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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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sondern richtete sie auf einige Polizeibeamte, die sich hinter ihren Streifenwagen duckten. Damit beendete er sein Leben. Sechs oder sieben Schüsse trafen ihn gleichzeitig und rissen ihn von den Beinen. Der Schirm wurde schwarz, zeigte dann wieder das Studio und einen Nachrichtensprecher, der über den Verkehr auf dem Beltway berichtete.
    Ein weiterer Selbstmord-durch-Polizei, den Zuschauern morgens beim Frühstück präsentiert.
    Die Toastscheiben kamen nach oben. Ich schob Käse zwischen sie, nahm einen schmutzigen Teelöffel und kratzte damit den Rest aus einem Branston-Glas. Inzwischen war ich bei drei bis vier Gläsern pro Woche angelangt. Ezra hätte einen Mordsspaß gehabt, wenn ich ihm davon erzählt hätte: Ganz offensichtlich gab es in mir eine unerfüllte Sehnsucht nach dem Heimatland. Toast, Käsescheiben und Branston Pickles - manchmal dreimal am Tag, während ich auf dem Sofa lag und mir Oprah ansah. Kein Wunder, dass die Jeans immer enger wurde.
    Ich wandte mich dem Fenster zu, sah durch den grauen Morgen in Richtung seines Büros und äffte ihn nach: »Haben Sie eine Ahnung, was das bedeuten könnte, Nick?«
    Ich biss ab und hob den Rest. »Steck’s dir in den Hintern.«
    »Es heißt Arsch, Nick. Sie sind jetzt Amerikaner, und in Amerika sagen wir >Arsch<.«
    In der Küche suchte ich in leeren Schachteln, ohne Erfolg. Ich hatte keine Teebeutel mehr, aber genug Pillen und Tabletten: neun große Flaschen voll von dem Zeug, das Ezra mir verschrieb. Ich versicherte ihm, dass ich den Kram nahm, aber verdammt, ich wollte den Scheiß nicht in mir haben. Ich hatte schon genug Probleme mit dem Branston.
    Ich musste meinen dicken Arsch in Bewegung setzen und den britischen Laden unten in Georgetown besuchen, wo all die Botschaftsjungs einkauften. Alle Briten hassen die komischen Teebeutel an einem Faden, die sie einem in den Staaten andrehen wollen. Sie schmecken schrecklich, und außerdem ist kaum was drin. Was ich wollte, war Tee, in dem der Löffel stecken blieb, die Art von Tee, die aus der Thermoskanne eines Klempners kommt und wie heiße Schokolade aussieht. Andererseits . Sollte ich mir wirklich die Mühe machen, diesen Laden aufzusuchen? Vielleicht musste ich heute gehen - es hing davon ab, was George mir zu sagen hatte. Wohin dann mit dem Kessel?
    Ich überlegte, ob ich duschen sollte, zuckte dann mit den Schultern, öffnete in der Küche den Hahn und spritzte mir Wasser auf die Haare, um sie ein wenig zu glätten. Anschließend zog ich die Turnschuhe an.
    Auf dem Weg zur U-Bahn besorgte ich mir ein Stück Blätterteiggebäck und schlang es hinunter, bevor ich die Crystal City Station erreichte. Essen, trinken, rauchen, was auch immer - in der Washingtoner U-Bahn ist alles verboten.
    Einige Minuten später, als der makellose Aluminiumzug unter der Hauptstadt dahinrumpelte, dachte ich an den Schwarzen im Fernsehen. Welches Problem auch immer er gehabt hatte, jetzt war es vorbei. Er hatte es gelöst.
    Es war mir gleich, was mit mir geschah, aber in einem Punkt musste ich Ezra Recht geben: Wenn ich wirklich bereit gewesen wäre, Selbstmord ernsthaft in Erwägung zu ziehen, hätte ich es schon hinter mich gebracht. Diesen Weg würde ich nicht beschreiten. Ich erinnerte mich noch an das Gefühl, das ich bekam, wenn sich andere ehemalige Angehörige des Regiments umbrachten, und es war nicht Neid oder etwas in der Art. Es war einfach nur Zorn, jede Menge Zorn, darauf, dass sie einfach verschwanden und es anderen überließen, die Dinge zu regeln. Manchmal hatte ich ihre Sachen in Ordnung bringen müssen, bevor sie an die nächsten Verwandten gingen. Es war wichtig, dass sie keine Briefe von Freundinnen oder andere Dinge ihres geheimen Lebens enthielten, die der Familie peinlich sein könnten. Ich erinnerte mich daran, dass ich bei einem Burschen Briefe verbrannt hatte, bei denen ich vermutete, dass sie von einer Freundin stammten. Als ich die Sachen seiner Frau brachte, begann sie zu weinen. Wieso hatte Al nicht die Liebesbriefe behalten, die sie mit »Fizz« unterschrieben hatte, seinem Kosenamen für sie?
    Dann dachte ich an all die Versicherungspolicen, die nichts mehr taugten, weil ein egoistischer Mistkerl eine Überdosis genommen hatte. Wenn man sich zum Selbstmord entschlossen hatte und klar genug bei Verstand war, um Schmerzmittel oder so zu horten . warum nicht Fallschirmspringen gehen und beim dritten Sprung vergessen, die Reißleine zu ziehen?
    Am schlimmsten war die Wirkung auf die Kinder, die

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