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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Schlagbaum für uns, und wir fuhren durch. Die von Schlaglöchern übersäte Zufahrt führte im Halbkreis zum Hotel, das von einer Betonmauer umgeben war. Weiße Soldaten mit australischen Flaggen an ihren Uniformen patrouillierten im Schatten, und ihre Steyr-Sturmgewehre sahen wie etwas aus einem Science-Fiction-Film aus. Ich hatte keine Ahnung, was sie hier machten, und vermutlich ging es ihnen ebenso. Ihre Augen blieben hinter den Sonnenbrillen verborgen, als sie beobachteten, wie wir ausstiegen.
    Einige Dealer trieben sich am Haupteingang herum und bedrängten eine Gruppe von Journalisten, die Aluminiumkisten und Kabelbündel aus ihren Geländewagen luden. In den Fahrzeugen sah ich Mischpulte, Laptops und Satellitenhandys. Zwei Mitglieder der Gruppe waren verletzt. Einer trug einen frischen Verband am Arm. Der andere, ein Deutscher, hatte einen am Kopf. Er würde was zu erzählen haben, wenn er heimkehrte.
    Jerry gab dem Fahrer fünf Dollar, und wir traten durch die Glastür zur Rezeption. Das Foyer war ein ganzes Stück kleiner als beim Palestine, die Decke niedriger. Auch hier gab es jede Menge Holz, und eine gläserne Vitrine bot die gleichen Dinge zum Verkauf an, von Kartenspielen mit den zweiundfünfzig Meistgesuchten bis hin zu Saddam-Uhren und Zahnbürsten.
    Jerry blieb zurück, als ich zum Tresen ging. Der Portier war ein Iraker, der stark nach Rasierwasser roch und an seinem Buch mehr Interesse zu haben schien als an mir. Hinter ihm sortierte eine junge Frau Zimmerschlüssel. Ich fragte mich, ob sie verwandt waren. Dies fühlte sich nach einem Familienhotel an -Augen und Nasen der beiden ähnelten sich sehr.
    Der Journalistentrupp kam herein, hielt geradewegs auf den Lift zu und sprach leise und langsam auf Deutsch. Weiter hinten führte eine gläserne Tür auf eine Betonterrasse, und ich sah das Ende eines Swimmingpools. Sonnenschein tanzte auf dem Wasser. Danny Connor hätte es hier gefallen.
    Die junge Frau wurde mit den Schlüsseln fertig, blickte auf und lächelte. Sie hatte langes, schwarzes, glänzendes Haar, in der Mitte geteilt, trug dunkelroten Lippenstift und schwarzen Eyeliner. »Guten Tag. Kann ich Ihnen helfen?« Ihr Englisch war perfekt, besser als meins.
    »Das hoffe ich. Ich suche Mr. Robert Newman. Er wohnt hier.«
    Sie lächelte erneut und sah im Buch nach. Zwar stand ein PC in der Nähe, aber welchen Sinn hatte es, ihn zu benutzen, wenn immer wieder der Strom ausfiel?
    »Vielleicht ist er mit einem kleineren Mann mit dichtem schwarzem Haar zusammen«, fügte ich hinzu. »Mr. Newman ist ein großer Weißer mit dunklem, welligem Haar und einer großen Nase. Ich glaube, er wohnt seit gestern hier.«
    Die junge Frau blätterte um und versuchte, nicht über mein Beschreibungsgeschick zu lächeln. Sie sah sehr gut aus in ihrer weißen Bluse und der schwarzen Hose, und ich dachte an die Braut. Ob sie noch lebte?
    »Einen Moment.« Sie nahm den Telefonhörer ab und drückte drei Tasten. Die Deutschen kehrten zurück, um eine zweite Ladung zu holen.
    Die Frau legte wieder auf. »Mr. Newman ist nicht in seinem Zimmer.«
    »Kein Problem. Wir warten am Pool, wenn Sie gestatten. Könnten Sie mir von jemandem Bescheid geben lassen, wenn er eintrifft, oder ihm ausrichten, dass ihn jemand sprechen möchte?«
    »Natürlich, natürlich.«
    Ich ging zur Tür neben dem Lift. Jerry folgte mir, und als wir nach draußen traten, erwartete uns eine Mauer aus Hitze.
    Der Garten war eine weitere kleine Oase im Chaos von Bagdad. Direkt vor uns erstreckte sich ein Speisebereich mit Tischen und Stühlen. Links führten einige Stufen zum Pool mit den blauen Fliesen. An seinem Rand sah ich Liegestühle und Tische unter großen Sonnenschirmen aus verblasstem blauem Segeltuch.
    Auch hier wachten australische Soldaten. Einer stand im Schatten der Betonmauer, auf der man Stacheldraht ausgerollt hatte. Weiter oben, am Rand des Speisebereichs, sah ich einen zweiten Burschen.
    Wir gingen die Stufen hinunter und zum gegenüberliegenden Ende des Pools. Einige Personen schwammen; andere lagen unter den Sonnenschirmen. Die meisten von ihnen waren Weiße, aber es gab auch einige Iraker, die Eistee tranken und die Frauen begafften.
    Schüsse knallten, etwa einen halben Kilometer entfernt. Der Australier im Schatten meldete es mit seinem Funkgerät. Wir kamen an zwei Frauen vorbei, die sich auf ihren Liegen ausgestreckt hatten, Liebesromane lasen und sich ihre morgendliche Dosis Hautkrebs holten.
    Der Australier an der Mauer

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