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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Klarsichttuch säuberte.
    Dann schloss ich das Ventil, hob die Schutzmaske an mein Gesicht und passte die verstellbaren elastischen Kopfbänder an. Der Geruch von neuem Gummi stieg mir in die Nase.
    Der Filtereinsatz befand sich an der linken Seite, damit man eine Waffe in die rechte Schulter einziehen konnte.
    Ich schraubte ihn ab, bedeckte die Öffnung mit der flachen Hand und atmete fest ein, damit der
    Maskenkörper an mein Gesicht gedrückt wurde. Die
    Abdichtung war gut.
    Als Nächstes kamen die MP5 an die Reihe. Wir hatten jeder drei Magazine zu dreißig Schuss – mehr als genug.
    Brauchten wir bei diesem Unternehmen auch nur
    annähernd hundertachtzig Schuss, saßen wir echt in der Scheiße und würden wahrscheinlich nicht mit dem Leben davonkommen. Wir hatten keine Möglichkeit, die
    Reservemagazine aufzubewahren; aus unbekannten
    Gründen enthielt das Oscar-Paket keine Magazintaschen, ja nicht einmal ein Brustgeschirr für die Waffe. Das bedeutete, dass wir nicht ohne weiteres mit beiden Händen kämpfen konnten; wir würden die Waffen und Magazine weglegen und vielleicht sogar am Zielort zurücklassen müssen – daher brauchten wir die bei Morrisons gekauften Gummihandschuhe.
    Jetzt streifte ich sie über und drückte den HDV-Knopf mit einem mit Gummi umhüllten Finger. Das
    Blickfeldvisier begann zu leuchten. Theoretisch hielten die Batterien dieser Dinger mehrere Tage lang, aber ich hatte schon schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht und schaltete die Anzeige deshalb sofort wieder aus.
    Wir setzten beide ein volles Magazin mit 10-mm-
    Patronen an unsere Maschinenpistolen an. Ich hörte meines einrasten, bevor ich die MP5 schüttelte und leicht an dem Magazin zog, um mich zu vergewissern, dass es wirklich fest saß.
    Suzys rechte Hand lag auf dem Verschluss. »Fertig?
    Auf drei. Eins, zwei, drei!«
    Wir machten unsere Waffen schussbereit, indem wir beide den Spannschieber seitlich neben dem dicken Lauf zurückzogen und dann wieder nach vorn gleiten ließen, damit eine Patrone ins Patronenlager mitgenommen
    wurde.
    Nachdem ich kontrolliert hatte, ob sich wirklich eine im Patronenlager befand, sicherte ich die Waffe. Suzy war wieder schneller als ich: Sie hatte bereits ihren ABC-Schutzanzug ausgepackt und riss die Klettverschlüsse der Kartentaschen an den Hosenbeinen auf. In jede kam ein MP5-Magazin; so konnten sie nicht klappern. Während ich Suzy imitierte, dachte ich an meine Browning. »Die Kurze nehme ich überhaupt nicht erst mit. Selbst wenn ich sie bräuchte, könnte ich sie nirgends aufbewahren.«
    Suzy äußerte sich nicht dazu, während sie ihr MOE-Etui mit Dietrichen und Einbruchswerkzeug in die
    Brusttasche der Jacke steckte, den Klettverschluss andrückte und noch einmal kontrollierte, ob er sicher schloss. Auf keinen Fall durfte etwas herausfallen: Wir mussten jeden unnötigen Lärm vermeiden und wollten möglichst nichts zurücklassen. Konnten wir unsere leeren Patronenhülsen nicht einsammeln, ließ sich das nicht ändern, aber dabei sollte es auch bleiben.
    »Willst du damit sagen, dass die Kurzen im Auto
    bleiben sollen?«
    Ich schraubte den Bodendeckel meiner Mini-Maglite ab und drehte die untere Batterie um, damit die Lampe wieder funktionierte, wenn ich sie im Zielobjekt
    brauchte. »Yeah, genau wie unsere Ausweise – wozu riskieren, sie versehentlich dort liegen zu lassen?«
    »Abgemacht. Ich will bloß hoffen, dass dein
    Bahnhofsparkplatz sicher ist.«
    Mein MOE-Etui blieb im Kofferraum.
    Sie schwieg einige Sekunden lang nachdenklich.
    »Nick, was passiert, wenn sie uns infizieren – du weißt schon, wenn sie anfangen, Dark Winter zu versprühen?«
    »Dann müssen wir annehmen, dass wir in der Scheiße sitzen, und darauf hoffen, dass die Anzüge funktionieren, während wir mindestens eine Stunde lang warten, bis dieses Zeug nicht mehr virulent ist.«
    »Einfach dasitzen und warten?«
    »Was könnten wir sonst machen?« Ich griff in die

    Hüfttasche meiner Jeans. »Außer ein bisschen
    vorzubeugen.« Ich drückte vier Kapseln heraus und bot die Packung Suzy an, während ich spürte, wie die Dinger meine Speiseröhre hinunterglitten.
    Aus Richtung King’s Lynn näherte sich ein
    Scheinwerferpaar, das für einen Augenblick wieder verschwand, als der Wagen durch eine Senke fuhr. Wir stiegen wieder in den Peugeot, und ich behielt meine Schutzmaske bei mir und säuberte die Augenscheiben mit dem beigelegten Klarsichttuch, während die
    Scheinwerfer näher kamen. Einige Sekunden lang

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