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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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gutmütiger Onkel.
    »Bitte kommen Sie herein.«
    Seine Augen waren hell, und Intelligenz schimmerte in ihnen. Die Mundwinkel deuteten ein Lächeln an, aber ich wusste nicht, ob es mir und Jerry galt oder dem Langhaarigen, der uns zu ihm brachte und dann mit dem VW in Richtung des Kontrollpunkts zurückfuhr.
    Wir folgten Nuhanovic auf einen kopfsteingepflasterten Hof. Er reichte mir nur bis zum Kinn, aber es bestand kein Zweifel daran, wer hier das Sagen hatte.
    »Ich habe trockene Kleidung für Sie, und heißes Wasser. Wenn Sie sich gewaschen und umgezogen haben, essen und reden wir.« Er sprach langsam und mit deutli- chem Akzent, aber sein Englisch war perfekt, und er wählte jedes Wort mit großer Sorgfalt.
    Direkt vor uns befand sich ein einstöckiges Gebäude mit einer Veranda. Alles war dunkel.
    Nuhanovic führte uns nach links an der Mauer entlang, zu einem anderen, höheren Gebäude, das den Hof begrenzte. Wir folgten ihm und dem Licht der Öllampe eine knarrende Holztreppe empor zur Veranda des ersten Stocks. Warmes Licht glühte hinter den Blauglasscheiben einer Tür auf der linken Seite.
    Er öffnete sie und forderte uns zum Eintreten auf. Wir zögerten und machten Anstalten, zuerst die Stiefel auszuziehen.
    »Bitte, das ist nicht nötig, treten Sie ein.« Nuhanovic sah sich Jerrys Gesicht genauer an. »Die Wunde muss gereinigt werden.«
    Der Raum maß etwa vier mal fünf Meter, und ein loderndes Kaminfeuer wärmte ihn. Holzscheite waren an der Wand gestapelt, und die Luft roch nach Parfüm und Rauch.
    Unsere Schatten tanzten über die Wände. Eine Öllampe in der Ecke war die einzige andere Lichtquelle, und Lavendelöl siedete in einer Messingschale über dem Feuer. Den schönsten Anblick boten die beiden dampfenden Kannen am Rost. Ich hielt direkt darauf zu.
    Jerry folgte mir und versuchte, seinen Blutkreislauf vor dem Feuer wieder in Schwung zu bringen. Darüber blubberte heißes Wasser in einem tönernen Tank, der mit Einlegearbeiten aus buntem Glas verziert war.
    Nuhanovic blieb an der Tür stehen. »Das Wasser sollte heiß genug sein, damit Sie beide duschen können. Ziehen Sie sich um und machen Sie es sich bequem. Anschließend sprechen wir miteinander.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Ich bin Nick.« Ich zeigte auf meinen Begleiter. »Das ist Jerry.«
    Das angedeutete Lächeln kehrte zurück. »Und ich bin Hasan.«
    Er ging nach draußen und schloss die Tür.
    Jerry wartete keine zweite Einladung ab. Er öffnete den kleinen Messinghahn unten am Tank, und heißes Wasser strömte in einen großen Krug darunter. Ich nahm mir die Kannen vor und schenkte uns etwas zu trinken ein. Zum Glück war es Tee und kein arabischer Kaffee, obwohl mir eigentlich alles recht gewesen wäre, selbst lauwarm. Ich gab einige Stücke braunen Kandiszucker hinein. Das Glas verbrannte mir Finger und Lippen, als ich daran nippte.
    Jerry füllte den Krug, als er sich vor mir auszuziehen begann. Ich streifte die Stiefel ab, füllte erneut mein Glas und sah mich um. Sitzbereiche mit vielen Kissen dominierten zwei Seiten des Raums. Einfache Kleidung lag für uns bereit. Die schmutzig weißen Wände waren ohne Dekoration.
    Hinter einer aus Holzlatten bestehenden Tür auf der anderen Seite des Feuers gab es eine Toilette: ein einfacher Kasten mit einer Öffnung, einer Waschschüssel und einem Handtuch daneben. Steckdosen oder elektrische Geräte fehlten. Wir schienen um hundert Jahre in die Vergangenheit gereist zu sein.
    Jerry hatte seine Kleidung abgelegt und füllte einen zweiten Krug mit Wasser aus einem Fass. Offenbar wusste er, wie man sich im neunzehnten Jahrhundert gewaschen hatte. Er löste die Kette, die den verzierten Messingeimer über dem steinernen Duschbrett links vom Feuer hielt. Er ließ sie durch die Hand gleiten, bis der Eimer das Duschbrett erreichte, schüttete dann Wasser aus beiden Krügen hinein, bis er mit der Temperatur zufrieden war.
    Ich öffnete die Tür mit dem Blauglas und sah nach draußen. Raureif glitzerte auf den Terrakottadächern. Oben funkelte eine Million Sterne an einem pechschwarzen Himmel.
    Auf der anderen Seite des Hofes war es völlig dunkel. Ich bemerkte die Umrisse eines weiteren Gebäudes hinter dem einstöckigen, wo vermutlich die Familie wohnte. So war es typisch bei Muslimen. Besucher kamen auf dieser Seite unter. Wenn sie aus geschäftlichen Gründen da waren, quartierte man sie im Erdgeschoss ein. Der erste Stock war für Gäste der Familie reserviert, da sie in den privaten Hof

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