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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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geworden, denn er wollte in Bagdad Dinge regeln, bevor Nuhanovic kam, doch jetzt trafen sie beide am gleichen Tag ein. Ich beugte mich zu ihm und nickte in Richtung einiger Männer mit dichten Bärten, die weiter hinten saßen. »Bist du sicher, dass er nicht an Bord ist?« Das veranlasste ihn zu einem Lächeln. Er hatte seine DC-Quelle jeden Tag kontaktiert, ohne etwas Neues zu erfahren.
    Die meisten anderen Reisenden schienen übergewichtige Geschäftsleute zu sein, die in ihren obligatorischen Nahost-Anzügen schwitzten, was das Zeug hielt: khakifarbene, ärmellose Anglerjacken, mit Digitalkameras in den Taschen, sodass sie sofort Fotos schießen und anschließend Kriegsgeschichten erzählen konnten. Ich hörte deutsche und französische Stimmen unter ihnen, aber die meisten waren Amerikaner. Was auch immer ihre Nationalität sein mochte, sie trugen ihre Laptops und die anderen Sachen in brandneuen Macho-Rucksäcken.
    Einige Reihen vor uns saß ein Typ namens Rob Newman. Ich glaubte zumindest, dass er es war. Seit Anfang der neunziger Jahre hatte ich ihn nicht mehr gesehen; damals waren wir beide in der B Squadron des SAS gewesen. Ich hatte den Dienst quittiert und für die Firma gearbeitet. Erst später hatte ich erfahren, dass er der Kommandant der Patrouille gewesen war, die in Bosnien die LTD-Verstecke für mich vorbereitet hatte. Rob kannte den Nahen Osten und natürlich auch Bagdad. Während des ersten Golfkriegs waren wir beide in der Stadt und damit beschäftigt gewesen, die Kommunikationslinien zu unterbrechen. Er schien sein halbes Leben damit verbracht zu haben, auf einer Sanddüne zu sitzen, ebenso wie ich. Wenn es nicht darum ging, irgendeine arabische Spezialeinheit auszubilden, so ging es darum, eine auszulöschen. »Wahrung der britischen Interessen in Übersee« hieß es früher, aber unter New Labour klebte vermutlich ein neues, glänzendes und sehr hübsches PR-Etikett daran. Es hätte mich eigentlich nicht überraschen sollen, Rob wiederzusehen. Jeder, der eine Hypothek bezahlen musste, machte sich in dieser Zeit auf den Weg zum Irak.
    Ich hatte Rob jeden Tag im Flughafen von Amman gesehen, wo er ebenso wie wir auf den verdammten Flug wartete. Aber während Jerry immer mehr kochte, blieb Rob ganz ruhig. Er war tiefsinnig und unbeirrbar: Er überlegte stets erst gründlich, bevor er den Mund aufmachte. Er war immer die Stimme der Vernunft, und diese Stimme stand in direkter Verbindung mit einem Gehirn so groß wie der Felsen von Gibraltar.
    Seine andere Konstante bestand in der Art, sich zu kleiden: Er trug ein Button-down-Hemd, das sich unten ein wenig spannte, eine Baumwollhose, Caterpillar Boots und eine verdammte Seiko-Taucheruhr so groß wie ein Big Mac.
    Ich wusste nicht, ob er mich gesehen hatte - zu einem Blickkontakt war es zwischen uns nicht gekommen. Das gehörte zu den ungeschriebenen Regeln. Selbst wenn man sich erkannte: Man ging nicht zu dem anderen, um Hallo zu sagen. Vielleicht war er gerade mit irgendeinem Job beschäftigt; man könnte ihn in Teufels Küche bringen, wenn sein Name derzeit nicht Rob Newman lautete.
    Aber es wäre nett gewesen, ein wenig mit ihm zu plaudern.

 
24
    Ein Wust aus welligem braunem Haar bedeckte noch immer Robs Hinterkopf. Die einzelnen Strähnen standen in alle Richtungen ab. Zufrieden sah ich etwas Grau an den Seiten und stellte fest, dass er zugenommen hatte - worüber ich wohl kaum lästern konnte, nach mehreren Monaten Käsetoasts und Branston. Er war größer als ich, etwa eins fünfundachtzig, aber das machte mir nichts, denn er hatte auch die größte Nase der Welt. Mit sechzig würde sie knollig und rot sein, mit Poren so groß wie Krater. Er kam irgendwo aus den Midlands und hatte eine Stimme wie ein nächtlicher Radio-DJ.
    Neben Rob saß ein Mann Mitte dreißig, mit dichtem schwarzem Haar und sehr blasser Haut. Seine schmächtige Statur erinnerte mich an den jüngeren Nuhanovic. Er war noch nicht lange im Nahen Osten, so viel stand fest. Auf dem Gangplatz der Reihe hinter ihm saß der Sky Marshal, ein großer Jordanier mit geöltem Haar und einem dicken Bauch unter der cremefarbenen Baumwolljacke. Eine Reihe weiter hinten saßen zwei irakische Frauen, die die ganze Zeit lautstark schwatzten, nicht nur untereinander, sondern auch mit zwei weiteren auf der anderen Seite. Und dann Jerry und ich: gelangweilt, geschafft und durstig.
    Abgesehen von den Turbulenzen war es ein ereignisloser Flug. Es kamen keine Stewardessen, um Kaffee und Kekse

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