Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
beiseite und gehe in sein Zimmer. Die drei kommen mit. Und jetzt...
Ach, du Schreck! Wer ist das denn? Die kenn' ich ja gar nicht... Himmel, wie sehe ich aus!
Bin ich das überhaupt? „Also bis auf die kräftigen Arme und wenn die Beine schön glatt wären ... dann würde niemand ins Grübeln kommen!", sagt Dietlinde.
Stimmt zweifellos. Im Spiegel steht 'ne Frau, die mir fremd ist. „Wow, ich seh' ja richtig gut aus!", sage ich ganz fassungslos. Diese tiefe Stimme will gar nicht zu dem hübschen zarten Wesen passen, das mich großäugig aus dem Spiegel ansieht mit verwirrtem Blick. Jetzt kommt Leben in die Person und sie lächelt auf einmal sehr verführerisch (reichlich ordinär sieht dieses Weib plötzlich aus!) und klimpert flirtend mit den dunklen Augenlidern ... wenn sie jetzt auch noch einen ordentlichen Busen zu bieten hätte, würde sich Bernie auf der Stelle in diesen Vamp vergucken!
„Hab' ich doch schon immer gesagt." Dietlinde betrachtet mich selbstgefällig mit dem Stolz des Künstlers, soeben ein Werk vollendet zu haben. Arne macht wieder Fotos. „Ich will jedes Bild haben, klar?", sage ich. Ey, ich kann den Blick gar nicht vom Spiegel abwenden, das gibt's doch nicht! Uli kommt mit den Sektgläsern und 'ner neuen Flasche an. Wir lassen die Gläser klingen.
„Auf uns Frauen!", ruft Dietlinde, wieder ganz vertraut mit seiner hohen Stimme und ich trinke meinen Sekt schnell hinunter und danach rülpse ich sehr laut und das klingt nicht sehr weiblich. Alle drei starren mich entsetzt an.
„Tschuldigung", sage ich, „aber nach Sekt muss ich immer aufstoßen ..." Uli seufzt.
„Nichts zu machen", sagt er, „wir drehen ihn nicht um ... auch wenn sein Äußeres täuscht ... er bleibt der ungehobelte Kerl, der er nun mal ist..." Ich hab' da auch keine Sekunde gezweifelt. „Egal", sagt Dietlinde, „auf jeden Fall war es der Hit ... danke", und er lächelt mich entzückt an. Ich kneife zwinkernd ein Auge zu. Schon in Ordnung.
Es klingelt.
„Kommt noch wer?", fragt Dietlinde. Hastig sehe ich zur Uhr. Sechs. Gott sei Dank, es kann noch nicht Jan sein. Ich habe also noch Zeit genug, um mich wieder in Nick als Mann zurück zu verwandeln. Ein bisschen graut mir schon davor. Ob's schneller wieder abgeht ?, frage ich mich.
Nick nach der Behandlung von Dietlinde...
„Ist Nick da?", höre ich eine vertraute Stimme und es durchfährt mich eiskalt.
Es ist Jens.
K A T H A R I N A
Um kurz nach halb sechs klingelt das Telefon. Christoph hat Eminem wieder so laut, dass ich gehen muss. Die Polizei. Die Polizei?
Um kurz nach halb sechs klingelt das Telefon. Christoph hat Eminem wieder so laut, dass ich gehen muss. Die Polizei. Die Polizei?
„Wachtmeister ...(ich versteh den Namen nicht) - wohnt bei Ihnen ein Jan Grewe?", fragt er und plötzlich habe ich Angst. „Ja", sage ich und ich denke, dass meine Stimme komisch klingt. „Das ist mein Vater!"
„Er wird gerade in die Uniklinik Eppendorf gebracht", sagt der fremde Mann, „er hatte einen Unfall."
Was er sonst noch sagt, krieg ich gar nicht mehr mit ... Immerzu denk ich, Papa hatte einen Unfall... er hat einen Unfall gehabt... Ich hätte den doch fragen können, ob's was Schlimmes ist! Vielleicht hat er ja nur 'ne Schramme oder einen gebrochenen Arm oder irgendwas anderes Harmloses! Warum hab' ich gleich aufgelegt? Ich hab' solche Angst und fühl mich plötzlich ganz allein.
Wie in Trance gehe ich die Treppe hoch und gehe zu Christoph ins Zimmer. Er und Ben liegen im Bett.
„Ey! Kannste nicht anklopfen!", pöbelt er gleich los, aber dann guckt er mich an und fragt „Was ist?"
Wahrscheinlich hat er gesehen, dass ich geistig nicht ganz anwesend war...
„Papa hat einen Unfall gehabt." Das klingt so tonlos, wie ich es sage.
„Gerade hat die Polizei angerufen ... er wird nach Eppendorf gebracht..."
Er ist ganz blass geworden und Ben guckt mich auch ganz erschreckt an.
„Oh, Mann", sagt der leise. Christoph wirkt jetzt auch ganz ängstlich und setzt sich auf.
„Und jetzt?", fragt er. Das macht mich wieder wach. „Ich ruf Mama an", sage ich, „weißt du, wo Nick ist?" Er schüttelt den Kopf. Dann sieht er mir voller Panik in die Augen.
„Vielleicht war er ja dabei sagt er. Papa.
Und Nick.
Bitte nicht, lieber Gott, bete ich. Lass sie bitte, bitte alle beide am Leben sein...
Katharina macht sich Sorgen...
R E N A T E
Katharina hat angerufen und mir gesagt, dass Jan einen
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