Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone - 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
Vom Netzwerk:
Luxushäuser – auf. eigenen Grundstücken mit Steinlöwen als Bewacher der Einfahrten – gekauft zu werden. Ich wischte mir Seifenschaum und etwas Blut von einem Schnitt am Kinn mit Seidenpapier aus einer Next-Tragetasche ab, benutzte das von Suzy gekaufte Rasierwasser und roch jetzt durchdringend nach Menthol.
    Auf der Umgehungsstraße kamen wir an einen großen Kreisel. Die zweite abzweigende Straße schien in die dunkelste Gegend zu führen, und Suzy nahm sie,
    während ich die Packungen mit unseren eleganten
    Haushaltshandschuhen von Morrisons aufriss. Sie bog nach rechts auf eine Straße zweiter Ordnung ab und hielt schließlich auf einem unbefestigten Parkplatz neben einem Feld.
    Anstatt still darüber nachzudenken, was uns in den nächsten paar Stunden bevorstehen könnte, schien Suzy beim Gedanken daran immer mehr in Fahrt zu kommen.
    Sie schlug spielerisch mit ihren Handschuhen nach mir.
    »Stehst du auf Gummi?« Sie lachte. Die

    Innenbeleuchtung flammte auf, als sie die Fahrertür öffnete und die linke Hand nach der Glühbirne für die Kofferraumbeleuchtung ausstreckte. »Ich hole unser Zeug.«
    Ich hörte, wie die Heckklappe geöffnet wurde und sie im Kofferraum herumwühlte. Es dauerte nicht lange, bis sechs Pakete mit Teilen von ABC-Schutzanzügen auf den Rücksitz flogen. Auf den großen weißen Karten in den Klarsichthüllen stand einfach »Hose« oder »Jacke«. Wir würden einen Teil unserer Ausrüstung nach dem anderen vorbereiten und den Rest zunächst im Kofferraum lassen.
    Falls jemand seinen Hund spazieren führte oder mit dem Auto auf unserem Parkplatz hielt, ließen wenige Teile sich schneller verstecken.
    Ich schlug die äußere Hülle zurück und riss den
    dicken, luftdichten Plastikbeutel mit den Zähnen auf.
    Luft zischte, als Innen- und Außendruck sich ausglichen.
    Der ABC-Schutzanzug in dem Beutel bestand aus
    dunkelgrauem Baumwollgewebe, das mit mehreren
    Lagen von winzigen Kohlefaserplättchen beschichtet war. Mit etwas Glück würde er alle biologischen oder chemischen Kampfstoffe abhalten, bevor sie in Kontakt mit der darunter getragenen Kleidung oder – was noch wichtiger war – mit meiner Haut kamen.
    Um keinen Lärm zu machen, ließ Suzy die Heckklappe behutsam herunter, sodass sie nur einmal klickend einrastete, bevor sie wieder einstieg und nach einem Jackenbeutel griff. Jeder von uns hatte drei Pakete: Hose, Jacke mit Kopfhaube und Überschuhe aus Gummi. Die Hosenbeine fühlten sich an, als seien sie in einer chinesischen Wäscherei zu sehr gestärkt worden; ich musste mit der Hand hineinstoßen, um die Stofflagen voneinander zu trennen. Suzy machte ihre Jacke auf gleiche Art gebrauchsfähig. Sie war noch immer in Hochstimmung. »Großartig, was?«, flüsterte sie. »Ich komme mir vor, als wären wir zu einer Fetischparty unterwegs.«
    Sobald wir mit den Hosen und Jacken fertig waren, rollten wir sie zusammen und packten die schwarzen Überziehschuhe aus. Sie wurden in einer einzigen
    Universalgröße geliefert und mussten wie römische Sandalen geschnürt werden. Wir fädelten ihre
    Gummibänder durch die Schlaufen am Sohlenrand; damit war unsere ABC-Schutzausrüstung einsatzbereit.
    Die Scheiben des Peugeot beschlugen innen. Wir
    wickelten die Anzüge um die Überschuhe und stiegen dann aus, um sie in die Bereitschaftstaschen zu packen.
    Ich riss den Klettverschluss eines olivgrünen
    Nylonbeutels auf und zog meine ABC-Schutzmaske
    heraus: das Standardmodell S6 der britischen Armee. Sie bestand aus schwarzem Gummi, hatte zwei
    Augenscheiben und wurde mit schon angeschraubtem
    Filter geliefert. Ersatzteile gab es keine, aber das war theoretisch kein Problem; jeder Filtereinsatz war tagelang verwendbar. Ich hätte nur gern gewusst, ob dieser hier fabrikneu war.
    Ich überzeugte mich davon, dass der
    Moosgummistreifen um den Maskenrand unbeschädigt
    war, damit dort nichts eindringen konnte. Vor der Stelle, die mein Kinn bald einnehmen würde, befand sich ein kleines Ventil; ich drehte es im Uhrzeigersinn, damit Innen- und Außendruck in der Vorkammer sich
    ausglichen, sodass der Maskenrand eng anliegen würde.
    Deshalb hatte ich mich auch rasieren müssen, denn Bartstoppeln hätten die Abdichtung beeinträchtigt. Aus demselben Grund ist kurzes Haar vorteilhaft: Man will auch nicht, dass wallende Locken den Maskenrand
    undicht machen.
    Ich hielt die Schutzmaske mit den Händen offen und sah inzwischen zu, wie Suzy die Augenscheiben ihrer Maske mit dem mitgelieferten

Weitere Kostenlose Bücher