Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
einer Klappe schlagen können, was? Mats versorgt und Andreas nicht mehr auf gefährlichen Solo-Pfaden ... und? Ist Jan auch drüber weg?"
„Ja", sage ich stolz, „er will nur mich, sagt er mir!" „Davor oder danach?", fragt sie süffisant. „Franziska!" An was die aber auch immer denkt...?
Wir liegen im Bett und lesen. Zwischen uns zwei Tafeln Schokolade Zartbitter.
„Was liest 'n da wieder für 'n Schweinkram?", fragt sie und guckt mich über den Rand ihrer Brille hinweg an. „Ein Krimi", sage ich, „steht doch hier: 'Der Todeskuss'." Geiles Cover. Zwei Jungs, nackt bis zur Hüfte, in inniger Umarmung. Nicht zu viel zu sehen, gerade so viel, dass man Bock kriegt ... und auch gut geschrieben. Gut, vielleicht nicht gerade die richtige Lektüre, wenn Muttern neben einem liegt ... Geh' ich halt nachher noch ins Bad, um mir ein bisschen Befriedigung zu verschaffen ...
„Norbert will mich heiraten", sagt sie.
Ich klappe meinen 'Todeskuss' zu. Wurde eh gerade kritisch an der Stelle ... die heb' ich besser für später auf. „Ach, nee? Und du?", frage ich.
„Ich komm' mir komisch vor, auf einmal zu heiraten", sagt sie. „Warum heiratet man?"
„Weil man zusammenbleiben will und es aller Welt demonstrieren möchte, nehm' ich an", überlege ich, „Jan macht in letzter Zeit auch ständig Sprüche drüber ..." „Ehrlich?" Franziska lacht, „würdest du denn heiraten?" Ich denke kurz nach.
„Doch, ich glaub' schon sage ich, „was meinst du, sollte ich dann 'nen Doppelnamen annehmen?" „Spinner", sagt sie, „wie klingt 'n das?"
„Nick Zeidler-Grewe ... hört sich doch gar nicht so schlecht an!" „Grewe-Zeidler klingt besser", behauptet sie. „Er hat gesagt, wenn ich's wollte, würde er meinen Namen an- nehmen ..." Sie lächelt vor sich hin.
„Am Ende liebt er dich, was?" Ich strecke mich gutgelaunt und setze mich hin.
„Ich geh' jetzt ins Bad", sage ich und stehe auf.
„Hier - vergiss dein Buch nicht", sagt sie und liest ungerührt weiter. Manchmal macht sie mich sprachlos.
J A N
Das Wetter ist heute so herrlich, dass Lily und ich nach dem späten Frühstück beschließen, eine Radtour zu machen. Sie ist begeistert.
Natürlich muss ich auch was für's Picknick einpacken. Radtouren ohne „Picknick-Pause" sind für sie nur halb so schön. Also Kakao, ein paar Butterkekse, einen Apfel und 'ne Möhre ... und zwei Kinderschokoladeriegel rutschen mir auch noch in den Rucksack. Arnie hopst vor Freude im Kreis herum und veranstaltet einen Höllenlärm.
„Ruhe!", brülle ich, doch er hört nicht auf. Chris kommt die Treppe runter.
„Ich fahr zu 'nem Freund", sagt er, „wann gibt's heute Abendessen?"
„Zu wem?", frage ich. Das 'Fahren' hat mich stutzig gemacht. Normalerweise muss er nur ein paar Straßen gehen, um zu Dennis zu gelangen, mit dem er seit Ewigkeiten befreundet ist. „Zu Benni ... der wohnt in Agathenburg ... ist neu in der Klasse." Chris zieht seine Schuhe an. „Der war auch mit im Camp ..." „Sechs, halb sieben, hab' ich gedacht. Ich mache Pizza für euch. Nick und ich sind bei Andreas zum Essen eingeladen!" Er verspricht, bis dahin wieder da zu sein und wir verlassen gemeinsam das Haus.
Lily und ich fahren um die Ecke, da sehen wir Patrick kommen. Er winkt uns zu.
Ich fahre langsam, um Lily und Arnie nicht zu strapazieren. An der Elbe will sie was trinken.
Wir sitzen auf dem Deich und sehen den Containerschiffen zu, die rein- und rausfahren.
„Ich wollte früher immer auf 'm Schiff sein", hatte Nick mir mal erzählt, „als Matrose. Und dann verliebt sich der erste Offizier in mich ... schneidige Uniform und so ... damals sah er immer aus wie Tom Cruise in meiner Vorstellung ... aber ein bisschen größer - wusstest du, dass der nur 1,64 m groß ist? Naja, auf jeden Fall kommt der Kapitän dahinter und lässt mich auspeitschen, weil er nämlich eifersüchtig ist und selbst scharf auf Tom Cruise." Wir lagen am Deich. Es war ein warmer Frühlingstag. „Heute stell' ich mir vor, dass ein neuer Kapitän an Bord kommt ... der sieht aus wie du und Tom Cruise ist eifersüchtig auf dich, weil du mich nachts immer in deine Kabine holst und geile Dinge mit mir anstellst ... und er hört das nebenan und wird verrückt..." Seine Hände gingen auf Wanderschaft.
„Hör auf", sagte ich, „guck dich mal um, wo wir sind! Da hinten kommt die nächste Horde 'Blütenspanner'."(den Ausdruck hatte ich von Christoph und seinen Freunden aufgeschnappt, die stets
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