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Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit

Titel: Nick u. Jan 1 Zweite Halbzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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mehr, irgendwie waren da immer Leute, die uns zumindest vom Sehen kannten.
     
    Gestern Abend haben wir noch einen Spaziergang gemacht.
    „Ich möchte dich auch zuhause sehen, Nick“, fing Jan an, „du bist nicht bloß so'n Urlaubsflirt ...“ er lachte, „ich hatte überhaupt noch nie einen Urlaubsflirt!“ Mir war ganz warm innerlich.
    „Das bist du für mich auch nicht“, sagte ich, „ich kann's immer noch nicht fassen, dass du mich magst...“
    „Gemocht hab' ich dich von Anfang an!“ Er drehte sich um, ob uns einer sah, dann hielt er meine Schultern fest und sah mir in
    die Augen, „aber dass ich mich so wahnsinnig in dich verlieben würde ...“ Er beugte sich zu mir und küsste mich
    schnell. Wir gingen weiter und hielten uns an der Hand. „Wo arbeitest du?“, fragte er mich. „Ach, ich fahre Taxi“, sagte ich.
    „Zu bestimmten Zeiten?“, fragte er.
    „Es wird ziemlich flexibel gehandhabt ... wir werden uns bestimmt sehen.“
     
     

     
     
    Echt, genau wie Rüssel, oder?
     
     
     
     

Wieder zurück
     
    Zwei Männer im Ehebett - Eine fremde Ehefrau – Erster Abschied
     
Jan
     
    Wie entspannend die Rückfahrt ist!
    Nick und ich wechseln uns ab und er fährt so vernünftig, dass ich sogar schlafen kann, während er hinterm Steuer sitzt.
    Renate fuhr immer so hektisch.
    'Fuhr?', denke ich ertappt. 'Wie es ihr wohl ergangen ist?' Mein Blick fällt auf die Zigarettenschachtel in der Ablage. Als ich die erste Packung kaufte (es sind schon ein paar Schachteln geworden ...), dachte ich, dass es meine einzige „Sünde“ im Urlaub sein würde...
    Ich sehe rüber zu Nick. Der spürt meinen Blick, sieht mich kurz an und lächelt. Er setzt sich bequem zurück und streicht sich mit der Hand über den Schenkel, kurz hoch über den Reißverschluss seiner Jeans. Wieder ein Blick ... Er geilt mich ganz schön auf.
     
    Wir machen nur kurze Pausen, um auf's Klo zu gehen. In der Nähe von Lille, ich komme gerade vom Pinkeln, sehe ich einen gutaussehenden Typen neben Nick stehen. Sie lachen. Es gibt mir einen Stich.
    Bin ich bescheuert? Was machen meine Gefühle mit mir? Warum ist jeder Mann auf einmal ein Konkurrent? Mit Renate war das nie so.
    Der Typ hat sich bloß die Beine vertreten und Nick auf unser Stader Kennzeichen angesprochen. Er ist nur nett und plaudert. Scherzt mit den Kindern. Er ist Geschäftsmann aus Lüneburg und hat „eine Flamme“ in Paris besucht, wie er sich ausdrückt. Keine Gefahr also.
    „Und ihr?“, fragt er mich und ich sehe ihm an, dass er uns in keine passende Schublade einordnen kann.
    „Wir waren am Atlantik“, sagt Nick und nimmt Lily auf den Arm, die sich an ihn schmiegt. Was der wohl denkt?
    Nachts um zwei sind wir bei uns zuhause. Einen Augenblick lang hege ich die Befürchtung, Renate könnte da sein, obwohl sie mir ja gesagt hatte, sie würde ihr Zimmer in Hamburg beziehen. Ein Brief liegt auf dem Esstisch und es fehlen einige Möbel. 'Morgen', denke ich und zeige Nick das Gästezimmer mit dem Sofa unten. Demonstrativ. Für die Kinder.
    Unser Schlafzimmer liegt Gott sei Dank auch unten. Schräg gegenüber...
     
    Es ist herrlich, richtig im Bett mit ihm zu liegen! Nach unseren morgendlichen Walderlebnissen, immer auf der Hut und angespannt, ist das ein echter Genuss.
    Ich bin auch sofort wieder hellwach, ihm geht's genauso. Wir lieben uns ewig lange wie mir scheint.
    „Es ist so toll mit dir“, flüstert Nick hinterher, „ich will nie wieder weg!“
    „Dann bleib' doch“, sage ich und küsse ihn auf die Wange.
    „Du kratzt“, stelle ich danach überrascht fest. Er lacht. „Ich muss mich mal wieder rasieren.“
    „Stimmt, du bist ja'n Mann“, sage ich. „Was ist bloß aus mir geworden?“
    „Ein Schwuler“, sagt Nick und umschlingt mich wohlig seufzend, „ich hab' dich angesteckt.“
    Ist das echt so? Bin ich jetzt schwul?
    „Du kannst leider nicht hier bleiben“, sage ich zu ihm, „du musst rüber ins Gästezimmer.“
    Er gähnt und setzt sich auf, sucht seine Shorts und zieht sie an. Bückt sich nach Jeans und T-Shirt.
    „Gute Nacht, Liebster“, gurrt er mit betont affektierter Stimmlage.
    „Schlaf gut, Süßer“, kichere ich.
    Er grinst. „Ey - schwul oder was?“, sagt er mit Kaya Yanars Akzent, als er vorm Bett steht und macht dabei eine typische Handbewegung Richtung Schritt wie Hakan, der Türsteher.
    „Raus!“, sage ich lachend. Er wirft mir eine Kusshand zu und verschwindet. Mein Gott, was geht hier ab?
     
     
Nick
     
    Ich

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