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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Warum waren Sie wirklich da?«
    Zum Teufel auch, warum nicht? Wenn ich mehr von ihm erfahren wollte, musste ich ihm meinerseits mehr bieten.
    Ich erzählte, warum ich in dem Versteck gelegen und auf die Paveway für Mladic gewartet hatte. »Ich fühlte mich sehr schuldig, weil ich sie nicht früher gerufen hatte. Mich quälte der Gedanke, dass ich in der Lage gewesen wäre, vielen Menschen das Leben zu retten. In letzter
    Zeit denke ich daran, dass es mir vielleicht helfen würde, mit Ihnen darüber zu reden. Sie waren da; Sie können mich vielleicht verstehen.«
    Nuhanovic runzelte die Stirn. »Mladic?« Er nickte sich selbst zu, als hätte er gerade die Antwort auf eine Frage gefunden. »Mladic ... Aber sie ließen ihn entkommen.«
    Ich wollte nicht über den verdammten Mladic reden. »Jemand erklärte mir, dass ich kein Verzeihen brauche und getan hätte, was ich zum betreffenden Zeitpunkt für richtig hielt .«
    Nuhanovic sah mich an und schürzte die Lippen. »Ich stimme Ihrem Freund zu. Er ist sehr weise.« Ohne die Andeutung eines Lächelns fügte er hinzu: »Ganz offensichtlich handelt es sich bei ihm nicht um einen Serben.«
    Ich hob ein Glas Orangensaft an den Mund und trank einen Schluck. Es wurde Zeit, den Einsatz zu erhöhen. »Auch mich verwirrt etwas. Warum wurden die Mädchen zurückgehalten, nachdem alle anderen fortgebracht worden waren? Und warum behielt Mladic einige von ihnen, nachdem Sie die Zementfabrik verlassen hatten? Wussten Sie das?«
    »Natürlich.« Nuhanovic schien verärgert zu sein, aber ich wusste nicht, wem oder was sein Ärger galt. »Zur Auseinandersetzung mit Mladic kam es, weil er von mir verlangte, den vereinbarten Preis für die Mädchen zu bezahlen, er aber gleichzeitig einige für seine Männer zurückbehalten wollte. Wir stritten über den Preis, nicht über Leben. Er ist ein Tier. Und doch gestattete man ihm zu überleben.«
    »Sie haben Mladic die Mädchen abgekauft?«
    »Bei dem Angriff auf Sie in der vergangenen Nacht ging es nicht um Ideologie, nur um Geld. Die Serben sind Konkurrenten in der Branche, in der auch wir arbeiten.«
    »Die Mädchen dienten dem Geschäft?«
    »Ich will es nicht entschuldigen. Was Sie gesehen haben, betraf nicht nur den Kauf der jungen Frauen; es ging auch darum, andere zu retten. Ihre Mütter, ihre Brüder. Das war immer Teil einer jeden Vereinbarung und kam in den hohen Preisen zum Ausdruck, die ich den Serben bezahlte. Empört Sie das?«
    »Es überrascht mich.«
    »Einige finden das, was bald meine Vergangenheit sein wird, ein wenig . unangenehm. Aber ich habe viele Leben gerettet, auch jene, die Sie hätten retten können. Mladic und seine Aggressoren brachten tausende um. Fünftausend allein in Srebrenica. Das empört mich , Nick. Doch der Westen beschloss, Mladic an jenem Tag nicht zu töten. Es scheint ihm noch immer zu gefallen, dass er auf freiem Fuß ist. Warum?, frage ich mich. Ich habe darauf hingewiesen, wo er sich befindet: in einem Kloster in Montenegro. Aber wo sind die Bomben? Wo bleiben die Einsatztruppen?«
    Ich suchte nach einer Möglichkeit, Nuhanovics Ärger abzulenken. Wir mussten gute Kumpels sein, wenn Jerry und ich dies lebend überstehen wollten. »Sag du es ihm, Jerry.«
    Jerry ließ die Kamera sinken und erklärte die Sache mit dem Internationalen Gerichtshof. »So einfach ist das. Offenbar beschloss man, einige große Namen aufzusparen, um sie nach dem Krieg anzuklagen.« Er zog das Zellophan von der zweiten Kamera.
    Nuhanovic schien kurz vor einer Explosion zu stehen. »Verbrecher wie Mladic und Karadzic sind noch immer auf freiem Fuß, aber ich, kein Mörder, bin das Ziel von so viel Feindseligkeit aus dem Westen, dass ich gezwungen bin, mich in einem anderen Land niederzulassen, um meine Arbeit fortzusetzen.«
    Jerry nutzte die Gelegenheit und drückte den Auslöser. Der Blitz ließ Nuhanovic erneut blinzeln. Als er die Augen öffnete, reflektierten sie das Licht der Öllampen.
    »Auch ich habe das Entsetzen in ihren Gesichtern gesehen, als ich sie ihrem schrecklichen Schicksal überließ. Aber Gott wird verstehen. Ich habe Ihn auf meiner Seite. Was Sie von Benzil und sicher auch von anderen Leuten gehört haben, entspricht der Wahrheit. Ich kann und werde den Islam einen.
    Der Westen und selbst der Islam werden versuchen, mich daran zu hindern, aber ich habe Glauben und Zuversicht, die beiden Dinge, die eine Mutter zu einer Selbstmordattentäterin werden lassen oder einen Ehemann dazu bringen, eine 747 in

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