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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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ABC-Schutzanzüge vorbeigebracht: Sie lagen, beide noch in Klarsichthüllen vakuumverpackt, auf Suzys Bett.
    Auf dem Couchtisch im Wohnzimmer stand eine
    ungefähr zwanzig mal fünfundzwanzig Zentimeter große braune Pappschachtel mit geöffnetem Deckel, die
    randvoll mit dunkelgrün glänzenden Kapseln in
    Blisterpackungen war. Ich griff nach einer und las den Aufdruck auf der Rückseite. »Wir haben das
    Doxycycline.«
    »Oh, großartig.« Suzys Stimme kam aus der Küche.
    »Partyzeit!«
    Zwei Packungen mit Kapseln kamen in meine
    Hüfttasche; Bauchtasche und Browning wurden auf den Fernseher gelegt.
    Auf dem Couchtisch lagen auch zwei Autoschlüssel
    und ein handgeschriebener Zettel. »Die Autos stehen in der Tiefgarage. Willst du lieber den Mondeo oder den Peugeot?«

    »Ach, komm schon, was glaubst du?«
    Beide Fahrzeuge würden für Einsätze vorbereitet sein.
    Alle äußerlich sichtbaren Merkmale – von Händlernamen im Heckfenster bis zu auffälligen Beulen oder
    Lackkratzern – würden entfernt worden sein. Die
    Glühbirnen der Innenbeleuchtung würden
    herausgeschraubt sein, damit wir nachts arbeiten konnten, ohne beim Ein- und Aussteigen gesehen zu werden. Und unter dem Instrumentenbrett würden zwei Kippschalter angebracht sein, mit denen sich die Bremsleuchten und Rückfahrscheinwerfer ausschalten ließen.
    Der nächste Punkt auf dem handgeschriebenen Zettel war Yvettes Frage, ob jemand meinen Leihwagen
    zurückbringen solle. Diese Leute wussten einfach alles; wer für die Firma arbeitete, hatte kein Privatleben mehr.
    Ich ließ mich aufs Sofa fallen, schaltete mit der Fernbedienung Sky-TV ein und zappte mich durch die Nachrichtensendungen, um in Bezug auf Unheil und
    Katastrophen in aller Welt wieder auf dem Laufenden zu sein.
    Suzy kam herein, mampfte ihren Kaugummi und
    mochte den Geschmack offenbar noch immer nicht.
    »Keine Sorge, ich gewöhne mich noch daran. Was hältst du davon, wenn wir jetzt die MP5-Magazine füllen?«
    Ich schloss mein Handy ans Ladegerät an und folgte ihr ins Schlafzimmer. Sie zog den Koffer unter dem Bett hervor, holte zwei Klarsichttüten mit losen Patronen heraus und warf mir ein Paar Latexhandschuhe zu.
    Ich griff nach einer der Maschinenpistolen, zog den Verschluss zurück, bis ich mich davon überzeugen

    konnte, dass das Patronenlager leer war, ließ den Verschluss dann wieder nach vorn gleiten und betätigte sanft den Abzug, bis ich den zweiten Druckpunkt
    gefunden hatte. Der Abzug der Heckler & Koch hatte weit weniger Spiel als der meiner Browning, was
    verdammt lästig sein würde, wenn wir schwere ABC-
    Schutzhandschuhe über schweißabsorbierenden
    Innenhandschuhen aus dünner weißer Baumwolle trugen.
    Am Pistolengriff saß neben dem Sicherungshebel ein Wahlschalter für Einzelfeuer und kurze Feuerstöße zu je drei Schuss. Drückte man ihn mit dem rechten Daumen bis zur ersten Raste hinunter, war die Maschinenpistole auf Einzelfeuer gestellt. Drückte man ihn bis zum Anschlag nach unten, gab sie jeweils drei Schüsse ab.
    Hatte man bei der alten Ausführung der MP5 ein
    Magazin verschossen, glitten die beweglichen Teile trotzdem nach vorn und wurden verriegelt, als befinde sich eine Patrone aus dem Magazin im Patronenlager.
    Dann hielt man ein wertloses Stück Eisen in der Hand, während der Schlagbolzen ins Leere schlug. Um das Magazin wechseln zu können, musste man den
    Verschluss spannen, nachladen und auf den
    Spannschieber schlagen, damit der Verschluss nach vorn glitt und eine Patrone aus dem Magazin mitnahm. Alles verdammt lästig und umständlich, vor allem wenn man dabei von anderen Leuten beschossen wurde.
    Die MP5 SD funktionierte wie das M16-Sturmgewehr
    und alle Pistolen: Nach dem letzten Schuss blieb der Verschluss offen. Man brauchte nur das Magazin zu ersetzen und den Spannschieber auszulösen. Das machte einem das Leben ein bisschen einfacher, und dafür war ich immer.
    Was mir jedoch am besten gefiel, war das HDV
    (holographisches Diffraktionsvisier), dessen
    Blickfelddarstellung einem winzigen Fernsehschirm glich. Ich drückte den mit der Rechten zu betätigenden Knopf unmittelbar unter dem Bildschirm, und Suzy sah zu mir herüber, um festzustellen, was ich machte. »Hast du schon mal mit so einem geschossen?«
    Sie nickte. »Letztes Jahr. Nichts Aufregendes, ich hab nur nachts ein paar Straßenlampen ausgepustet und einen Köter erledigt, bevor wir ein Bürogebäude gestürmt haben. Gutes Zeug, stimmt’s?«
    »Das ist das Understatement

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