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Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Titel: Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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Damen niedergelassen und ich trau' mich nicht, meinen Wunsch in die Tat umzusetzen. „Ich lass was dran", sagt er zu mir vorgebeugt, „dann darfst du mich nachher ablecken!"
    Früher habe ich es gehasst, in die Stadt zu gehen. Ich glaube, Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen, wenn's ums Bummeln geht...! Wenn ich ewig in der Musikabteilung kramte, guckte Renate genauso genervt wie ich, wenn sie ins Schuhgeschäft ging oder noch schlimmer - in eine Parfümerie ... allein der Gestank da drinnen...! Mit Nick genieß ich's total. Weil wir an denselben Geschäften stehen bleiben und uns niemals langweilen. Ich bin sogar gern dabei, wenn er sich 'ne neue Hose kauft. Vor allem dann. Macht richtig Spaß, dann schwul zu sein. Er braucht 'ne neue. Zwei hat er schon anprobiert.
    „Die ist gut, kannste die nicht noch 'ne Nummer enger nehmen?", schlage ich ihm vor, als er wieder aus der Kabine kommt. Ist ja eigentlich nicht der Laden, wo er sonst was kauft. Aber andererseits ist es auch witzlos, wenn der Verkäufer selbst schwul ist.
    Nein, mir gefällt's, wenn das so ein ehrbarer Typ im Anzug ist. Wie jetzt. Der sieht aus wie e dieser eine Tagesschausprecher ... oder ist der beim ZDF? Egal. Ehrbar und anständig, dezente Krawatte, ordentlicher Scheitel und breiter goldener Ehering. Ich trag meinen seit letztes Jahr Weihnachten nicht mehr. Unterm Baum in Dänemark, als wir zwei allein waren und ich Nick den kleinen Ohrring ins Ohrläppchen schob, da fiel mein Blick plötzlich drauf und ich dachte, was soll das? Der passt nicht mehr zu mir. Ich hatte Nick im Arm und vor seinem Körper zog ich mir den Ring runter.
    „Das ist vorbei", sagte ich ihm, und er drehte sich zu mir um und sah mich mit genau demselben Gesichtsausdruck von fassungslosem Erstaunen an wie an jenem Abend im Urlaub, als ich ihm sagte, dass ich ihn küssen wollte.
    „Noch enger? Dann geht aber meine Stimme nach oben!" „Ach, was! So sieht man ja gar nichts ... haben Sie die nicht noch kleiner für meinen Freund? Aber nicht kürzer - er hat verdammt lange Beine!"
    Mit einem kleinen servilen Lächeln im ansonsten geschäftsmäßig einstudiert freundlichem Gesicht macht sich unserer Tagesschausprecher auf die Suche und ist sogleich wieder mit dem Wunschmodell zurück. Nick probiert sie an. Ich höre ihn hinterm Vorhang stöhnen. Dann kommt er raus. Ich pfeife durch die Zähne.
    „Geil", sage ich angetan und er japst. „In der kann ich mich aber nicht hinsetzen, sonst kastrier' ich mich selbst." „Quatsch", sage ich, „dreh dich mal um!"
    Der Verkäufer steht mit unbewegtem Gesicht neben mir. Nick sieht über seine Schulter zurück und wackelt mit seinem Hintern. „Na? Wie isses ?"
    „Super! Lass uns gleich in ein Stundenhotel gehen ... kann er sie gleich anbehalten?", frage ich den Verkäufer, dann lache ich und schlage ihm jovial vor den Bauch, „obwohl er sie ja dann doch gleich wieder ausziehen muss ...!"
    „Selbstverständlich", sagt der Herr im dunklen Anzug, „ihr hübscher Freund kann sie natürlich gleich anbehalten." Er grinst äußerst verschlagen.
    „Und umtauschen auch, falls sie ihm doch ein bisschen zu eng wird ... vielleicht sollte er in dieser Hose zu langes ... 'Stehen' vermeiden!" Wir sehen uns an und dann lachen wir los. Alle drei. Man sollte sich nie vom Äußeren täuschen lassen.
     
     
    „Du Sadist", nörgelt Nick vor dem Kaufhaus, „die ist verdammt eng."
    „Du siehst verboten aus", sage ich begeistert, „die ziehst du nur an, wenn ich dabei bin, ist das klar?"
    „Morgen Abend zum Beispiel, ja?", fragt Nick und begutachtet sich in der
    Schaufensterscheibe, wobei er wie ein Model posiert. Eitler Fratz.
    „Ich bitte darum", sage ich, „wie viele kommen denn eigentlich?" „Och, vierzig werden's bestimmt", antwortet er. Na, dann.
     
     
    „Ich weiß gar nicht, was ich für 'ne Helmgröße hatte", frage ich mich gedankenversunken vorm Biker-Shop. Ganz zufällig sind wir in diese Straße hineingeraten.
    „Setz doch einfach mal einen auf, meint Nick, „hast du eigentlich an deine Leder-Kombi gedacht, als du das letzte Mal in Eckernförde warst? Du hast mir doch versprochen, die mal für mich anzuziehen!"
    Natürlich hab' ich dran gedacht. Nur zieh' ich sie erst an, wenn die entsprechende Gelegenheit da ist. Alles zu seiner Zeit, denke ich wie Willi Wibergs Papa. Einen neuen Helm habe ich auch schon. Auch ganz in schwarz.
    Ich probiere einen auf. Nick setzt sich auch einen auf den Kopf. Seiner passt

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