Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
ist von mir zu sehen ... ich spiel' mit dem Gedanken, ihn einzustecken und ihn von Jan finden zu lassen. Was der dann wohl denkt? „ Machste noch Gloss drauf?", fragt Uli. „Natürlich!" So 'ne Frage aber auch. Öliges Zeug, ekelhaft. „ Iiih ", mache ich, „nach was schmeckt 'n das?
Ist ja zum Kotzen!"
„ Erdbeer ", sagt Dietlinde, „magst es nicht? Hättste lieber Cocos gehabt?"
Am liebsten hätt ich jetzt meine Ruhe zuhause auf 'm Sofa ... und dann würde ich mir auf DSF die Sonntagsspiele der zweiten Liga angucken!!!
„So", sagt Dietlinde aufgekratzt, „und jetzt toupier ich unserer hübschen Nicki die Haare!" Oh je, es ist immer noch nicht vorbei.
Ich hoffe, Dietlinde denkt lange an dieses tolle Geschenk zurück, denn noch mal will ich so 'ne Prozedur nicht über mich ergehen lassen...
J A N
„... kannst du jetzt verstehen, weshalb ich mich zurückhalte? Er durchschaut mich doch sofort. Nick kennt mich schließlich gut -ich konnte ihm noch nie was vormachen und das will ich auch gar nicht. Wenn ich ihn wiedersehe, dann muss das vorher aus der Welt sein!"
Ich bin schon die ganze Zeit dabei, den Kopf zu schütteln. Sie denkt bestimmt bereits, dass ich zu Parkinson tendiere. „Er wollte ihn heute treffen ... wo ist Nick?"
„In der WG. Mit Uli zusammen Dietlindes Geburtstag feiern", sage ich, „um sieben wollte ich ihn wieder abholen."
„Dann sag' ich Jens Bescheid ... der weiß ja, wo die WG ist, er hat ihn da ja mal besucht... fahr du dann mal nach Hause!"
Das gibt's doch nicht, denke ich, als ich auf die A7 fahre und mir das eben von Franziska Gesagte noch einmal durch den Kopf gehen lasse...
Vor mir ein Wohnwagen-Gespann, ich setze zum Überholen an und dann geht's wahnsinnig schnell. Mit dem Blick in den Rückspiegel denke ich Scheiße ... und das war's ... Der BMW war einfach zu schnell hinter mir.
N I C K
„Wann darf ich denn jetzt in den Spiegel gucken?", frage ich und bin mittlerweile ein wenig angesäuert. Uli kommt mit dem Kleid an. Vorher haben er und Dietlinde verdächtig rumgetuschelt. Oh nein, denke ich, das auch noch...
„Mir ist es ja wirklich ein bisschen eng", sagt er verlegen kichernd, „du hattest ja Recht! Ich will bloß mal sehen, wie es sitzen könnte ..."
Versprochen ist versprochen. Mädchen ziehen auch Kleider an.
Ich stehe auf und ziehe todesmutig meine Jeans aus. Fange Arnes Blick auf und sehe ihn grinsen. So langsam kann ich verstehen, was Mats an Arne gemocht haben muss ... Ich grinse zurück und er schüttelt den Kopf.
„Du siehst echt heiß aus", sagt er anerkennend. „So müsste dich mal Jan sehen."
„Oder Mats", sage ich leichthin. Das war schon wieder fies von mir. „Mats steht nicht auf Mädchen, das wirst du doch wohl wissen", sagt Arne. „Obwohl, bei dir würde er vermutlich 'ne Ausnahme machen ... mir hat er gesagt, dass es ihm egal gewesen wäre damals ..." „Was?", frage ich.
„Na, im ersten Moment hatte er doch gedacht, du bist ein Mädchen! Wegen der langen Haare! Und trotzdem hat er sich gleich in dich verliebt... obwohl er da schon wusste, dass er schwul ist! Er war total erleichtert, als du dann was gesagt hast. Deine Stimme war wohl eindeutig."
Ich fass' es nicht. Das hat er mir nie erzählt! Mats hatte geglaubt, ich war' ein Mädchen? Sah ich denn so feminin aus? „Gott, Nick, diese haarigen Beine", sagt Dietlinde und zieht einen Flunsch.
„Nein!", knurre ich, „Vergiss es! Die Koteletten reichen!!!" Hier ist meine Schmerzgrenze.
Keiner wird es wagen, mir die Beine zu rasieren. Zumindest nicht bei klarem Verstand. Dazu müssten sie mich schon mit vereinten Kräften k.o. schlagen. Dann kann ich Jan und meinen Fußball Kumpels nie mehr unter die Augen treten.
Uli zieht mir den Reißverschluss zu.
„Bist du schlank! Beneidenswert! Richtig süß sieht er aus!"
„Er? Du meinst wohl sie! Ich wette mit dir, das würde kein Schwein merken!" Toll. Kann ich mich auch mal sehen? „Obenrum sitzt es nicht", sagt Dietlinde da kritisch, „es beult." Logo. Mir fehlt eben obenrum was! „Hier, zwei Apfelsinen", sagt Arne grinsend. „Bringt nichts, die rutschen durch, er hätte einen BH anziehen müssen", sagt Uli, „haben wir ganz vergessen, Mist!" „Dann bin ich eben 'ne Frau ohne Titten", sage ich, „die gibt 's doch auch, guck dir doch die ganzen Langstreckenläuferinnen an! Paula Radcliffe zum Beispiel! Jetzt lasst mich doch mal zum Spiegel!" Ich schiebe Uli ungeduldig
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