Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
„wenn du im normalen Krankenhauszimmer bist, bringen wir sie mit ... ich soll dir Küsschen geben von ihr." Ich sehe ihn grinsen. „Na, dann los", sagt er, „wo bleiben die denn?" Ich gebe ihm zwei kleine Küsse. „Mehr nicht?", fragt er.
„Den Rest gibt's nachher", sage ich, „nicht alles auf einmal!"
„Ich will nach Hause", sagt er plötzlich und die Ärztin, die gerade reinkommt, lacht.
„Nicht so hastig, Herr Grewe! Ihre Kinder und Ihr Freund werden schon warten ..." Die ist nett. Gestern war sie auch da. Sie war es auch, die diese Schädeltrepanation bei ihm gemacht hat und sie hat mich gestern auch erlebt... heute Morgen habe ich ihr erst mal ein bisschen von der gestrigen Aktion erzählt und darüber hat sie mächtig gelacht.
„Das stand Ihnen aber", sagte sie danach, „sah wirklich gut aus!"
„Das mag ja sein", sagt Jan, „aber ich will nicht warten ..." „Dich fragen wir aber gar nicht", sage ich im krankenhausmäßigen „Wir-Kollektiv" und zwinkere der Ärztin zu, „erst wenn die nette Frau Doktor dich entlässt, nehm ich dich mit!" „Ist sie hübsch? Wirst du mir am Ende doppelt untreu?", fragt er und sie lacht schon wieder.
„Er ist ganz der Alte", sagt Katharina, „ich hätte mir keine Sor gen zu machen brauchen!"
„Ist heute schulfrei?", fragt Jan, „oder warum treibt ihr euch hier rum? Ihr könnt mir nicht weismachen, dass ihr wegen mir hier seid ..."
Ich habe mich vorgebeugt, um ihn zum Schweigen zu bringen. Auf die einzige Art und Weise, die wirklich wirkt. „Die sind noch von Lily", sage ich, „und jetzt kommen meine ..." Er hält mich fest.
„Das ist schön", flüstert er, „ich sag' auch nichts mehr ..."
„Komm', wir gehen", sagt Chris zu seiner Schwester, „diese ewige Knutscherei ist ja nicht zum Aushalten!" Ist es nicht pervers, auf der Intensivstation Lust zu kriegen?
1 . APRIL 2004 - EIN GANZ BESONDERER TAG
W o s i n d die L i e bli n g s k lam o tt e n ? - Wa s bi tt e i s t P r iapi s m u s ?
J A N
W i r ha b en r i c h t i g G l üc k m i t d em We tt e r !
Kein Schnee, kein Matsch, nicht mal Regen ... ein ganz leicht bewölkter Himmel, es wird wahrscheinlich sogar noch aufreißen. Vermutlich heiraten deshalb auch so viele im Mai.
Uns kann das Wetter letztendlich egal sein. Allerspätestens morgen Mittag sind wir in Italien - für zwei Wochen!
Nick denkt, wir fahren mit dem Bus. Ist aber nicht.
Punkt elf wird Josy vorm Standesamt mit der Yamaha vorfahren und Klara bringt die Jacken und Helme mit.
Das war ja ein strittiger Punkt wegen der Trauzeugen. Josy hatte ich schon ganz früh beiseite gezogen und ein ernstes Wort mit ihm geredet.
Außer ihm hat nur Andreas noch Führerschein Klasse 1 - heute heißt es ja Klasse A – und der heiratet ja gleich nach uns. „Lass uns doch Mats und Andreas als Trauzeugen nehmen", hatte ich vorgeschlagen, „Andreas hat mich auch schon gefragt!" „Und Josy?", fragte Nick. Er war bei Josy Trauzeuge und wollte sich revanchieren.
„Du bist doch schon bei Jannick Patenonkel", sagte ich, „Josy versteht das ... Mats, deine erste Liebe ... Andreas, meine erste aushäusige Beziehung ..." Nick hatte mich wütend angesehen. Josy freute sich sogar mächtig auf's Yamaha-Fahren. „Geil", sagte er, als er das erste Mal drauf saß. „Also Klara, das war' auch was für uns ..." „Und Jannick?", fragte die, ganz Mutter.
„Den lassen wir dann mal für 'ne Woche bei den Omas ... oder bei Nick und Jan", grinste er.
„Klar doch", sagte Klara, „und Jan gibt ihm die Brust ... oder doch besser Nick?" Der Kleine wird immer noch gestillt.
Die Geschichte mit dem Anzug war viel komplizierter. „Was? Nicht im piekfeinen Anzug? Dann krieg ich aber nicht den Hochzeitsscheck von den Kollegen und Frau Keller", beschwerte sich Nick, „den wollte ich aber eigentlich mitnehmen!" Also musste auch Frau Keller eingeweiht werden. Nick kam nach Hause und war ziemlich stinkig.
„Hauptsache Hemd, Krawatte und Jackett - und wenn dein flotter Jan mit dir in Lederhose zum Standesamt will, dann tust du ihm halt den Gefallen! Stell dir das vor, das hat sie gesagt!" Nick war restlos empört. Er wollte anscheinend gern im Anzug heiraten.
„Schatz, wir sind schwul", erklärte ich ihm behutsam, „sei nicht spießig! Was mögen wir beide aneinander? Die Lederhosen! Ich find's scharf, wenn du deine trägst und ich glaube, du magst es genauso gern, wenn ich meine anziehe ... na,
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