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Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Nick Stone 06 - Feind ohne Namen

Titel: Nick Stone 06 - Feind ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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verlaufen hat. »Beunruhigen Sie sich nicht.« Er hob die Hand. »Ihre Tochter ... gehen Sie zum Coffee Shop, gehen Sie gleich hin. Gehen Sie, gehen Sie!«
    Das klang fast entschuldigend, als täte ich ihm einen Gefallen, wenn ich diese Aufforderung befolgte. Am liebsten hätte ich ihn auf der Stelle am Genick gepackt und durchgeschüttelt, um mehr zu erfahren, aber das hätte Kelly nichts genützt. »Sie meinen das Starbucks in Farringdon?«
    »Ja, gehen Sie jetzt dorthin.«
    Ich musste Ruhe bewahren. »Sie wissen, wo sie ist?«
    »Er wird Ihnen helfen, gehen Sie gleich hin.« Damit wandte er sich ab und schlenderte davon.
    Ich lief zum Auto.
    Woher konnte der Informant wissen, wo Kelly war? Woher wusste er überhaupt, dass sie existierte? War der Informant ein Strohmann des Jasagers? Aber wenigstens passierte jetzt etwas. Das ist gut, versuchte ich mir selbst einzureden. Das ist gut.
    Ich stellte den Vectra in einer Seitenstraße ab, rannte zum Starbucks, machte Halt, ging hinein, holte mir einen Kaffee und setzte mich damit ans Fenster, weil ich diesmal gesehen werden wollte.
    Zehn Minuten vergingen, und ich musste dringend pinkeln, aber ich traute mich nicht, meinen Platz zu verlassen. Ich durfte nicht riskieren, den Informanten zu verpassen.
    Ich zog Kellys Brief heraus und fing an, ihn nochmals zu lesen. Das war ein Fehler. Er wurde wieder zu ihrem Pass gesteckt, und ich konzentrierte mich darauf, mit kleinen Schlucken meinen Kaffee zu schlürfen. Dabei konnte ich kaum noch stillsitzen. Mein ganzer Körper kribbelte, weil er in Bewegung sein, etwas tun wollte. Scheiße, der Kerl musste unbedingt kommen - und das sofort!
    Einige Minuten später kam draußen Grau vorbei: von rechts nach links, das Innere des Coffee Shops absuchend.
    Zwei Mädchen, die Kaffeetassen und Handys in einer Hand und Tragetüren mit Einkäufen in der anderen Hand jonglierten, setzten sich an den Tisch gegenüber. Dann war auf einmal er da. Er ging von rechts nach links am Starbucks vorbei und verschwand. Ich wusste, dass er mich gesehen hatte; ich wusste, dass ich hier ausharren musste. Er würde sich nur von Grau bestätigen lassen, dass ich nicht etwa eine ganze Armee von Freunden mitgebracht hatte. Als ob das möglich gewesen wäre. Ich hatte keine.
    Weniger als eine Minute später hörte ich, wie die vom Innenhof in den Coffee Shop führende Tür geöffnet wurde. Ich sah mich nicht danach um.
    Eine Hand berührte sanft meine linke Schulter. »Hallo.«
    Ich drehte mich um und sah, dass Grau jetzt den Hinterausgang des Starbucks vom Innenhof aus überwachte. Wo war Blau? Musste er auf Kelly aufpassen?
    Der Informant ging an mir vorbei zur Theke und gab seine Bestellung auf. Wir wechselten erneut einen Blick, während die Kaffeemaschine zischend seine Tasse füllte.
    Ich saß weiter wie auf Kohlen, während ich beobachtete, wie er das Wechselgeld einsteckte, an den SMS-schreibenden Mädchen vorbeiging, an meinen kleinen runden Tisch trat und mir gegenüber Platz nahm. Das alles schien endlos lange zu dauern.
    Ich roch wieder, dass er ein starker Raucher war.
    »Was ist mit meiner .«
    Er hob die Hand und zeigte mir zwei Reihen gelb verfärbter Zähne. »Ihre Tochter ist in Sicherheit.«
    »Wieso haben Sie .«
    »Alles ist okay.« Er versuchte einen Schluck, aber sein Kaffee war noch zu heiß, deshalb stellte er die Tasse wieder ab.
    »Scheiße, was soll das heißen, dass alles okay ist? Ich war heute Morgen im Bungalow.«
    Der Informant nickte langsam. »Oh, ich verstehe.« Er sah in seine Tasse, als überlege er, ob er noch einen Schluck probieren solle, und musterte dann wieder mich. »Haben Sie irgendjemandem von dieser Sache erzählt?«
    Ich erstarrte förmlich; mein Herz schien einen Schlag zu überspringen. Selbst wenn ich’s getan hätte, hätte ich jetzt gelogen. »Nein, niemandem.«
    Zwei Jungs kamen herein und winkten den Mädchen zu. Wir warteten, bis sie mit ihrem Kaffee bei den beiden Platz genommen hatten. Ich wusste, dass ich Ruhe bewahren und auf jedes Wort achten musste, das er sagte. Das tat ich in solchen Situationen normalerweise, aber es war nicht so leicht, wenn die Sache einen selbst betraf.
    Er schob seine Tasse behutsam zur Seite und beugte sich nach vorn. »Ich muss sie in meiner Obhut behalten, während Sie etwas für mich tun. Ich habe einen sehr einfachen Auftrag für Sie. Sie fliegen nach Berlin, holen fünf Flaschen Wein ab und bringen sie mir bis morgen Abend.«
    Aggression würde ihr nicht helfen, aber

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