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Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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hermachen.«

    Als wir auf den Parkplatz zurückkamen, war es zwei Stunden vor Sonnenuntergang. »Was hältst du von einem Tee?«
    Sie nickte begeistert, und wir gingen ins Café von Morrisons und bestellten, Sandwichs und Biskuits. Ich sah immer wieder auf meine Traser.
    »Entspann dich, Nick.«
    Aus Deckenlautsprechern dröhnte The Best of Janet Jackson , und zwischendurch kamen Durchsagen, die auf die vielen wundervollen Sonderangebote im Laden

    hinwiesen.
    Jetzt sah auch Suzy auf ihre Uhr. »Ich gehe mal los und kaufe Gummihandschuhe. Willst du auch welche?«
    »Es wäre verrückt, keine zu wollen. Kauf uns auch eine Dose Rasierschaum und ein paar Einmalrasierer, okay?«
    Sie fuhr mir übers Kinn. »Wird gemacht. Wer weiß?
    Würdest du ein bisschen mehr auf dich achten, könntest du mal Glück haben.«
    Sie überließ mir die Biskuits, die sie nicht angerührt hatte, und ich zog mein Handy heraus. Aber ich hörte wieder nur Joshs Anrufbeantworter; dort drüben war es ungefähr Samstagmittag. Ich unterbrach die Verbindung und wählte erneut.
    »Hallo?«
    »Carmen, ist Kelly da?«
    »Augenblick.« Als sie die Küche verließ, hörte ich im Hintergrund den Fernseher laufen; dann übergab sie das Telefon mit den Worten: »Für dich … Nick.«
    Ich hörte ein weinerliches »Hallo?«
    »Hi, Kelly, hör zu – ich wollte dich noch mal anrufen, weil wir nicht ausführlich miteinander reden konnten. Tut mir Leid, dass ich nicht kommen und mich verabschieden kann, aber ich bin oben im Norden, in Carlisle.«
    »Wo ist das?«
    »Fast in Schottland. Tut mir echt Leid, dass ich …«
    »Ist Josh wieder da?«
    »Noch nicht. Irgendwann heute Abend – nach seiner Zeit.«
    Ich blickte auf und sah Suzy mit ihren Einkäufen in einem Drahtkorb an einer der Kassen anstehen. »Hör zu, ich muss jetzt Schluss machen. Ich rufe dich wieder an, vielleicht nicht heute Abend, weil ich unterwegs sein werde. Ich versuch’s morgen früh, okay? Ist mit deinem Flug alles klar?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Dann lass mich kurz mit Granny reden – ist sie
    irgendwo in der Nähe?«
    Ich hörte, wie sie Carmen rief, und bekam mit, wie das Telefon übergeben wurde.
    »Habt ihr den Flug gebucht?«
    »Nein, es hätte hundert Pfund gekostet, das Ticket umzubuchen, und sie wollten nicht auf deinen Anruf warten. Sie wollten das Geld gleich, und du weißt ja, wie teuer es ist, eine Kreditkarte zu benutzen …«
    »Hör zu, zahlt bitte einfach – ich ersetze euch, was immer es kostet.«
    Ich schaltete das Handy aus und verstaute es wieder in meiner Bauchtasche, als Suzy eben an der Kasse zahlte.

    31
    Es war schön, mit ihr ausnahmsweise im
    Nichtraucherbereich zu sitzen. Wir bestellten noch einen Teller Sandwichs, ein paar Bananen und einen Joghurt; dann tranken wir Tee und schwatzten über alles
    Mögliche, wie es auch alle anderen Paare zu tun
    schienen. Im Café wurde ab 18 Uhr nicht mehr serviert, aber wir waren mit Tee und Sandwichs so sparsam, dass sie eine Stunde länger reichten. Unterdessen bemühte sich die Putzfrau, um uns herumzuwischen, und wir mussten wirklich weiter.
    Wir verließen King’s Lynn auf der
    Hauptverkehrsstraße, die am Hafen vorbei in Richtung Umgehungsstraße führte. Suzy fuhr auch diesmal wieder.
    Ich zog die Gläser der Innenleuchten ab und tastete den Boden des Türfachs ab. »Wo sind die Birnen?«
    »Handschuhfach.«
    Ich schraubte sie wieder ein, dann verband ich mein Handy mit dem Ladegerät, das aus dem
    Zigarettenanzünder baumelte. Ich holte das Rasierzeug aus der Tragetasche, klappte den Schminkspiegel in der Sonnenblende auf und rieb Rasierschaum in meine
    Bartstoppeln.
    Rechts von uns funkelten jenseits der unbebauten
    Fläche einige Lichter auf der Rückseite von Häusern in der Sir Lewis Street – nicht jedoch in dem einen, das wir aus dieser Entfernung für die Nummer 88 hielten. Auf dem Trampelpfad am Bach waren vereinzelt Fußgänger und Radfahrer unterwegs, und aus einigen Schornsteinen stieg Rauch auf. Suzy war bereits dabei, sich wegen der Rückkehr dorthin künstlich aufzuregen. »Sie sollen bloß keinen Kohl kochen!«
    Ich rasierte mich mehr schlecht als recht, während Suzy an einer Wohnsiedlung mit Apartmentgebäuden
    und dann an einem Feuerwehrhaus vorbeifuhr, an dessen Toren noch Streikplakate hingen. Schließlich kamen wir zu den neuen Autohäusern aus Stahl und Glas, in deren Ausstellungsräumen blitzblank polierte Audis und
    Citroëns nur darauf warteten, von den Besitzern der benachbarten

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