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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Uhr.«
    Der elektrische Türöffner summte. Ich stieß die Haustür mit einem Fuß auf und drückte erneut auf den Klingelknopf. Der Türöffner summte nochmals, und die Sprechanlage knackte. »Sie müssen gegen die Tür drücken«, sagte er.
    Ich rüttelte an der Tür, trat aber nicht über die Schwelle. »Sie bewegt sich nicht. Sie müssen runterkommen und mir aufmachen. Ich warte hier.«
    Er zögerte kurz, dann sagte er: »Gut, ich komme.«
    Ich trat in die Eingangshalle, schloss leise die Haustür hinter mir und stellte mich dann seitlich neben den Aufzug, wo ich auch die Tür zum Treppenhaus im Auge behalten konnte. Dann zog ich die Browning und kontrollierte sicherheitshalber die Kammer, bevor ich die Pistole wieder in meine Jeans steckte.
    Inzwischen ratterte der Aufzug im Schacht nach oben. Ich öffnete die Tür zur Treppe und betätigte den Lichtschalter mit dem Ellbogen, um nachzusehen, ob er hier etwa Freunde warten ließ, die hereinstürmen würden, sobald ich in seinem Apartment war.
    Das Treppenhaus war leer. Als das Licht ausging, schloss ich die Tür und wartete davor, bis der Aufzug wieder herunterkam. Er hielt, und Fettkloß, der mich vor der Haustür zu sehen erwartete, trat aus der Kabine. Er hielt keine Schlüssel in der Hand. Wie zum Teufel wollte er wieder in seine Wohnung hineinkommen?
    Ich zog die Browning und flüsterte: »Ich bin hier.«
    Fettkloß wirbelte herum. Sein Blick flackerte entsetzt, als er die Pistole in meiner Hand sah.
    »Wo sind Ihre Schlüssel?«, fragte ich.
    Er sah sekundenlang verwirrt aus, dann lächelte er. »Meine Wohnungstür steht offen. Ich hatte es eilig, zu Ihnen runterzukommen.« Das klang aufrichtig und durchaus überzeugend.
    »Ist jemand bei Ihnen?«
    »Nein, non.« Seine Handbewegung umfasste die Eingangshalle. »Das sehen Sie selbst.«
    »Nein. Ist jemand oben in Ihrer Wohnung?«
    »Ich bin allein.«
    »Okay, fahren wir rauf.« Ich schob ihn vor mir her in die Kabine und stand dort wie zuvor in einer Wolke aus Rasierwasser und Alkohol. Fettkloß trug dieselbe Kleidung wie bei unserem Vormittagstreff, allerdings ohne den roten Kaschmirpullover, und hatte noch seine Lederjacke an. Er fuhr sich nervös mit dem Handrücken über den Mund. »Ich habe die ... Ich habe die -«
    »Stopp. Das hat Zeit, bis wir drin sind.«
    Dann hielt der Aufzug, und ich stieß ihn vor mir hinaus. »Vorwärts! Sie wissen, was Sie zu tun haben.« Er ging zu Apartment 49, und ich folgte ihm in drei Schritt
    Abstand mit der Browning auf Höhe meines rechten Oberschenkels.

 
20
    Fettkloß hatte nicht gelogen: Die Wohnungstür stand tatsächlich offen. Ich berührte seinen Oberarm leicht mit der Pistolenmündung. »Sie gehen voraus und lassen diese Tür offen.« Er gehorchte und riss sogar die Bade- und Schlafzimmertüren auf, um mir zu beweisen, dass er in der Wohnung allein war.
    Als ich die kleine Diele betrat, war gleich zu erkennen, dass ihm seit heute Vormittag keine märchenhafte Putzfee einen Überraschungsbesuch abgestattet hatte. Ich schaltete die Deckenleuchte mit der Pistolenmündung aus und drückte die Sperre des Schnappriegels herunter, damit ich die Wohnungstür mit dem Absatz schließen konnte. Dann hob ich die Pistole, um ins Wohnzimmer zu gehen.
    Sobald die Wohnungstür ins Schloss fiel, reaktivierte ich den Schnappriegel. Ich wollte nicht, dass jemand sich mit einem Schlüssel Zutritt verschaffte, während ich die Wohnung durchsuchte.
    Fettkloß stand neben dem Couchtisch. »Ich habe die Adressen ...« Er musste seine Hand in die Tasche seiner Jeans zwängen, die Mühe hatten, seinen Wanst zusammenzuhalten.
    »Machen Sie das Licht aus.«
    Er starrte mich sekundenlang verwirrt an, dann verstand er, was er tun sollte. Bevor er das Licht ausknipste, nahm er seine Camels vom Tisch; dann umgab uns plötzlich Dunkelheit. Das Licht der

Straßenlampe gegenüber wurde von der Gartenmauer des alten Mannes zurückgeworfen. Fettkloß war nervös; das Feuerzeug in seiner Hand zitterte heftig, als er versuchte, die Flamme dem Ende seiner Zigarette anzunähern. Die sein Gesicht umspielenden Schatten ließen ihn noch mehr wie eine Filmgestalt aus dem Hammer House of Horror aussehen als sonst.
    Ich wollte es hier nicht wegen des dramatischen Effekts dunkel haben. Ich wollte nur nicht, dass jemand durch die Netzvorhänge eine Silhouette sah, die mit einer Pistole herumfuchtelte.
    »Jetzt die Rollläden zum Balkon runterlassen.«
    Ich verfolgte die rote Glut seiner Zigarette, als er

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