Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz
bekämpft und besiegt werden muss, aber hey, was ist passiert? Der Kongress hat einfach Nein gesagt, um ein paar Dollar zu sparen.«
Er holte frustriert tief Luft, bevor er fortfuhr. »Warum hat Amerika also nicht mehr Schutz von seinen Abgeordneten und Senatoren verlangt? Weil die Leute zwischen den übrigen zweihundert Kanälen herumgezappt und diese Meldungen verpasst haben. Sie haben nicht mitbekommen, dass der Kongress uns erklärt hat, wir brauchten keine zusätzlichen Mittel. Dass er uns vorgeworfen hat, wir seien nur auf der Suche nach einem Ersatz für den Kalten Krieg. Wissen Sie, warum der Kongress das getan hat? Weil er denkt, dass die Leute das glauben, und sie nicht beunruhigen will, um ihre Stimmen nicht zu verlieren. Heute ist alles anders. Jetzt haben wir mehr als genug Nägel, um die Stalltür zuzunageln, aber das Pferd ist bereits durchgegangen. Verdammt noch mal, Nick, warum hat der Terroranschlag auf den Zerstörer USS Cole keinen Sinneswandel bewirkt? Siebzehn amerikanische Seeleute sind in Leichensäcken heimgekommen - wieso hat das den Leuten nicht die Augen geöffnet? Und was war mit dem Bombenanschlag auf den Luftwaffenstützpunkt in Saudi-Arabien? Gegen Botschaftspersonal in Afrika? Oder mit unseren Soldaten, die in Somalia verstümmelt und durch die Straßen geschleift wurden? Warum hat man uns nicht schon damals freie Hand gelassen?
Weil diese Kerle droben auf dem Capitol Hill einfach zu sehr damit beschäftigt sind, sich Sorgen um die Bürgerrechte von Pädophilen und Vergewaltigern zu machen oder über Zinsen für Kreditkartendarlehen zu diskutieren, mit denen die Wähler sich Widescreen- Digitalfernseher kaufen, um das Gefühl zu haben, gut zu leben. Diese Heimkinozentren scheinen C-Span jedoch nicht empfangen zu können. Kein Mensch weiß, was Sache ist, und diesen Zustand wollte der Kongress erhalten. Dann besitzt er die Frechheit, uns zu fragen: >Wieso haben die Anschläge Zivilisten gegolten? Warum nicht dem Militär?< Nun, die Antwort lautet, dass es schon vorher Anschläge auf militärische Einrichtungen gegeben hat, die nur niemand beachtet hat.«
Er wirkte zutiefst betrübt, als er jetzt nach seinem Kaffeebecher griff. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Er schien in Gedanken versunken zu sein, bis ich ihn daraus wachrüttelte. »Und was passiert jetzt?«
»Jetzt?« Er stellte den Becher ab. »Jetzt haben wir Geld. Eine Milliarde Dollar als Anzahlung. Das Problem besteht darin, eine Methode für den Kampf gegen diese Leute zu finden. Sie besitzen nichts, was sie verteidigen müssten. Dieser Kampf hat keine Ähnlichkeit mit dem Kalten Krieg oder irgendeinem anderen Konflikt, den wir jemals erlebt haben. Es gibt kein Land zu erobern, und mit Abschreckung kann man diese Leuten nicht beeindrucken. Es gibt keinen Vertrag auszuhandeln, kein Rüstungskontrollabkommen, das unsere Sicherheit garantieren könnte. Terroristen ist nur beizukommen, indem man schnell und hart zuschlägt, sie sofort erledigt. Eigentlich ist das verrückt, wissen Sie - vor ein paar Monaten hat’s noch geheißen, hundert zusätzliche Millionen für die Navy seien zu viel .«
George machte eine nachdenkliche Pause. Ich wusste nicht recht, ob das vielleicht nur Schauspielerei war. Er mochte traurig sein, aber er hatte auch einen Auftrag auszuführen. »Aber was geschehen ist, lässt sich nicht mehr ändern, Nick. Ich bin hier, weil ich möchte, dass Sie für mich arbeiten. Für uns. Nick Scott wäre Ihr Deckname.«
Ich schüttelte den Kopf. »Wir hatten uns auf nur einen Job geeinigt. Damit waren Sie einverstanden.«
»In den letzten Tagen haben die Ereignisse sich ernstlich zum Schlechteren entwickelt, Nick.« Seine Stimme war stählern, sein Blick freimütig. »Al-Qaida hat den Einsatz erhöht, diese Kerle suchen offenbar den Kampf. Einzelheiten dürfen Sie erst erfahren, wenn Sie sich zum Mitmachen verpflichtet haben. Aber ich kann Ihnen sagen, dass diese Sache auf der Titelseite der Gefahrenmatrix steht, die dem Präsidenten täglich vorgelegt wird. Wir leben in schlimmen Zeiten, Nick. Die gestrige Ausgabe war dreißig Seiten stark.« Er blickte auf den Tisch, beschrieb mit seinem Kaffeebecher eine liegende Acht. »Wissen Sie, wie ich mir gegenwärtig vorkomme? Wie ein blinder Uhrmacher, der einfach Einzelteile ins Gehäuse wirft und abwartet, was davon funktioniert.«
Ich sah nicht auf, weil ich wusste, dass George nur darauf wartete, mich mit seinem Blick festnageln zu können.
»Ich brauche Ihre
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