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Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Titel: Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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und der erste Flaum sprießt auch schon.
    Wenn es mit der Intensität weitergeht, können wir ihm Weihnachten den ersten Rasierer schenken.
    Wow, dachte ich, na, der wird auch mal Herzen brechen ... irgendwann ... Ist schon passiert. Aber ihn hat's auch erwischt. „Mir geht's unheimlich gut", sagt er. „Ich bin so froh, ich zu sein und hier zu leben ... in dieser Familie ... mit Papa und mit dir ..." Hat es jemals eine schönere Liebeserklärung gegeben? Er ist ein bisschen rot geworden.
    „Und Katharina und Lily?", frage ich absichtlich rüffelig , um ihm die Verlegenheit zu nehmen, „die haste mal wieder vergessen!"
    Er winkt ab. „Ach, Frauen", sagt er geringschätzig, aber er grinst dabei. Anscheinend hat er sich entschieden.
    „Ein schwuler Fußballspieler?", frage ich skeptisch. Er lacht.
    „Hab' doch nicht solche Vorurteile", befindet er, „Es gibt bestimmt mehr davon, als wir ahnen!"
    „Roque Santa Cruz, Christoph Metzelder , Michael Ballack, Christian Hening " (ein heller Brasilianer, der spielte letztes Jahr noch bei St. Pauli, da bin ich mal 'ne zeitlang gern mit Josy zum Millerntor gegangen ... jetzt ist er bei der Frankfurter Eintracht) „dann dieser Berliner Bulgare Mladenov und natürlich Peter Madsen", (der mich immer ein bisschen an Mats erinnert, wenn er sich freut...!)Und natürlich Alessandro del Piero", zähle ich genüsslich auf. Meine speziellen Favoriten. In vielerlei Hinsicht. „Was?" Christoph fallen fast die Augen raus. „Echt?"
    „Nein", sage ich, „ich hab' mir nur vorgestellt, dass sie 's sind ... war' doch klasse, oder?" Ihm fallen auch noch ein paar ein. „David Beckham, Benni Lauth , Clemens Fritz, Michael Rensing , Timo Achenbach und Daniel Bierofka ", sagt er sofort. „Hm, bis auf Beckham stimm ich dir zu", sage ich (nicht dass ich was gegen den habe ... also ich halte ihn zum Beispiel für einen begnadeten Fußballspieler, ja? Aber sonst ...? Es muss wohl daran liegen, dass ich noch nie auf die Spiee Girls abfuhr ...), „ich seh' schon, du bevorzugst die Blonden, ich die Dunklen ... war' aber doch 'ne hübsche Mischung, was?" Sein Blonder wird jetzt wach und schaut müde zu ihm hoch. Der hat's noch nicht bemerkt.
    „Och, weißt du, die Profis können mir gestohlen bleiben", meint Chris großzügig und grinst, „ich kenn' da einen kleinen blonden Stürmer, der neuerdings bei uns spielt..."
    „Noch 'nen Stürmer?", frage ich erstaunt. Ob das gut geht? „Ich spiel' seitdem in der Abwehr", sagt er, „gefällt mir eigentlich auch viel besser."
    „Aha", sage ich, „hallo, Ben! Na, ausgeschlafen? Frühstück in 'ner halben Stunde, ist das okay?" Ich sehe Chris durchdringend an, er schlägt die Augen nieder und errötet wieder, der süße Bengel. Dann lasse ich die beiden allein und gehe runter. Er ist also freiwillig in eine Abwehrposition gerückt? Das sieht verdammt nach Liebe aus.
    Hoffentlich sind sie beide stark genug, wenn's rauskommt. Zumindest haben sie eine Insel, auf die sie sich zurückziehen können und wo sie in Ruhe gelassen werden ... Wo das ist? Hier bei uns zuhause natürlich.
     
     
    Und dann frage ich mich nicht zum ersten Mal, wer von den Bundesligaprofis wirklich alles schwul ist und es verstecken muss ... in unserer ach so toleranten Gesellschaft! Rein statistisch müsste ja in jedem Club mindestens ein schwarzes Schaf dabei sein ... oder sieben die vorher schon aus? Fußballspieler dürfen einfach nicht schwul sein, das würde die letzte Bastion der von absoluter Männlichkeit geprägten Einstellung zu diesem Sport förmlich einreißen und somit die Grundfesten der männlichen Ehre zutiefst erschüttern. Und dann stelle man sich womöglich auch noch einen vor, der ein richtiger Kerl ist und der sich reinhängt und was kann und so gar nicht tuntig wirkt!!! Die soll 's ja direkt geben! Also Schwule, die auf den ersten Blick glatt als Heteros durchgehen. Es müsste sich einfach mal einer outen. Direkt nach dem Spiel, wenn die ersten (sinnlosen und überflüssigen) Analysen von den verschwitzten Akteuren abgegeben werden (ich seh's trotzdem gern, eben weil ich die abgejacherten Typen in ihrer Erschöpfung mag ... einige, wie gesagt ... das ist fast so schön wie Trikot-Tausch...!).
    „... Ja, und deshalb freuen wir uns über den Ausgang des Spiels ..." (schnaufendes Atmen...) „ja, ach und noch was, also ich wollte an dieser Stelle mal sagen, dass ich schwul bin!"
    Würde mich mal interessieren, für wie viele Typen in Deutschland dann der

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