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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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hiesigen Bordelle bald zu einem Krieg im Krieg.«
    Vier Dosen Coke und eine weitere Runde Pommes später stand die Sonne viel höher, und wir gerieten allmählich in ihre Schusslinie. Ich stand auf und rückte den Sonnenschirm zurecht. Die meisten Leute hatten den Bereich des Swimmingpools verlassen und waren ins Hotel gegangen.
    »Mittag.« Jerry schaute auf die Uhr.
    Ich sah Bewegung an der Tür. Rob kam auf die Terrasse, mit einer AK in der Hand. Blinzelnd blickte er sich nach uns um.
    »Los, Kumpel, lass uns gehen.«
    Ich wollte nicht, dass Rob zu uns kam, denn dann wäre er in Hörweite des Australiers gewesen, der inzwischen im Schatten eines großen Bogens Pappe stand, dort, wo die Außenmauer das Gebäude traf.
    Ich erreichte ihn, als er die Stufen heruntertrat, und wir gaben uns die Hand. »Du musst mir einen Gefallen tun.«
    »Ich habe nicht viel Zeit, Kumpel. Muss bald wieder los.« Rob zögerte. »Was soll das heißen, eine große Nase?«
    Er trug die gleichen Sachen wie am vergangenen Tag, aber diesmal hing ihm hinten das Hemd über die Hose - vermutlich steckte eine Pistole darunter. Schweißflecken zeigten sich am Rücken und an den Achseln. Das Gesicht glänzte feucht.
    Jerry reichte ihm ebenfalls die Hand. »Wir haben uns gestern Abend bei der Party gesehen.«
    »Ja.« Rob sah mich an. Er kannte Jerry nicht, warum also mit ihm reden? So ist das eben.
    »Gehen wir nach oben.«
    »Welcher Stock?«
    »Der erste.«
    Natürlich. Ich wette, die Knitterhemden kamen zu ihm, ohne dass er wie ein Irrer winken musste.
    Am Lift wartete eine Journalistengruppe, mit Kameras, Kabeln und kugelsicheren Westen beladen. Rob ging nach rechts zur Treppe. »Wie ich hörte, kam es heute Morgen zu einem Angriff auf das Palestine.«
    »Ja, mit Raketengranaten. Danny Connor ist tot.«
    »Sehr bedauerlich.« Rob sprach in einem neutralen Tonfall. »Wenigstens ist sein Sohn groß.«
    »Ja. Neunzehn. Studiert.«
    »Hoffentlich hat er das mit der Pension geregelt.«
    »Connor? Das bezweifle ich.«
    Und das war’s, Thema abgeschlossen. Über diese Dinge gab es nie viel zu sagen.
    Wir gelangten in den ersten Stock und gingen durch einen schmalen Flur. Die Betonwände waren weiß gestrichen.
    »Was machen die Australier hier?«
    »Ihr Konsulat befindet sich direkt hinter dem Hotel. Sie sind hier, um sicherzustellen, dass niemand die Terrasse als Mörserabschussplatz verwendet. Für uns ist das gut, denn es sind immer Wächter da.«
    Wir erreichten Robs Tür, und ich folgte Jerry in etwas, das kein Hotelzimmer war, sondern eher ein kleines Apartment. Eine Klimaanlage gab es nicht, aber alles andere schon: einen Sitzbereich mit zwei Sofas und blumengemusterten Schutzbezügen; einen Couchtisch; den obligatorischen Plastikfernseher; eine Küchenecke mit Spüle, Kocher und Kessel.
    Wir legten unsere Sachen ab und gingen zu den Sofas. Jerry und ich nahmen auf einem Platz, saßen dort mit dem Rücken zur Schlafzimmerwand, wie ich vermutete. Durch die andere offene Tür sah ich ein Bad.
    Rob kam, legte Schlüssel und AK auf die Arbeitsplatte der Küche, zog dann die Pistole aus der Jeans und platzierte sie daneben. »Kaffee?«
    Wir nickten beide und beobachteten, wie er den Kessel mit Wasser aus einer Flasche füllte. Eine kleine Tür führte auf einen Balkon, der kaum einen Meter breit war. Nun, vom ersten Stock aus gab es auch nicht viel zu sehen.
    Rob hantierte mit Bechern, Löffeln und anderem Kram, während er darauf wartete, dass ich mit den Erklärungen begann.
    »Wir brauchen Hilfe, Kumpel. Heute Morgen haben uns Militärpolizisten abgeholt. Sie wollten wissen, warum wir nach Bosniern gefragt haben. Regten sich auf, weil sie befürchteten, wir könnten eine schlechte Story über sie bringen.«
    Rob lehnte sich an die Arbeitsplatte und beobachtete uns stumm, während er ein kleines Glas Nescafe aufschraubte.
    »Wir sollten die Stadt verlassen, sofort. Ich habe gesagt, dass wir nach Norden verschwinden würden, über die türkische Grenze. Aber wir möchten bleiben. Karten offen auf den Tisch, Kumpel. Wir brauchen ein Versteck, für fünf oder maximal sechs Tage, während wir versuchen, diesen Burschen zu finden. Es ist ein Risiko für dich, aber wir können uns nicht in irgendeinem Hotel einquartieren oder auf der Parkbank schlafen. Selbst wenn ich mir Schuhcreme ins Gesicht schmiere - dort draußen mache ich es nicht lange, oder?«
    Rob konzentrierte sich zu sehr darauf, Nescafe in die Becher zu löffeln. »Warum sind die Militärs

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