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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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fertig, sitzen wieder im Auto. Drei Tote …«
    »Haben Sie Dark Winter?«
    »Ja, zwölf Flaschen. Drei Verdampfer dafür sind noch im Gebäude – aber vier Blöcke U-Bahntickets und Streckenpläne mit markierten Knotenpunkten. Sie hatten es auf die U-Bahn abgesehen – die Sache wäre garantiert morgen gestiegen.«
    »Irgendeine der Flaschen offen?«
    »Nein, alle sind noch versiegelt. Sie haben Parolen an die Wände gesprüht und sich mit Handabdrücken
    verewigt. Die Sprühdosen waren mit denen aus King’s Lynn identisch. Was ist mit der vierten Tasche? Glauben Sie, wir sollten uns den Informanten schnappen?
    Rauskriegen, was er weiß? Hier ist irgendwas nicht in Ordnung.«
    Eine kurze Pause. »Mit solchen Leuten ist immer
    irgendwas nicht in Ordnung. Wir besitzen Dark Winter –
    allein darauf kommt es an. Augenblick.« Seine Stimme klang gedämpft, als halte er das Mikrofon mit einem Finger zu, aber ich hörte ihn sagen: »Offenbar sollte der Anschlag den U-Bahn-Systemen gelten, geben Sie die Meldung weiter.« Dann war er wieder laut und deutlich zu hören. »Wie weit sind Sie von Pimlico entfernt?«
    Wir fuhren eben an Madame Tussauds
    Wachsfigurenkabinett vorbei, und die Scheibenwischer arbeiteten noch immer wie wild. »Eine Viertelstunde, höchstens zwanzig Minuten.«
    »Yvette ist schon unterwegs. Sie lassen alles im
    Wagen zurück und geben ihr die Schlüssel. Ab sofort kein Waffengebrauch mehr, verstanden?«
    »Ja.«
    »Warten Sie in der Wohnung auf mich. Ich komme
    später vorbei.« Noch eine Pause. »Ausgezeichnete
    Arbeit, alle beide.« Die Verbindung brach ab, bevor mir klar wurde, dass er auch mich gemeint hatte.
    Suzy öffnete ihr Fenster einen Spaltbreit und stellte die Heizung höher, weil die Windschutzscheibe von innen beschlagen war. »Was nun?«
    »Kein Waffengebrauch mehr. Der Golfschläger nimmt den Wagen mit, und wir müssen in der Wohnung warten.
    Er kommt später vorbei, um Tee und Orden auszugeben.«
    Sie lächelte wehmütig. »Wir waren echt gut, Norfolk-Boy – das waren wir wirklich.«
    Ich öffnete das Handschuhfach und holte eine
    Blisterpackung Doxycycline heraus, während Suzy ihr Fenster wieder schloss. »Übrigens noch was«, fuhr ich fort. »Zuletzt hat er gesagt, wir hätten ausgezeichnete Arbeit geleistet. Er muss sich einer
    Persönlichkeitstransplantation unterzogen haben … oder er hatte Zuhörer.«
    »Na ja, er dürfte kaum allein in seinem Büro gesessen haben.«
    »Das meine ich nicht. Im Hintergrund waren
    amerikanische und deutsche Stimmen zu hören, und als ich von aufgefundenen U-Bahn-Plänen berichtet habe, hat er zu jemandem gesagt, der Anschlag solle offenbar den U-Bahn-Systemen gelten. Systemen, Plural. In
    London haben wir nur eines …«
    Sie dachte eine Zeit lang darüber nach und schob dabei den Kaugummi mit der Zunge zwischen ihren
    Vorderzähnen hin und her. »Falls es weitere Ziele gegeben hat, haben wir zusätzliche Orden und noch mehr Tee verdient, glaube ich.«
    »Und du hast damit den Sprung in den permanenten

    Kader geschafft, stimmt’s?«
    Sie äußerte sich nicht dazu. Ihr breites Grinsen war Antwort genug.
    Ich drückte vier Kapseln aus der Blisterpackung und gab ihr zwei davon. »Übrigens vielen Dank, dass du mir aus der Patsche geholfen hast. Ich war völlig blind.«
    »Du hast echt beschissen ausgesehen.« Suzy lächelte mir strahlend zu, bevor sie sich wieder auf die Straße konzentrierte. »Aber keine Sorge, das erzähle ich niemandem.« Sie schwieg einen Augenblick. »Du bist vermutlich bald wieder in den Staaten, kommst mit Kelly zusammen, bringst ihre Angelegenheiten auf die Reihe?«
    »Yeah, und du wirst deine Hängepflanzen und den
    übrigen Scheiß im Wintergarten gießen und in deiner Blauen Lagune oder wie sie sonst heißt herumpaddeln.«
    Diesmal bedachte sie mich mit dem Blick, den Mütter in Supermärkten normalerweise für ihre Kleinsten
    reservieren. »Der Wintergarten ist erst halb fertig, und ich wohne am Bluewater , Blödmann, dem
    Einkaufszentrum. Wär’s die Blaue Lagune, hätte ich nichts dagegen, sie aus dem Küchenfenster zu sehen.«
    Wir erreichten den Warwick Square.
    »Nick?«
    »Ja?«
    »Was ist, wenn du Recht hast? Was ist, wenn sie
    Anschläge in den USA planen? Was bedeutet das für Kelly?«
    Ich nickte, während mir ein mit zwei Personen
    besetzter weißer Ford Transit auffiel. Genau diese Frage hatte ich mir auch schon gestellt.

    Als Suzy fast genau gegenüber dem Apartmenthaus
    parkte, konnten wir sehen,

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