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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Hauptstraße fuhren noch immer gelegentlich Autos vorbei, und von der anderen Seite des Hafenbeckens drang Lachen herüber. Als ich über den Parkplatz ging, konnte ich die Silhouetten eines Paars sehen, das sich in einer Limousine, die rechts vor mir in der Nähe der Rolltonnen parkte, leidenschaftlich küsste, aber das war alles. Dies musste der Wagen sein, der später gekommen war, als ich schon unterwegs gewesen war. Ich konnte mich nicht daran erinnern, ihn vorhin gesehen zu haben. Ich schlenderte weiter, bis ich zwischen die beiden Vans gelangte. Dort blieb ich so stehen, als wollte ich zwischen den Fahrzeugen austreten, und horchte angestrengt. Als Überwachungsfahrzeug kam eigentlich nur der neutrale Van in Frage. Wegen seiner knalligen Werbebeschriftung wäre der andere zu auffällig, zu leicht erkennbar gewesen.
    Ich konnte nicht mehr tun, als hier zu stehen und zu horchen. Ich legte ein Ohr an die Seite des ersten Vans, öffnete den Mund, um alle Eigengeräusche auszuschalten, und konnte trotzdem nicht das Geringste hören. Auch aus dem zweiten Van drang kein Laut. Hätte jemand beobachtet, wie ich an den beiden Fahrzeugen horchte, hätte er mich für sehr verdächtig halten müssen, aber das ließ sich nicht ändern.
    So blieb ich ungefähr drei Minuten lang stehen, ohne außer dem sanften Wellenschlag gegen Bootsrümpfe und dem gelegentlichen Klappern der Stahlseile einer Takelage etwas zu hören.
    Oben auf der Hauptstraße raste ein Wagen in Richtung Monaco vorbei, als ich auf den Pier hinaustrat. Die sich Küssenden machten mir keine Sorgen; sie hatten andere Dinge im Kopf und würden vielleicht die ganze Nacht hier bleiben. Die Deutschen träumten nicht wie jedermann sonst von künftigen Segelabenteuern. Als ich an ihrer Jacht vorbeikam, lief der Fernseher weit aufgedreht, aber sie machten mir längst keine Sorgen mehr. Ich hatte ein schreckliches leeres Gefühl im Magen. Ich machte noch ein paar unbeholfene Schritte, blieb dann stehen und glotzte die Wäsche an, die auf dem Achterdeck der Sand Piper hing, die dort lag, wo die Neunter Mai hätte liegen sollen. Ich stand wie ein Idiot da, bemühte mich, mein Boot durch bloße Willenskraft zurückzuholen, und hoffte wider besseres Wissen, auf den falschen Pier geraten zu sein. Aber das war ich natürlich nicht.
    Scheiße - was nun?
    Ich setzte mich wieder in Bewegung, ging rasch den Pier entlang und kontrollierte die dort liegenden Boote, weil immerhin denkbar war, dass die Neunter Mai den Liegeplatz hatte wechseln müssen. Dann ging ich zurück, um mir die Jachten am ersten Pier anzusehen. Wieder nichts. Ich würde den ganzen gottverdammten Jachthafen absuchen müssen. Ich wusste nicht, wie das hiesige System funktionierte, aber vielleicht hatten sie einen anderen Liegeplatz zugewiesen bekommen oder sich wegen notwendiger Instandsetzungsarbeiten zu der Bootswerft auf der anderen Seite des Hafenbeckens verholt. Ich wollte in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Piers absuchen, aber ich durfte nicht rennen. Ich musste weiter daran denken, dass hier Dritte im Spiel sein könnten.
    Auf dem Rückweg zu der Ladenzeile wühlte ich die Telefonkarte aus meiner Bauchtasche und fing an, stumm die Piepsernummer aufzusagen. 04 ... 93 ... 45 ... Scheiße, was war, wenn sie bereits wieder nach Algerien unterwegs waren? Was war, wenn Fettkloß sich getäuscht hatte, wenn nur bei einem Hawallada kassiert worden war? Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Die beiden Sporttaschen waren groß genug gewesen, um mindestens eineinhalb Millionen Dollar enthalten zu können - mehr als genug, um ganze Sippschaften von Angehörigen von Selbstmordattentätern auszuzahlen.
    Scheiße, Scheiße, Scheiße.
    Während ich die Telefonkarte in der linken Faust hielt und wie ein Verrückter die Piepsernummer wiederholte, waren meine Blicke überall - weiter in der Hoffnung, die Neunter Mai zu entdecken. Mein Plan sah jetzt vor, die gesamte Marina systematisch abzusuchen. Anders ließ sich nicht herausbekommen, ob die Jacht noch hier war oder nicht. Ich ging an den Wagen vorbei, die rechts von mir parkten, hatte aber nur Augen für die Boote links von mir.
    Die Türen des Wagens, in dem sich das Paar geküsst hatte, flogen plötzlich auf. Der Fahrer rief mich an: »Arrêtez! Arrêtez! Arrêtez!«
    Ich ging weiter, ließ die Hände in den Hosentaschen und blickte auf den Asphalt hinunter. Ich wollte auf keinen Fall stehen bleiben, aber ich wusste auch nicht, was ich tun sollte. Hinter mir

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