein, wenn ich die deckungslose Fläche des Parkplatzes überquerte, wahrscheinlich schon früher.
    Trotz meiner Timberlands kam ich im tiefen Sand nur rutschend und stolpernd voran, bis ich den von der Hitze rissigen Asphalt des Parkplatzes erreichte. Ich kontrollierte die dort stehenden Wagen so gut wie möglich und versuchte zu sehen, ob in einem davon jemand mit angelehntem Kopf saß und sein Fenster einen Spaltbreit geöffnet hatte, um die stets verräterische Feuchtigkeit abziehen zu lassen. Oben auf der

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