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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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anzubieten. Unter uns erstreckte sich endlos das Übungsgelände für die Mars-Expedition. Ein wenig Unterhaltung bot die Reihe hinter uns. Eine Kanadierin wollte nach Bagdad, um ein Buch über die Rechte der Frauen zu schreiben. Ihre Mutter war Irakerin, aber sie war selbst nie dort gewesen. Sie saß neben einem Amerikaner, der seit dem Start nicht müde wurde, sie anzubaggern und eine Eins für seine Mühe verdiente, denn er schien endlich weiterzukommen. Er erweckte den Eindruck, bis vor kurzer Zeit im Schaufenster eines Ladens für Tropenkleidung gestanden zu haben: khakifarbene Cargohose, Polohemd und eine noch größere Taucheruhr als Robs. Falls er nicht bei der Kanadierin landete, könnte ich ihm vorschlagen, zu Rob zu gehen und die Funktionen der Uhren miteinander zu vergleichen.
    Die Frau hatte sich fest vorgenommen, die Welt zu verändern, und er saß da und gab ihr in allem Recht. Er achtete darauf, leise zu sprechen, was sehr bedauerlich für die anderen Passagiere war: Wenn es um Quatsch ging, war dieser Bursche erstklassig. Wie seltsam es doch wäre, dass sie sich begegnet waren, fast Schicksal. Er interessiere sich ebenfalls für die Rechte der Frauen. Er arbeite jetzt als Zivilist für die CPA, die Coalition Provisional Authority, habe früher aber einer Sondereinheit angehört. Worüber er natürlich nicht sprechen dürfe.
    Jerry beugte sich zu mir. »Na klar. Er kann ihr nichts davon erzählen, weil es geheim ist!«
    Die Kanadierin schien sich allmählich für Mr. Tropen zu erwärmen. »Wissen Sie, in Jordanien zu sein ... Es war so ... karmisch. Ich kann es gar nicht abwarten, nach Bagdad zu kommen. Ich weiß schon jetzt, dass es meine geistige Heimat sein wird.«
    Jerry zwinkerte mir zu. »Diesen Scheiß hat mir meine Mutter erzählt, seit ich ein kleiner Junge war, aber für mich gibt’s keine geistige Heimat.«
    Ich lächelte, war mit den Gedanken jedoch woanders. Wir befanden uns im Luftraum von Bagdad, und die Wüste wich ersten Anzeichen von Menschen. Es handelte sich um eine gewachsene Stadt, deren Geschichte tausende von Jahren zurückreichte. Sie war nicht am Reißbrett entworfen und in der Fabrik gebaut wie Riad: Wir möchten eine Hauptstadt, stellt sie hier in den Sand! Die Gebäude unter uns waren jahrhundertealt, durchsetzt von Hochhäusern und Hochbahnen, wie man sie auch beim Anflug auf Heathrow sah. Mitten hindurch schlängelte sich der Tigris und glitzerte in der Sonne. Etwa sechs Millionen Menschen lebten in der Stadt. Ich hoffte, dass Nuhanovic in dieser Woche einer von ihnen war.
    Jerry hatte die Kamera und den anderen Kram in seiner Gürteltasche verstaut. Er war vor allem ein verdammt guter Action-Fotograf. Wenn er seine Kamera brauchte, so brauchte er sie schnell.
    Der Pilot teilte uns auf Arabisch und dann auf Englisch mit, dass wir bald auf dem internationalen Flughafen von Bagdad landen würden, und er sprach so, als kündige er unsere Ankunft in Malaga oder Palma an. Doch da hörte die Ähnlichkeit auch schon auf. Wir gingen nicht sanft tiefer, drehten nur eine Runde über dem Flughafen und verloren dann beunruhigend schnell an Höhe. Jemand, der vom Boden aus mit einer SAM 7 auf uns schießen wollte, würde feststellen, dass die Zielerfassung in diesem Fall sehr schwer war.
    Als wir vom Himmel fielen, fuhr der Pilot mit seinem Kurz-vor-der-Landung-Geschwafel fort, als geschähe überhaupt nichts Ungewöhnliches. Aber die Geschäftsleute vergaßen ihren Machismo vorübergehend, und die Kameras klickten nicht mehr. Jerry lehnte sich zurück. Hinter ihm richtete Mr. Tropen beruhigende Worte an die Kanadierin. »Alles in Ordnung, das ist ganz normal. Ich lasse das alle zwei Wochen über mich ergehen.« Sie schien allerdings gar nicht besorgt zu sein, eher aufgeregt, aber davon ließ er sich nicht aufhalten.
    Ich bemerkte zwei ausgebrannte 747 neben dem Terminalgebäude - Nasen und Tragflächen lagen auf dem Rollfeld verstreut. Eigentlich war der Flughafen ein riesiges Militärlager mit zahlreichen Zäunen und riesigen Betonsperren. Reihen gepanzerter Fahrzeuge, Helikopter und grüner Wohncontainer reichten bis zum Horizont. Tarnfarben-Feldanzüge und olivgrüne T-Shirts hingen an Wäscheleinen zwischen den Gebäuden.
    Als der Pilot bremste, gesellten sich uns sofort zwei Humvees hinzu und richteten ihre Maschinengewehre vom Kaliber 50 auf das Flugzeug, als erwarteten sie einen Angriff. Das gefiel den Geschäftsleuten. Ihre Kameras klickten wieder.
    »Meine Güte ...«

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