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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Association mit Sitz in London erklärte, durch den Krieg gegen den Terror käme es zu wachsender Ablehnung amerikanischer Produkte; die muslimische Gemeinschaft fühlte sich besser, wenn sie andere Waren kaufte. »Dann haben wir das Gefühl, etwas bewirken zu können«, führte sie aus. »Coca-Cola ist zu einem großen Symbol für Amerika geworden. Es ist ein greifbares Symbol zu einer Zeit, in der die amerikanische Außenpolitik auf immer mehr Ablehnung stößt.«
    Coca-Cola wies darauf hin, dass der inoffizielle Boykott von US-Produkten als Reaktion auf Washingtons Unterstützung für Israel zu starken Umsatzverlusten geführt hatte. Als vor einigen Jahren ein prominenter muslimischer Kleriker Coca-Cola und Pepsi für »unislamisch« erklärt hatte, waren die Verkäufe von Zam-Zam- Cola drastisch gestiegen, jenes Getränks, das kurz nach der islamischen Revolution im Iran eingeführt worden war.
    Inzwischen wurde Zam-Zam-Cola nach Saudi-Arabien und in andere Länder am Persischen Golf exportiert. In den letzten vier Monaten des Jahres 2002 waren mehr als zehn Millionen Flaschen verkauft worden.
    Qibla Cola - benannt nach der Richtung, in die sich die Gläubigen beim Gebet wenden - plante eine Expansion in den Nahen Osten, nach Afrika, Südasien und in den Fernen Osten. Ich lächelte bei der Vorstellung, dass uns Werbespots aufforderten, Zam Zam zu probieren.

 
23
Donnerstag, 9. Oktober
    Während des anderthalbstündigen Flugs war die mit vierzig Sitzen ausgestattete königlich-jordanische Turbo- Prop-Maschine mehrmals in Turbulenzen geraten. Ich hatte den Kopf am Fenster und sah zum Schemen des Propellers. Kein Wunder, dass die meisten Weltreligionen in der Wüste entstanden waren. Was gab es dort schon anderes zu tun?
    Bei jedem Wackeln des Flugzeugs schnappten jene Passagiere nach Luft, die neu im Spiel waren. Vermutlich befürchteten sie, dass uns eine SAM 7 vom Himmel holte. Die gar nicht so komische Sache war: So etwas konnte durchaus geschehen.
    Ich sah zu Jerry auf seinem Gangplatz. Er war mit seiner Kameraausrüstung beschäftigt, und so blickte ich wieder aus dem Fenster. Unter uns in der Wüste sah ich das Band der Straße, die Jordanien mit Bagdad verband. Sie wirkte so fern wie eine Autobahn auf dem Mars.
    Jerry hatte mich am Flughafen Heathrow abgeholt, und drei Stunden später waren wir auf dem Weg nach Jordanien. Der Sunday Telegraph wollte nicht nur ein
    Bild, sondern auch sechstausend Worte darüber, wie Nuhanovic gefunden worden war und was er über sich zu sagen hatte.
    In Jordanien hatten wir seit Montagabend warten müssen. An jedem Morgen gab es nur einen Flug nach Bagdad, und alle wollten an Bord.
    Um Bagdad früher zu erreichen, hätten wir uns auf die Straßen wagen müssen. Es gab drei Routen: von Kuwait im Süden, von Jordanien im Westen und von der Türkei im Norden. Angeblich sollte derzeit der Weg von der Türkei am besten sein, aber es lief noch immer auf einen Albtraum hinaus. Man sprach nicht umsonst von den »Ali-Baba-Straßen«. Alle Gangster in der Gegend wussten, dass Journalisten mit viel Geld unterwegs waren, und deshalb kam es immer wieder zu Überfällen und Entführungen. Und wenn einen die Verbrecher nicht erwischten, so konnte man den nervösen jungen amerikanischen Soldaten zum Opfer fallen. Sie mochten keine Leute, die ihre Konvois überholten.
    Selbst wenn man uns ausgeraubt hätte: Es wäre noch immer billiger gewesen als Fliegen. Es kostete jeden von uns über tausend Dollar, und selbst rechtzeitige Buchung garantierte keinen Platz. Wir hatten für unseren Dienstagflug bezahlt, mussten aber trotzdem jeden Tag erscheinen und versuchen, uns an Bord zu reden. Für jeden Start gab es eine Passagierliste, die jedoch keine Rolle spielte. Man musste sich anstellen und sein Glück bei den Frauen am Tresen versuchen. Jeden Morgen deutete ich auf unsere Namen in der Liste, und jedes Mal bekam ich zu hören: »Ja, Sie haben gebucht, aber heute können Sie nicht fliegen.« Jerry übersetzte, aber für mich klang es einfach wie »Verzieht euch«.
    Es war noch dunkel gewesen, wenn wir am Morgen unser Hotel verlassen hatten, um mit dem täglichen Bestechungswerk zu beginnen. Wir hatten sogar versucht, uns einen Platz an Bord des täglichen UN-Flugs zu erschleichen - die Maschine schien nie sehr voll zu sein. Die UN hatten Bagdad verlassen, nachdem bei einem Bombenanschlag ihr Repräsentant Sergio Vieira de Mello und einige andere getötet worden waren.
    Jerry war immer nervöser

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